Das Bewusstsein und das Glück.
von Martinus -
Wo es Lebensbedingung ist zu töten
Alle Lebewesen haben ein Bewusstsein. Aber das Bewusstsein ist nicht gleich stark detailliert. Das Bewusstsein der Pflanze ist nur ein Ahnungsbewusstsein. Sie vermag den Unterschied zwischen den Begriffen „Behagen“ und „Unbehagen“ nur zu ahnen. Das Bewusstsein des Tieres besteht demgegenüber nicht bloß aus Ahnung.
Das Tier vermag auch mit wachem Tagesbewusstsein zu erleben. Diese Erlebnisse können Schmerz verursachen und sie können Wohlbehagen hervorrufen, nicht nur als Ahnung, sondern auch als reale bewusste Tatsache.
Das Bewusstseinsleben des Tieres dient daher dem Schutz vor schmerz- und todbringenden Erlebnissen. Da aber die Lebensbedingung im Tierreich in großem Umfang die ist, dass die Tiere von den Organismen anderer Tiere leben müssen, ist ihr Bewusstsein in entsprechendem Maße auf diesen Zustand eingestellt. Es ist dieses Tötungsbewusstsein, das das Dasein des Tigers und des Löwen, ja kurz gesagt aller fleischfressenden Tiere stützt.
Das Glück des Raubtieres kann nur gefördert werden, wenn es imstande ist, die Tiere zu überwinden und zu töten, von denen es lebt. Wenn mit dem Raubtier etwas geschieht, was es zum Invaliden macht, so dass es nicht mehr töten kann, kann es sein Leben und damit sein Glück nicht aufrechterhalten. Es wird dann selbst getötet werden oder es muss verhungern. Das Glück des Raubtieres ist also vollkommen von seiner Fähigkeit abhängig zu töten.