Demenz, und warum uns diese Krankheit so viel Angst macht.
von Stefanie Menzel -
Wenn wir uns mit dem Thema Demenz oder dem Krankheitsbild Alzheimer beschäftigen, begegnet uns verschiedene Aspekte von Ängsten, die beleuchtet werden sollen.
Zunächst kennt fast jeder einen von der Krankheit betroffenen in seinem Umfeld, oder zumindest von Erzählungen aus dem Bekannten oder Kollegenkreis.
• 1. Das Bild das sich auftut ist erschreckend, und die meisten Erzählungen handeln von erkrankten
Menschen, die hilflos nach und nach sich selbst vergessen, und von den Angehörigen mühsam
und unter größter Anstrengung gepflegt werden müssen. Am Ende wissen wir alle, dass diese
Erkrankung tödlich ist. Es besteht also keine Hoffnung auf Heilung oder positiver Veränderung.
Lediglich verzögern kann man den Krankheitsverlauf.
• 2. Die Angehörigen sind in den meisten Fällen vollkommen überfordert. Nicht nur die
Unberechenbarkeit ihrer liebsten Angehörigen, auch die extreme emotionale Belastung durch die
Persönlichkeitsveränderungen der Patienten, ist für die meisten nach und nach unerträglich. Nicht
selten werden gerade die engen Betreuer, Kinder, Enkel oder Partner auf das übelste vom
Patienten beschimpft und verunglimpft. Man erkennt den Menschen, der einem ein Leben lang so
nah stand, nicht mehr wieder. Man ist verletzt und verstört, und will dennoch alles tun um dem
geliebten Menschen auf seinem letzten Weg beizustehen. Es ist eine Zerreißprobe, die die
Angehörigen ertragen, ohne sich selbst Zeit und Raum für die Be- und Verarbeitung nehmen zu
können.
• 3. Die Betreuer, Pflegerinnen und Pfleger stehen unter einem sehr hohen zeitlichen und emotionalen
Druck. Die Einhaltung von Vorschriften machen es fast unmöglich, die Zeit und die innere Ruhe zu
haben, um einen dementen Menschen entsprechend zu betreuen. Zumal das Krankheitsbild und
der sinnvolle Umgang mit Demenz nicht in allen Einrichtungen bekannt und vermittelt wird, kommt
es immer wieder zu skandalösen und bedenklichen Berichten der Überforderung und des
Missbrauchs in der Öffentlichkeit.
• 4. Die Ärzte und die wissenschaftliche Forschung suchen bisher vergeblich nach Medikamenten, die
den Zerfall der Gehirnsubstanz verhindert, was ein Teil der Ursache der Erkrankung zu sein
scheint. Im Grunde gibt es allerdings kein Anzeichen, wie die Erkrankung verhindert oder geheilt
werden kann.
Was bedeutet Krankheit aus heilenergetischer Sicht?
Wir selbst sind die einzigen, die selbstverantwortlich nachhaltig etwas für unseren Gesundheitszustand tun können. Hierzu ist es durchaus sinnvoll, die eigene Sicht auf das Leben zu hinterfragen.
Wenn sie denken, ihr Leben sei eine rein zufällige Aneinanderreihung von Ereignissen, vollkommen zusammenhangslos, wird auch jede Art von Erkrankung sie rein zufällig ereilen. Oder sie fühlen sich als Opfer ihrer Umgebung und der zunehmenden Verschmutzung und Belastung der Umwelt. Dann sehen sie vielleicht dies als die Ursachen für Erkrankungen, und sie wissen, dass sie auf diese äußeren Faktoren natürlich nur eingeschränkt Einfluss haben.
Wir projizieren unsere gesundheitlichen Themen gerne auf unsere Umgebung, das haben wir in den vergangenen Jahren unserer wissenschaftlichen Ausrichtung erfolgreich eingetrichtert bekommen, und erleben unser körperliches Sein als rein auf die materielle Ebene reduziert. Diese Haltung macht uns seit vielen Jahrhunderten ohnmächtig und handlungsunfähig, wenn es darum geht ein sinnerfülltes Leben zu führen.
Wie bei einer Maschine denken wir bei unserem Körper rein Reperaturorientiert. Gibt uns der Körper ein Signal, dass etwas in unserem Leben nicht stimmig ist, bezeichnen wir es als Krankheit, die wir möglichst schnell und schmerzfrei aus unserem Leben verbannen wollen.
Der Körper ist dabei wie das Öllämpchen in unserem Auto. Es gibt das Signal, dass der Ölstand zu gering ist. Wechseln wir das Lämpchen aus, ist der Schaden oder der Öl Mangel damit nicht behoben. Wenn unser Körper krank wird, schmerzt, zeigt er uns damit, dass irgendetwas im Zusammenspiel von Körper und Seele nicht stimmt.
Wir beseitigen den vermeintlich störenden Einfluss, den Schmerz, und denken, dann sei alles wieder in Ordnung. Aber genau wie bei dem Beispiel mit dem Öllämpchen, ist die Ursache in unserem Körper natürlich nicht behoben. Und nur wenn wir uns mit unseren Lebenszusammenhängen beschäftigen, bekommen wir eine Ahnung von der Wirkungsweise der „Öllämpchen“, also Krankheiten und Schmerzen in unserem Körper!
Bei der heilenergetischen Betrachtung steht ein zeitgemäßes, spirituelles Menschenbild im Mittelpunkt, das ihnen eine andere Betrachtung von Krankheiten im Allgemeinen, aber eben auch von Alzheimer und Demenz eröffnet. Das Schöne daran, diese ursächliche Betrachtungsweise macht uns selbst handlungsfähig. Denn die Heilenergetik geht davon aus, dass in unserem Leben nichts rein zufällig geschieht. Das Leben allgemein, und damit auch jede Form von Erkrankung, ist der Ausdruck von sinnerfüllten Lebenszusammenhängen.
Nichts in unserer derzeitigen Realität geschieht sinnlos, alles ist mit allem verknüpft, und durch Erkenntnis des Sinns, haben wir Einfluss auf Ursachen in unserer Biografie. Mit der Erkenntnis und Wandlung der Ursachen, verändern wir unsere jetzigen Symptome. Dieses Weltbild ist Hintergrund und Erklärung für die Anwendung von heilenergetischen Beratungen, besonders aber auch von den inzwischen universell angewendeten und sehr wirksamen Aufstellungsmethoden, nicht zuletzt der Sinnanalytischen Aufstellungen.
Wie kann man sich das ganz praktisch vorstellen?
Jedem Schmerz und jeder Krankheit liegt eine, im Laufe des Lebens erfahrene, emotionale Ursache zu Grunde. Sie ist energetisch gespeichert, und macht sich irgendwann im Laufe des Lebens materiell bemerkbar.
Sie haben vielleicht als Kind ihre Trauer über den Tod eines Menschen oder eines Tieres nicht verarbeiten können? Dann haben sie wahrscheinlich irgendwann ein Thema, eine Erkrankung an ihren Nieren! Sie haben ihre Gefühle nie zeigen dürfen und sind im Laufe des Lebens abgehärtet? Dann ist vielleicht ihr Herz nicht mehr so leistungsfähig und macht schlapp! Sie konnten nicht den Weg in ihrem Leben einschlagen, der ihnen mehr entsprochen hätte? Dann haben sie sicherlich bald Probleme mit ihren Hüftgelenken!
Es gibt aus heilenergetischer Sicht kein, noch so minimales, körperliches Symptom, dass nicht einen emotionalen Hintergrund hätte. Und nur die ursächliche Betrachtung und energetische Lösung bringt eine Veränderung. Das stimmt so nicht, sie können natürlich materiell den Körper verändern. Aber die dahinter wirkenden Energien sind damit nicht nachhaltig bearbeitet, und werden sich eine neue materielle Erscheinung als „Nebenwirkung“ suchen. Das eigentliche Thema im Hintergrund ist also nur verlagert!
Wie ist das bei Alzheimer und Demenz zu verstehen?
Bei diesen markanten Krankheitsbildern wird uns sehr deutlich von den Patienten gezeigt, dass sie ihr eigenes Leben, mit allen Emotionen und Erfahrungen lieber vergessen wollen. Im vorangegangenen Text hatte ich ja bereits aufgeführt, wofür unsere Emotionen und Erfahrungen in unserem Leben dienlich sind und sein sollten. Aus heilenergetischer Sicht wandeln wir in unserer zweiten Lebenshälfte die gemachten Erfahrungen in menschliche Reife. Wir können die schmerzlichen Emotionen, oder aber auch die schönen Erfahrungen, in unserem Inneren reifen lassen, um der Nachwelt sowohl materiell, aber eben auch energetisch, das Ergebnis dieses lebenswichtigen Prozesses weiterzugeben, damit der Kreislauf des Lebens geschlossen werden kann.
Wird dies nicht angestrebt, und auch nicht als ein sinnvolles spirituelles Weltbild erkannt, „zerfallen“ die Emotionen und wir vergessen unser Leben. Wird also das, was wir im Leben erlebt haben nicht als Erfahrung erkannt und darf es nicht reifen, führen immer mehr Menschen ein Leben zum Vergessen!
1. Was kann ich selbst für mich zur Demenzprophylaxe tun?
Hier beginnt der Einstieg, an dem sie ihr Leben selbst in eine andere Bahn lenken können. Erkennen sie, dass ihr Leben mehr ist als eine rein materiell ausgerichtete Existenz, in der sie ca 90 Jahre auf der Welt zu bringen, in denen sie nach Sicherheit, hohem Alter, Leistungsfähigkeit und Geld streben. Erkennen sie den Sinn in ihrem Leben, von ihrem ersten Schrei bis hin zu allen Erfahrungen die sie jemals mit ihrer Familie und Freunden machen durften. Hier ein paar sehr sinnvolle Tipps, die sie gerne in meinen Büchern und Seminaren (www.stefanie-menzel.com) zielorientiert vertiefen können.
a) Der erste wichtige Schritt, um der Krankheit des Vergessens vorzubeugen ist, sich aktiv mit den Zusammenhängen des eigenen Lebens zu beschäftigen und den „roten Faden“ zu erkennen. Oft ist es hilfreich, ein Fotobuch aus den Kindertagen zur Hilfe zu nehmen. Die alten Fotos erinnern an wichtige, schöne aber auch belastende Ereignisse des eigenen Lebens, und sie erkennen sehr schnell die Wichtigkeit der grundlegenden Emotionen.
Nehmen sie sich Zeit für sich selbst und für die Zusammenhänge in ihrem Leben, in der sie niemand stören sollte. Nehmen sie sich selbst, und vor Allem all ihre Gefühle und Emotionen wichtig!
Fragen die sie sich stellen könnten und deren Antworten sie vielleicht schriftlich festhalten:
- Wer waren meine wichtigsten Bezugspersonen zu Beginn meines Lebens?
- Wie ist mein Leben durch diese Person geprägt?
- Was gab es für einschneidende Ereignisse in meiner Biografie? (Todesfälle, Kriege,
Missbrauchssituationen, Trennungen)
- In welcher Situation in meinem Leben habe ich meine Gefühle unterdrücken müssen?
b) Machen sie sich einen Lebensplan, indem sie eine Linie auf ein Blatt aufzeichnen. Die Linie beginnt bei ihrer Geburt und endet bei dem Alter, in dem sie jetzt sind. Markieren sie die einschneidensten Erlebnisse und Verluste auf der Alterslinie. Machen sie sich zu jedem einschneidenden Ereignis Notizen. Schreiben sie so „das Buch ihres Lebens“!
c) Nehmen sie sich Zeit den „verlorenen“ und gut weggepackten Emotionen nocheinmal Raum zu geben. Sprechen sie mit einem nahestehenden Menschen über ihr Leben und die belastendsten Ereignisse. (Tränen dürfen sein und sind sogar erwünscht...!) Wenn die Gefühle sein dürfen, werden sie sie danach nicht mehr belasten.
d) Erfassen sie in ihrem Lebensrückblick, welche Erfahrungen sie durch die belastenden Situationen gemacht haben; was durften sie lernen. Sie kennen den Spruch: „Man lebt sein Leben vorwärts, verstehen kann man es nur im Rückblick!“
e) Gestalten sie sich selbst ein Ritual, in dem sie vielleicht Menschen, mit denen sie eine ungute Beziehung hatten, verzeihen. Verzeihen sie sich selbst, für alle nicht gemachten Schritte! Schreiben sie sie alle fein säuberlich auf ein Blatt Papier und verbrennen sie sie. Lassen sie die Asche im Wind verwehen.
f) Finden sie ein Ventil für all ihre aufgestaute Wut. Bearbeiten sie einen Boxsack, malträtieren sie ein Kissen, hacken sie Holz, veranstalten sie einen „Polterabend“, und lassen sie aller weggepackten Wut ihren Lauf. (Richten sie die Wut niemals gegen andere Menschen!)
g) Was würden sie ihren Nachfahren, egal ob familiär verbunden oder befreundet, gerne als Quintessenz ihres Lebens mitgeben. Was war ganz besonders wichtig?
Ihr Leben hat einen Sinn, auf dessen Spuren sie seit Jahren wandeln. Sprechen sie über sich und ihr Leben, schreiben sie ein Buch, malen sie ihre Geschichte. Die Nachwelt freut sich und wird ihre Reifung sehr zu schätzen wissen. Hier zählt nicht die Zahl gelösten Kreuzworträtsel und Sudokus, sondern die Zahl der zugelassenen und angenommenen Lebensgefühle! Denn sie sind es, die sie persönlich in Frieden mit ihrem eigenen, wenn auch noch so schmerzhaften, Leben bringen.
Dies sind jetzt nur ein paar kurze Ideen und Beispiele, wie man einen individuellen Ansatz finden kann, mit dem eigenen Leben in Frieden zu kommen. Sinnvoll ist auf jeden Fall, ein heilenergetisches Seminar zu besuchen, einen Treffpunkt Lebensfreude, oder für die leichte Klärung seiner eigenen Lebensthematiken die Kraft der Sinnanalytischen Aufstellung zu nutzen.
Die Themen der kommenden Texte dieser Serie:
2. Wie kann ich als Angehöriger mit einem dementen oder an Alzheimer Erkrankten Menschen
umgehen?
3. Wie kann ich als Pfleger oder Betreuer die Krankheit Alzheimer oder Demenz neu verstehen?
4. Wie könnten wir die Erkrankungen Alzheimer und Demenz aus medizinischer Sicht neu betrachten?
Herzlichst
Stefanie Menzel
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