Der Zusammenhang zwischen pränataler Vorbildung und Frühgeburten
von Frank Seefelder
Die Wissenschaft spricht von der pränatalen Vorbildung, wenn sich Erlebnisse oder das Verhalten der werdenden Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Nicht wenige der sogenannten Volkskrankheiten werden in ihrer Entstehung während dieser Zeit begünstigt.
Es gibt zwei grundsätzliche Einteilungen, die man in diesem Bereich unterscheidet.
Frühgeburten
„Wer zu früh kommt, den bestraft manchmal das Leben“.
Wenn das Kind nicht ausreichend Zeit hat, um die Organe vollständig auszubilden, ist das Risiko an Übergewicht oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zu leiden, drei Mal höher als bei zeitlich „normal“ ausgetragenen Kindern.
Arterienverkalkung, eigentlich doch eine Alterskrankheit, soll schon im Mutterleib geprägt werden? Ja, und die Ursache dafür ist die unterentwickelte Leber, die nicht ausreichend dazu in der Lage ist, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren.
Die unterentwickelte Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig Insulin. Das Risiko an Diabetes zu erkranken steigt bei Frühgeborenen um das zwanzigfache.
Auch in der Schule haben es die „Frühstarter“ oft nicht leicht.
Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, weisen häufig das Problem der Leseschwäche auf. Je geringer das Geburtsgewicht ist, desto niedriger ist auch der Intelligenzquotient. Diese Entwicklung beruht auf einem Wachstumshormon (IGF), das für die Entwicklung des Gehirns eine wichtige Rolle spielt. Die Unterproduktion wird zusätzlich durch unausgewogene Ernährung oder Mangelernährung verstärkt.
Liegt das Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, können nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse folgende Entwicklungsstörungen auftreten:
o Bis zum 8. Lebensjahr besteht eine deutliche Leseschwäche und bei etwa der Hälfte der Kinder kommen zusätzlich noch Schreibprobleme hinzu.
o Daher muss jedes 5. Kind in einer Sonderschule besonders gefördert werden.
o Selbst im Alter von zwölf Jahren haben diese Kinder noch einen deutlichen Lernnachteil und brauchen besondere Unterstützung.
Eine Frühgeburt lässt sich auch bei gesundem Lebensstil meist nicht vermeiden.
Aber es gibt durchaus Aspekte, die zu einem gewissen Maß der Kontrolle und dem Einfluß der Schwangeren unterliegen.
Im kommenden weiteren Beitrag erfahren Sie von der pränatalen Vorbildung bei Geburten mit normaler Schwangerschaftsdauer.
Herzlichst Ihr Frank Seefelder – Ich freue mich auf Ihre Kommentare – Für Fragen bin ich gerne für Sie da!
Die Quelle zu den Statistikzahlen dieses Artikels:
Daniele Palu; Die Charakterschmiede im Mutterleib in Welt der Wunder, 1/2008, Seiten 26ff