Das Unkrautgemüse – Giersch und Co.
Giersch, Geißfuß oder Ziegenfuß (Aegopodium podagraria) zählen zu Unkrautgemüsen.
Im Volksmund als Zipperleinskraut bekannt, gilt es bei Gärtnern als eines der unbeliebtesten Unkräuter.
Der Giersch verbreitet sich sehr stark und gilt als quasi unausrottbar. Für ihn gilt wohl der Spruch „Unkraut vergeht nicht“.
Der Name Podagrakraut oder Zipperleinskraut weist darauf hin, dass er ein Mittel gegen Gicht und Rheuma ist. Über längere Zeit eingenommen, soll es auch den Körper entgiften.
Giersch kann als Salat oder Gemüse zubereitet werden, ist sehr wohlschmeckend und erinnert in Geruch und Geschmack ein wenig an Petersilie.
Im Mittelalter und noch vor gar nicht allzu langer Zeit wurde Giersch sowohl als Gemüse wie auch als Heilpflanze eigens angebaut. Mittelalterliche Quellen belegen, dass er in Klostergärten und Bauerngärten eine „natürliche“ Standard-Nutzpflanze war.
Giersch Anwendungsmöglichkeiten sind:
Als Salat eignen sich - wie bei anderen Wildpflanzen auch - vor allem die ganz jungen, kaum entfalteten Blätter. Die rohen Blätter können auch in Aufstriche und in Suppen gegeben werden. Wenn die Pflanze schon älter ist, sind die Blätter für einen schmackhaften Salat zu grob, dann eignen sie sich aber nach wie vor zum Kochen - etwa für Aufläufe.
Achtung!
Der Giersch ist ein Doldenblütler und in dieser Familie gibt es giftige, ähnlich aussehende sehr giftige Doppelgänger, wie z.B. den Schierling und die Hundspetersilie. Daher sollten Wildpflanzensammler darauf achten, dass der Blattstiel im Querschnitt dreieckig ist, da es keinen giftigen Doppelgänger mit dreieckigem Blattstiel gibt. Am besten ist es dennoch, sich die richtige Pflanze von einem Pflanzenkundigen zeigen zu lassen.
Hier ein Rezept für Giersch Brötchen:
500 g Mehl, 1/2 TL Salz und 1 Backpulver miteinander vermengen und 100 g Butter in Flöckchen darüberstreuen.
2 Handvoll Giersch waschen, abtropfen und in feine Streifen schneiden, in 1/4 l Buttermilch oder Milch pürieren und zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Brötchen formen, mit dem Messer einschneiden und auf einem ungefetteten Backblech im auf 220 Grad vorgeheizten Ofen 20-24 Minuten backen.
Guten Appetit und bleiben Sie gesund!
Ihre Marianne Rattay