Vorwort meines neuen Buches "Die Welt der Bilderdenker – Wie AD(H)S- und Legasthenie-Begabte ihre angeborenen Talente entdecken und entfalten können"
von Peter Classen -
AD(H)S- und Legasthenie-Begabte Brücken bauen.
Als ich mich mit fünfundvierzig Jahren für längere Zeit in ein Kloster zurückgezogen habe, um mich selber zu erfahren, erkannte ich, dass meine Berufung darin liegt, die Talente der Legasthenie zu finden, und aus diesem Wissen zu schreiben und zu arbeiten. So sprach ich auch oft mit anderen Gästen des Klosters über Legasthenie und ADS. Immer wieder sagten mir Menschen dann ganz leise: „Erzählen sie doch bitte mehr darüber. Ich hatte da auch immer so meine Probleme mit“. Wer in ein Kloster geht, ist in der Regel auf einer inneren Suche. Auf der Suche nach sich selbst, und seinen Aufgaben auf der Erde. So erkannte ich die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen Legasthenie und Wahrnehmung, aber auch zur Spiritualität. Auch sagten mir immer wieder in meinen Vorträgen Teilnehmer, dass sie in der Schule keine Probleme mit der Rechtschreibung hatten, sich aber in meinen Vorträgen wieder fanden.
Mit diesem Buch möchte ich eine Brücke des Verstehens bauen, und Einblicke in die Welt der Bilderdenker geben. Dieses Buch klärt zum einen auf, und es enthält auch viele praktische Übungen für den Umgang mit den legasthenischen Talenten, dem Bilderdenken.
Das Bilderdenken ist eine etwas andere Form der Wahrnehmung, und eröffnet einen neuen Umgang der Menschen miteinander, was zu dringend gebrauchten Entspannungen in der jetzigen Gesellschaft führen kann.
So habe ich dieses Buch sowohl für Betroffene geschrieben, als auch für Eltern, Erzieher, Pädagogen, Sozialpädagogen, Therapeuten, Ärzte und alle Suchenden und allgemein Interessierten.
Wenn ich eine Brücke über einen Fluss bauen will, dessen Ufer im Nebel liegen, so muss ich zuerst den Nebel beseitigen, bevor ich mit dem eigentlichen Bau beginnen kann. So verhält es sich auch mit meiner Arbeit. Ich muss zuerst aufzeigen, was mich als Kind am Lernen behindert hat und weshalb ich, wenn ich ganz alleine war, problemlos ganze Bücher habe lesen können, und wenn ich in der Schule oder im Beisein meiner Eltern lesen musste, nicht lesen konnte. Der Nebel muss aufgeklart werden um die Brücke bauen zu können.
Meine heute neunundachtzigjährige Mutter liest manchmal in meinen bisher veröffentlichen Büchern über diese Thematik und sagte einmal zu mir: „Peter ich kann da immer nur ein kleines Bisschen von lesen. Ich finde mich darin immer wieder und sehe, dass ich so unglaublich viel falsch gemacht habe. Ich kann das doch nicht mehr ändern und das tut so weh.“ Als ich ihr zur Antwort gab, dass es gut war, das ich diese Kindheit in unserer Familie so habe leben können wie sie war, denn sonst könnte ich meinen heutigen Beruf als Legasthenie und ADS/ADHS Berater gar nicht ausführen, begannen wir beide zu weinen vor Erleichterung. In diesem Moment verband uns eine neue tiefe Liebe, und ich empfand ein wunderschönes Gefühl der Dankbarkeit meiner Mutter gegenüber.
Alles, was ich in diesem Buch schreibe, dient somit lediglich der Aufklärung des Nebels und ist frei von jeder Bewertung und Beurteilung. Ebenso sind es nur meine persönlichen Erfahrungen und meine Sicht der Dinge zur heutigen Zeit. Wenn sie sich beim Lesen wieder finden, so lade ich sie herzlich ein, auf dieser im Bau befindlichen Brücke die Hand auszustrecken und zu reichen.
Ihr Peter Classen
"Die Welt der Bilderdenker – Wie AD(H)S- und Legasthenie-Begabte ihre angeborenen Talente entdecken und entfalten können"
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