Kein Ego bedeutet: kein individueller Ausdruck, Lebensverweigerung, Fähnchen im Wind, Anonymität, fremdbestimmt sein, …
Die Schöpfung ist perfekt !!! Sie macht keine Fehler !!!
Wir Menschen haben ein Ego, also ist es für uns und unsere Entwicklung, unser Fortbestehen, auch von Nöten. Es ist ein notwendiges und hilfreiches Werkzeug, um frei und mit individuellem Ausdruck unsere Berufung zu finden und die anstehenden Entwicklungs- und Lernaufgaben schöpfungsrichtig zu bewältigen. Das Ergebnis kann unter diesen Bedingungen nur eines sein, das zum Wohl und Besten des Individuums und des Ganzen ausfällt. Das nennt man dann schöpfungsrichtige Entwicklung und Fortschritt, unsere einzig wirklich wichtige Aufgabe im Leben.
Problematisch wird es erst dann, wenn der Mensch zu schwach wird, sich schöpfungswidrig verändert oder verändern lässt. Auch in diesem Fall tut das Ego, wozu es da ist, es übernimmt den Chefposten um dem Menschen, von dem es ja ein Teil ist, zu retten. Geschieht dies in Notsituationen, ist auch dies ein schöpfungskonformer Vorgang. Allerdings ist er nur für sehr kurzfristige und lebensbedrohende Situationen vorgesehen. Dass das Ego längere Zeit den Chefsessel einnimmt oder ihn gar besetzt hält, war nie vorgesehen.
Die meisten Menschen sind heute von der Schöpfung losgelöst, führen ein unnatürliches und fremdbestimmtes Leben. Das muß so sein damit die Macht- und Wirtschaftsformen wie sie heute etabliert sind funktionieren. Das bedeutet aber für den einzelnen Menschen, in einer andauernden Notsituation zu existieren. Es ist für das Ego eine Steilvorlage um den Chefsessel nicht nur zu besetzen, sondern ihn dauerhaft einzunehmen. Da das Ego durch seine ursprüngliche Funktion eine unabdingbare Verbindung zu bedrohlichen Situationen haben muß, um diesen Platz einnehmen zu können, sorgt es, erst einmal auf dem Chefsessel sitzend, immer dann, wenn diese Position gefährdet scheint, selbst für solche Notsituationen. Es erzeugt Angst! Angst zu versage, Angst Ansprüchen nicht zu genügen, Angst den Job zu verlieren, Angst einen Menschen zu verlieren, usw. Diese Angst wird wiederum von denen aufgegriffen die davon profitieren, durch sie verstärkt, gesteuert und am Leben gehalten. Solche egogetriebenen künstlichen Strukturen und Mechanismen pervertieren zunehmend bis sie sich selbst und viele in ihrem Gefolge zerrstören. Das kann zwar Jahrzehnte dauern, ist aber immer endlich. Schaut euch die letzten zweitausend Jahre an, geprägt von Krieg und Zerrstörung, Wiederaufbau, Wachstum durch Ausbeutung, Wachstumsgrenzen, Niedergang, dem nächsten Krieg. Einem „Teufelskreis“ von Ego-Ismus und Entmenschlichung.
Schöne Werkzeuge, im Laufe deren Anwendung sich dieses Egothema gut erfahren und persönlich erleben lässt, ebenso wie die Möglichkeiten es vom Chefsessel wieder auf seinen richtigen Platz zu setzen, sind z. B. das Schwitzhüttenritual und das Redestabritual.
Also bleibt Chef am Steuerpult eures Lebens und genießt die Hilfe eures Egos, das an seinem vorgesehenen Platz verbleibt.
Mit herzlichen Grüßen, Norbert Paul