Die Organsprache der Lunge
von Frank Seefelder
Die Lunge ist für die Atmung zuständig und Atemrhythmus bedeutet gleichzeitig Lebensrhythmus. Stockt uns der Atem beispielsweise im Stress, stagniert auch der Lebensrhythmus. Überprüfen Sie anhand des folgenden Selbstversuchs, wie schnell Ihr Körper reagiert, wenn etwas mit der Atmung nicht in Ordnung ist.
Tasten Sie zuerst Ihren Puls und nehmen Sie wahr, in welchem Tempo Ihr Herz gerade schlägt. Atmen Sie jetzt ganz langsam und intensiv ein und halten den Atem an. Was geschieht mit Ihrem Pulsschlag? Er wird langsamer. Die Körperfunktionen werden gedrosselt, da die wichtigste Ernährung des Körpers nicht mehr stattfindet.
Auf Nahrung können Sie relativ lange verzichten und auch das Trinken, kann eine ganze Weile aussetzen. Bei der Atmung aber weiß der Körper, dass sofortiger Notstand und höchste Gefahr besteht. Um mit dem Sauerstoff, der im Körper verblieben ist, möglichst lange haushalten zu können, reduziert er alles, was Sauerstoff verbraucht. Das beginnt beim Herzschlag und endet bei der Verdauung.
Sobald Sie wieder ausatmen, wird der innere Alarmzustand aufgehoben und Sie können fühlen, dass sich der Puls wieder normalisiert.
Als Kommunikationsmittel zwischen Mensch und Umwelt zeigen Lungenprobleme immer auch Komplikationen in der Kommunikation zwischen dem eigenen Innenleben und der äußerlichen Darstellung auf. Es besteht ein Konflikt. Es kann sich dabei um lediglich kurze Momente der Verständigungsschwierigkeit von Innen- und Außenwelt handeln, wie es beispielsweise in stressbeladenen Situationen geschieht.
„Der Atem stockt“ oder „die Luft bleibt weg“, „du raubst mir die Luft zum Atmen“ sind alles Äußerungen, die anzeigen, dass wir die Kontrolle verlieren und nur noch schwer angemessen reagieren können, denn wie Sie im Test erlebt haben, reagiert der Organismus blitzschnell bei Atemnot. Eine ruhige und durchdachte Reaktion fällt dem Körper in seiner Panik schwer.
Neben diesen kurzfristigen Momenten kann eine chronische Diskrepanz zwischen Mensch und Umwelt durchaus auch Asthma begünstigen. Der Atemkrampf, bei dem er nicht mehr abatmen kann, lässt sich im übertragenen Sinn als verkrampftes Festhalten beschreiben. Sie können einfach nicht loslassen, auch wenn es schädlich für Sie ist. Geht der Anfall vorüber, kommt es zum befreienden Ausatmen, der Körper hat bestimmt, das Loslassen musste jetzt sein, auch wenn es schwer fiel.
Ganz egal, ob das Missverhältnis kurz- oder langfristig besteht, immer fühlen sich diese Menschen eingeengt, zugeschnürt, ängstlich und panisch. „Ich kann nicht frei atmen“ lässt sich nur durch „ich muss erst einmal tief durchatmen“ wieder regulieren, damit der Lebensfluss von seiner Blockade befreit und der innerliche Druck abgebaut wird.
Im nächsten Beitrag erfahren Sie mehr zur Organsprache der Leber.
Herzlichst Ihr Frank Seefelder
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