Warum die Seele ohne Liebe verhungert.
Viele Menschen schleppen sich von Tag zu Tag und haben immer das Gefühl, dass etwas Elementares fehlt. Selbst wenn materielle Dinge im Überfluss vorhanden sind, lässt sich manches nicht ersetzen – wie die Liebe. Wer sie einmal erleben durfte, reine, unverfälschte und bedingungslose Liebe, kann sein Leben nicht mehr ohne sie führen.
Im Grunde genommen ist Liebe die stärkste Droge – ohne Nebenwirkungen. Liebe überwindet alle Grenzen und letztendlich sogar den Tod. Liebe ist eine Konstante, die sich nicht vom Zeitgeist diktieren lässt, wie sie sich zu verhalten hat – auch wenn nicht jeder die Liebe sofort erkennt. In der gesamten Menschheitsgeschichte wurde immer wieder versucht, Liebe als Schwäche zu unterdrücken. Die Liebesheirat war bis vor nicht allzu langer Zeit noch verpönt – bei der Heirat sollte es um materielle Werte gehen, Ländereien und Besitztümer zu vermehren – die Liebe blieb auf der Strecke – das zumindest dachten die Mächtigen.
Bedingungslose gegenseitige Liebe ist eine der stärksten Kräfte
und für Liebende die größte Quelle persönlichen Glücks –
von außen absolut unangreifbar. - Bild 1
Immer wieder gab es Menschen, die aufbegehrten: Der von den christlichen Kirchen verehrte Valentin von Rom etwa. Heute nur noch mit dem 14. Februar und dem damit verbundenen Valentinstag-Konsumterror der Floristik-Industrie verbunden, Valentin war ursprünglich ein Priester, der Paare, die sich liebten, traute – obwohl die Liebesheirat verboten war.
Liebe, was ist Liebe?
Liebe ist nicht gleich Liebe. Die Verliebtheit kann der Beginn echter Liebe sein, aber sie ist oft auch nur ein Strohfeuer: Zwei Menschen sehen sich, der Stich ins Herz, und schon entbrennt die Verliebtheit heiß – allerdings nur für Momente. Zu oft kann diese Verliebtheit andere Differenzen nicht überbrücken und scheitert daran.
Wenn jedoch echte Liebe ins Spiel kommt, dann ist die Verliebtheit nur der erste Schritt: Sie führt dazu, dass Liebende den ersten Hunger ihrer Seelen nacheinander stillen können. Und danach können auch gröbere Differenzen nichts mehr ändern. Wer Paare sieht, die ein ganzes Leben in Harmonie miteinander verbracht haben, der weiß: Liebe ist unzerstörbar. Liebe bringt für die Liebenden die Seele in perfekte Harmonie. Liebe ist in auch sämtlichen Religionen und spirituellen Bewegungen eine wiederkehrende Konstante. Liebe und das von ihr ausgelöste Glücksgefühl haben in der Gralsbewegung ebenso ihren Platz wie in der buddhistischen Lehre und anderen Religionen:
• Im Christentum spielt Liebe die Hauptrolle, um die sich der gesamte Glauben dreht: Jesus starb aus
Liebe zu den Menschen am Kreuze. Jeder Christ soll Gott und den Nächsten lieben wie sich selbst.
• Die Gralsbotschaft enthält laut Mitteldeutsche Zeitung das Schöpfungsgesetz der Wechselwirkung –
Ursache und Wirkung. Wer etwas zum Glück anderer beiträgt, wird selbst Glück erfahren. Im Sinne
zweier Liebender bedeutet das: Wer Liebe gibt, der wird auch im Gegenzug Liebe empfangen.
• Auch bei den Buddhisten ist Liebe der Weg zur Vollkommenheit: „Nur in der Liebe sind Einigkeit
und Zweisamkeit nicht zu unterscheiden“ lautet eine der Botschaften.
• Im Hinduismus existiert mit Kamadeva sogar eine Gottheit der Liebe. Kama, die Erfüllung von
sexuellen, emotionalen und künstlerischen Bedürfnissen ist gar eines der vier Existenzziele der
Hindus.
• Auch das Judentum sieht Liebe als einen Grundpfeiler an: Liebe ist dort einer der Wege, alles um
sich herum zu etwas Besonderem und damit heilig zu machen.
Ohne Liebe - falsche Liebe
Äußerst schmerzhaft wird es, wenn nur ein Partner Liebe empfindet, diese aber nicht erwidert wird. Dann zeigt sich, dass die Seele darbt, dass die fehlende Harmonie sogar echte körperliche Schmerzen verursachen kann. Forscher nennen das „Broken Heart Syndrome“. Wer jemals von einem geliebten Menschen verlassen wurde, kennt diese alles überlagernde Pein. Gleiches gilt auch, wenn einer nur die Liebe zu sich selbst kennt, der andere aus Liebe aber alles für ihn opfern würde.
Nicht erwiderte oder einseitige Liebe kann das Gleichgewicht der Seele
in schwere Schieflage bringen, die alles andere überlagert. - Bild 2
Liebe pflegen
Auch wenn die Liebe an sich keine Nahrung benötigt, so will sie doch gepflegt werden, immer aufs
Neue bestätigt werden. Einfach damit Liebe nicht unter der Lawine der Alltäglichkeiten vergraben wird,
die auch Seelenpartner vor Herausforderungen stellt. Wie Liebe frisch gehalten werden kann, dazu gibt es tausende Lehrbücher und noch mehr Meinungen. Und auch wenn bekannt ist, dass Männer anders lieben als Frauen, so können doch beide Geschlechter gleich stark lieben – nur die Ausdrucksweisen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst und unterscheiden sich auch von Kultur zu Kultur.
• Männer zeigen ihre Liebe weniger frenetisch, sondern eher zurückhaltend, aber nicht minder stark:
Ein kleiner Kuss bedeutet für einen Mann so viel wie eine stürmische Umarmung. Dies hat vor allem
mit klassischen Männerrollen zu tun.
• Frauen sehen Liebe nicht als Zeichen einer (gesellschaftlich konstruierten) Schwäche an und gehen
daher offener (aber nicht inflationär) mit Zuneigungen um.
• Je offener die jeweilige Gesellschaft, desto höher auch die Akzeptanz für offen gezeigte Liebe. Im
Westen sind Küsse und andere Liebesbekundungen nichts Besonderes, in nahöstlichen und einigen
asiatischen Ländern jedoch verpönt – auch wenn die Liebe dort ebenfalls einen hohen Stellenwert
besitzt.
Und auch wer schon lange auf der Suche nach der Liebe ist, sollte nicht verzweifeln, sondern Geduld mitbringen. Sie wird kommen, ganz sicher. Aber oftmals vergeht viel Zeit, bis sie endlich da ist.
Liebe ausstrahlen, Liebe geben, Liebe schenken
Wer Liebe ausstrahlt, der sie verbreitet, macht auch andere Menschen ein Stück glücklicher – das kann jeder beobachten, der ein liebendes Paar sieht. Schnell haben auch Unbeteiligte ein Lächeln auf den Lippen. Gleichermaßen kann zwischen Liebenden schon ein Blick, eine kleine Geste ausreichen, um den Partner aufzumuntern, ihm zu sagen „Ich bin bei dir, alles wird gut“. Vor allem berührt die Liebe die Menschen auf anderen Ebenen als materielle, weltliche Einflüsse: Ein Kind, das von seinen Eltern mit Spielzeug überhäuft wird, wird trotzdem erst glücklich sein, wenn die Mutter es in den Arm nimmt und ihm dadurch körperlich die Liebe gibt, die es benötigt. Ein Kind, das spürt, wie sehr seine Eltern es lieben und das diese beiden Menschen ebenso stark liebt, braucht kein Spielzeug, keine materiellen Dinge. Und ganz ähnlich verhält es sich bei jedem Menschen: Solange geliebt wird, ist alles andere nebensächlich.
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