Die Knoblauchsrauke in der modernen Kräuterküche und als Heilpflanze.
Die Knoblauchsrauke, auch Knoblauchhederich oder Knoblauchskraut genannt, (Alliaria petiolata) ist eine verbreitete Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler Sie fällt auf durch ihr Knoblaucharoma.
Die Knoblauchsrauke hat im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine gewisse Rolle als Gewürzpflanze gespielt und geriet, als Gewürze preisgünstiger und damit für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich wurden, als solche zunehmend in Vergessenheit.
Ähnlich wie beim Bärlauch entdeckt sie die moderne Kräuterküche allmählich in zunehmendem Maße wieder. Allerdings lässt sich die Knoblauchsrauke nicht so vielfältig verwenden wie der Bärlauch, da ihre Geschmacksstoffe flüchtiger sind.
Die Knoblauchsrauke ist auch eine Heilpflanze. Sie wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend.
Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Eigenschaften nach. In der Volksmedizin wurden aus den Blättern Breiumschläge zur Behandlung von Insektenstichen und Wurmerkrankungen hergestellt.
Zum Essen werden die Blätter von April bis Juni gesammelt.
Der Engländer John Evelyn, der 1699 ein Kochbuch "Acetaria, a Discourse on Sallets" schrieb, nannte die Pflanze unter anderem "Jack-by-the hedge" - was als Hinweis auf ihre Häufigkeit zu verstehen ist - sowie "Alliaria" und "sauce alone". Des Weiteren wies er daraufhin, dass die Pflanze viele wertvolle medizinische Eigenschaften habe und "besonders von Leuten auf dem Lande als Salat gegessen werde, wo sie wild unter Bänken und Hecken wachse.
Auch heute werden die jungen Blätter der Knoblauchsrauke in England noch häufig für Sandwichfüllungen verwendet. Der scharfe Geschmack der Knoblauchsrauke ist auf ätherische Öle und das Glukosid Sinigrin zurückzuführen, das den Glukosiden ähnelt, die in anderen Mitgliedern der Kohlfamilie zu finden sind.
Beim Kochen verflüchtigt sich allerdings der pfeffrig-knoblauchartige Geschmack. Knoblauchsrauke muss daher den Speisen in rohem Zustand beigegeben werden.