Grippe und grippale Infekte - was Dir Deine Krankheit sagen will.
von Peter Breidenbach -
Aus aktuellem Anlass: Wissenswertes über Grippe und grippalen Infekten. Über unser Immunsystem zur Erkältung bis hin zur Krankheit.
Wenn es draußen richtig kalt wird, beginnt auch für den Organismus und unser Immunsystem eine kritische Jahreszeit. Wir frieren und der Körper wehrt sich gegen die Kälte. Das kostet Kraft und das Immunsystem läuft auf Hochtouren. Wenn dann noch jemand hustet oder niest, haben Bakterien und Viren ein leichtes Spiel - und wir die Erkältung. Es sein denn, unser Immunsystem ist so gestärkt, dass sie keine Chance haben.
Der typische Verlauf einer Erkältung beginnt damit, dass die Nase juckt. Wir müssen niesen. Damit versucht der Körper, die Erkältungserreger wieder herauszuschleudern. Gelingt ihm das nicht. schwellen die Schleimhäute in der Nase an, produzieren mehr Sekret und die Nase läuft. Auch die Verbindungen zu den Nasennebenhöhlen schwellen an, und bald schmerzen auch Kiefer- und Stirnhöhlen.
Dann kratzt es im Hals, der Rachen schmerzt, das Schlucken tut weh. Die Stimme klingt belegt wir werden heiser, und oft folgt der Husten. In manchen Fällen kommt es zu Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal zu Fieber.
Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens ca. 100 bis 200 Erkältungskrankheiten durch. Durchschnittlich dauern sie 5 bis 6 Tage, so dass wir zusammengerechnet 2 bis 3 Lebensjahre husten und schniefen.
Eine Erkältung ist eine Infektion der oberen Luftwege, also von Nase, Mund, Rachen und Kehlkopf. Das ist in der Regel nicht gefährlich, allerdings wechseln die Erreger in einigen Fällen auch die Etage und gelangen in die unteren Luftwege. Dann kann dort eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung entstehen.
Normalerweise schützt das Immunsystem unseren Körper vor einem solchen Verlauf.
Bei den meisten Erkältungskrankheiten handelt es sich um einen grippalen Infekt, eine Erkältung. Nur ein Grippevirus verursacht die echte Grippe, die Influenza. Sie unterscheidet sich vom grippalen Infekt vor allem durch die Schwere des Krankheitsverlaufs. Während die Erkältung meist schon nach einigen Tagen auskuriert ist, kann sich die echte Grippe auch heute noch zu einer gefährlichen Krankheit entwickeln, insbesondere bei älteren Menschen oder Kranken, deren Immunsystem bereits geschwächt ist. Allein in Deutschland erkranken jährlich zwischen 3 und 5 Mio. an der Influenza.
Gesunde können der Grippe und dem grippalen Infekt vorbeugen, indem sie ihr Immunsystem stärken. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Bewegung an der frischen Luft Wechselduschen, Saunabesuche und Kneippsche Anwendungen. bringen das Immunsystem auf Trab.
Wenn wir dann noch durch häufiges Händewaschen mit warmem Wasser und Seife auf der Haut befindliche Krankheitskeime entfernen und Abstand zu anderen Menschen halten – vor allem, wenn sie erkältet sind – dann sind wir vor Ansteckung gut geschützt. Allerdings sollten wir darauf achten, diesen Schutz durch Schlafmangel, Stress, Rauchen und Alkohol nicht wieder zu schwächen.
Geistig-seelische Ursachen:
Unser Volksmund ist herrlich. Wenn wir etwas nicht mehr sehen oder ertragen wollen, etwas satt haben, dann haben wir „die Nase voll“. Wenn wir uns über etwas oder jemanden geärgert haben, sind wir „verschnupft“. Halte ich mich mit meiner Meinung zurück, verschlägt es mir die Sprache oder ich „huste“ meinem Gegenüber nur noch etwas. Und schon sind wir am Kern unserer Erkältungskrankheiten.
Gehen wir doch auf den Verlauf der Infekte und deren Symptome daher etwas genauer ein:
Es ist ein bitterkalter Morgen. Die Zeit ist knapp. Also schnell duschen, anziehen und dann mit noch etwas feuchten Haaren nach draußen und zum Job fahren. Abends geht es dann zum Sport. Die Steinfliesen im Umkleideraum sind kalt, aber wir laufen dennoch mit nackten Füßen umher. Nach dem Sport fahren wir verschwitzt und für die Wetterverhältnisse zu leicht bekleidet nach Hause.
Es soll sogar Menschen geben, die auch im dicksten Winter chice Designer-Schuhe mit dünner Sohle tragen oder die ihren neu erworbenen Blazer partout nicht unter einem dicken Mantel verstecken wollen.
Doch alles das liefert noch keinen ausreichenden Anlass für eine Erkältung. Selbst wenn Sie hustenden und schnupfenden Menschen in der U-Bahn oder auf der Straße nicht ausweichen können, müssen Sie nicht zwangsläufig krank werden. Wie bereits gesagt: Erst wenn die Erkältungsviren auf ein geschwächtes Immunsystem treffen, entwickeln sich die typischen Symptome.
Nun kann es aber sein, dass Sie auf der körperlichen Ebene alles Erdenkliche für die Erhaltung eines gesunden, kraftvollen Immunsystems tun – und trotzdem werden Sie krank. Denn das Immunsystem kann auch auf der geistig-seelischen Ebene geschwächt werden, zum Beispiel, wenn ein Mensch leicht empfänglich für äußere Einflüsse ist und empfindlich auf sie reagiert, wenn er sich gegen die Beeinflussung von außen also nicht ausreichend schützen kann.
Sie merken wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will.
Erkältungen treten vorwiegend in persönlichen Krisensituationen auf. Normalerweise sind dies keine größeren Lebenskrisen, sondern eher allgemeine Überlastungen, die der Psyche – und später dem Körper zusetzen.
Da in erster Linie die Atmungs- und die Sinnesorgane betroffen sind – die Organe also, mit denen wir mit dem Außen in Verbindung treten -, lassen Erkältungskrankheiten ungelöste Probleme auf dem Gebiet der zwischenmenschlichen Kommunikation erkennen.
“Schnappe“ ich einen Virus auf, stellt sich die Frage, welche Informationen ich „aufgeschnappt“ habe, worüber meine Persönlichkeit - mein Ich – „eingeschnappt“ ist - anders ausgedrückt, welcher äußere Einfluss mich geärgert und aus meiner inneren Mitte gebracht hat.
Bei grippalen Infekten handelt es sich um einen akuten, entzündlichen Prozess, also um den Ausdruck eines aktuellen, heißen Konflikts. Mein eigenes Ich ist nicht selbstbewusst genug, sich gegen Beeinflussungen von außen ausreichend zu wehren. Meine innere Abwehrhaltung, meine Aggression wird nicht ausgedrückt. Ich bin „verschnupft“, innerlich erregt. Koche ich innerlich und halte mein heißes Temperament zurück, bekomme ich – Fieber. Der Körper lebt diese verdrängte Heißblütigkeit auf seiner Ebene aus.
Vor dem Ausbruch der Erkältung habe ich jemanden oder etwas zu nahe an mich – an mein Inneres – herangelassen. Jetzt tränen meine Augen, alles ist wund, gereizt. Am liebsten soll uns jetzt jeder in Ruhe lassen. Meiner Umwelt darf ich nun signalisieren: „Komm mir nicht zu nahe – ich bin erkältet.“ Unsere Erkältung gestattet es uns, dass wir uns erst einmal von der belastenden Situation zurückzuziehen und uns wieder mehr uns selbst zuwenden. Wir bekommen die nötige Auszeit, um unser Leben und unsere Einstellungen zu überprüfen und bestenfalls zu verändern.
Dass bei so viel Abwehr auch die Mandeln als eines der wichtigsten Abwehrorgane auf Hochtouren arbeiten, ist nicht verwunderlich. Dabei habe ich „so einen Hals“, dass ich nicht mehr „alles schlucken“ will und kann. Ich will und kann etwas nicht akzeptieren. Die aufgestauten Probleme versuchen wir in der Form des angesammelten zähen Schleims nach draußen zu befördern. Die unterbrochene und zähe Kommunikation will wieder in Fluss, in Bewegung kommen. Hat sich der innere Ärger in dieser Form entladen, fühlen wir uns wieder innerlich befreit, frisch und klar. Wir gehen gestärkt aus dieser Krise hervor – bis zum nächsten Mal, wenn wir wieder einmal die Nase voll haben.
Folgende Fragen helfen zur inneren Klarheit:
Wer oder was hat mich geärgert?
Wo habe ich meinem „Verschnupf-Sein“ keinen Raum gegeben?
Welche Aggressionen verdränge ich?
Was will und kann ich nicht mehr schlucken?
Was ist zuviel? Wo brauche ich Ruhe?
Wem gegenüber drücke ich mich nicht klar aus?
In welchem Lebensbereich habe ich „die Schnauze voll“?
Wo halte ich meine Gefühle zurück?
Welcher äußere Einfluss tut mir nicht gut?
Wem gegenüber traue ich mich nicht, selbstbewusst aufzutreten?
Wo fühle ich mich ausgenutzt, benutzt?
Herzlichst Peter Breidenbach