Reise in den Augenblick
In dem Bestreben, die Welt zu verstehen, in der wir als Menschen leben, werden seit ewigen Zeiten mythische Bilder geschaffen, um die so vielschichtig erscheinenden Zusammenhänge in eine begreifbare Dimension zu bringen. Man entdeckte Höhlenzeichnungen aus der steinzeitlichen Ära, in denen die wesentlichen Elemente des menschlichen Lebens zum Ausdruck kamen, nämlichin dem Einssein mit der Natur, der Jagd, den Naturgewalten.
Symbole und Ornamente mit bedeutungsschwerem Inhalt schmücken noch heute sakrale Bauten. Tafeln mit tiefem Wissen über die Grundlagen des Lebens wurden in Bildern verschlüsselt überliefert. Bilder können einen direkten Zugang zur psychisch-seelischen Welt schaffen und sind damit ein wunderbares Instrument, um wahres Wissen zu befördern. Ich möchte es das Wissen des Herzens nennen. Heute kann man mit technischen Mitteln wie der Photographie Bilder von Pflanzen machen, die unmittelbar den Spirit der Pflanze ausdrücken und andere Menschen können sich davon auf der Herzensebene ansprechen lassen. Ebenso übermitteln Bilder aus der Geometrie Erkenntnis in Formen, die auch der Geist versteht und letztlich anwenden kann, bei der Erschaffung der persönlichen Realität. Nehmen wir die Gitternetzstrukturen aus der Welt der Mineralien als aktuelles Beispiel. Trigon, Quadrat, Hexagon, Trapez, Parallelogramm, Rombus, Rechteck und Kreis sind Bilder aus der Welt der Kristalle, die erstaunliche Entsprechungen zu unterschiedlichen menschlichen Verhaltensmustern aufweisen, wie Michael Gienger (*) herausgefunden hat. Allein das Betrachten der geometrischen Form zeigt nach seiner Erfahrung eine immense Wirkung.
Alle diese Formen bildlicher Darstellung sind eine lebendige Art des Übermittelns, die ich als „wunderbare Reise“ in die Wirklichkeit bezeichne. Sie führt in den Augenblick.
Wenn ich weiß, dass ich mein Leben kraft meines Glaubens, meiner Hoffnung und letztlich der allumfassenden Liebe selbst erschaffe und alles, was mir zustößt in einem inneren Zusammenhang mit der mir innewohnenden Schöpferkraft steht, dann sollte ich besser heute als morgen damit beginnen, diese Fähigkeit auf die rechte Art und Weise zu nutzen.
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen unter sich selbst leiden, weil der Zugang zur eigenen Innenwelt verschüttet ist. Erlittenes Leid aus der Vergangenheit kann, wenn es im Untergrund der Psyche ein verborgenes Dasein fristet, wie ein giftiger Stachel im Fleisch sitzen. Gedanken und Wünsche werden von diesem Schattendasein bestimmt, ohne dass der Leidende dies wahrnimmt. Somit wird die Gegenwart von etwas geprägt, dass schon gar nicht mehr wahr ist. Die Gegenwart sollte aber frei und unmittelbar erlebt werden.
John Lennon hat einen Satz geprägt der frei übersetzt lautet:
Leben ist das, was stattfindet, während du deinen Vorhaben nachgehst.