Negativität – Was ist das?
Hat man das Empfinden, von irgendeiner Seite mit schlechten Gefühlen oder Gedanken energetisch belastet zu werden, dann denkt man in der Regel zunächst an Schutz. Wie kann man sich gegen dieses oder jenes schützen? Das wollen viele Menschen wissen.
Ich habe schon vor Jahrzehnten gelernt, dass man sich vor magischen Anschlägen schützt, indem man der negativen Schwingung wie zum Beispiel einer Verwünschung keine Resonanzfläche bietet. Ich verstand es so, dass, wenn man etwas nicht „glaubt“, es dann innerlich auch nicht andocken könnte. Ich nehme es nicht an. Ich weise es ganz einfach ab.
Nun sind wir in unseren normalen Kontakten und Beziehungen auch immer wieder destruktiven Einflüssen ausgesetzt. Ablehnung, Unterdrückung, Hass, Depressionen, Wutausbrüche, aber auch Angriffe wie Stalking und Mobbing bis hin zu Mord und Totschlag sind Reaktionen aus Zorn, Scham und Angst, die zwischen Macht und Ohnmacht, Täter und Opfer ausagiert werden. Sie tauchen immer wieder in unserem Gesichtsfeld auf und betreffen uns öfters als uns vielleicht lieb ist. Als Phantome infolge nicht heilen wollender seelischer Wunden schlagen sie ständig neue. Das kann „wie verhext“ sein und theoretisch könnte ich mich davor mit derselben Technik schützen.
Im täglichen Leben ist das aber leichter gedacht als getan. Sehr schnell re-agieren wir auf Gedanken und Gefühle und bevor wir uns versehen, sind wir schon verwickelt im negativen Feld. Wie ist ein bewusster Umgang mit Negativität möglich, wenn Harmonie, Verbundenheit und Freiheit in konstruktiver Haltung das innere Ziel sind?
Es gibt Lösungen, die nicht einfach im Abschalten liegen.
G.I.Gurdjieff hat in seiner Grundhaltung Negativität in eine Sinnverbindung mit dem Positiven gebracht. Sein Werk „Struggle of the Magicians“ agiert die Spannung zwischen Weiß und Schwarz choreografisch auf der Bühne aus und seine Lehre zeigt immer wieder, dass Erfahrung und Entwicklung in einer Sinnhaftigkeit dieser Spannung zu suchen ist. Das habe ich selbst immer wieder erlebt, wenn eine unangenehme Erfahrung in der Folge neue Räume geöffnet hat.
In den letzten Jahren hat sich ein neues Verständnis in mir gebildet.
1. Annehmen und durchlässig werden
Wenn Schwierigkeiten auftreten oder negative Schwingungen mich erreichen, dann blocke ich nicht ab sondern öffne mich und lasse sie einfach durch mich hindurchgehen.
Auf diese Weise fühle ich ihren Ursprung und kann entscheiden, ob sie eine Lernaufgabe
für mich enthalten. Wenn ich merke, dass es nichts mit mir zu tun hat und keine Resonanz bewirkt, lasse ich sie einfach los. Eine Resonanz entsteht, wenn die Eindrücke auf verborgene Ängste treffen. Dann bin ich dankbar, dass mir die Angst bewusst wird und kann die Kraft der Liebe nutzen, um mein Herz zu polieren.
2. Kämpfen ohne zu kämpfen
Widerstand lässt Fronten verhärten. In der fernöstlichen Kampfkunst nutzt man den Schwung des Angreifers ganz flexibel und verwandelt ihn in Abwehr. Auf der psychischen Ebene entspricht dies dem Bestreben, einer Spannung und negativen Eindrücken offen zu begegnen, um ihre Botschaft für die innere Entwicklung zu nutzen. Das stärkt die Immunität.
3. Vergebung
Die wichtigste Handlung, um nicht in der Spannung hängen zu bleiben, liegt darin, dem vermeintlich „Anderen“ das Dasein zu verzeihen. Wenn Licht und Schatten beides Aspekte des EINEN sind und uns gegeben wurden, um das Göttliche in uns zu erfahren, dann sollten wir den Schatten nicht verurteilen sondern als Lehrer erkennen.
Wir können mit Hilfe von Pflanzendüften an dieser inneren Haltung arbeiten und ich werde im nächsten Beitrag ein entsprechendes Ritual vorstellen.