11. Qi Gong plus Meridianklopftechniken 3
von Frithjof Krepp -
Qi Gong plus . . .
Meridianklopftechniken 3
Zur Beziehung Organe/Sinnesorgane/Emotionen
Wir beklopfen 14 Punkte, darunter meist Meridianpunkte, die direkt mit den Organen in Verbindung stehen. Sehr interessant ist, dass, nach der Fünf Elemente- und Meridianlehre der Traditionellen Chinesischen Medizin, Organe und Sinnesorgane wie folgt in Zusammenhang mit negativen Gefühlen gebracht werden. In der Umkehrung begünstigen positive Gefühle ein Funktionieren der Organe.
Element Holz: Leber/Galle - Augen - Wut oder unterdrückte Wut
Element Feuer: Herz/Dünndarm – Zunge – Hektik, Ungeduld, Launen, Verhärtung
Element Erde: Magen/Milz/Bauchspeicheldrüse – Mund Lippen – Sorgen, Grübeln
Element Metall: Lunge/Dickdarm – Nase – Trauer, Depression, Kummer
Element Wasser: Niere/Blase – Ohren – Angst, Stress, Furcht
Wer kennt nicht die Sätze aus dem Sprachgebrauch: „Mir läuft die Galle über vor Wut.“
Oder: „Der Stress geht mir an die Nieren.“
Hierbei stellt sich die Frage, ob es sein kann, dass Organe Gefühle irgendwie speichern können, und dass sie nicht mehr richtig arbeiten, wenn der negative Gefühlsspeicher voll ist? Wenn dem so ist, dann wäre es höchste Zeit, gezielt die entsprechenden Meridianpunkte zu beklopfen, um die negativen Gefühle aus dem Speicher zu löschen. Das psychische Wohlbefinden und die Organe würden es danken.
Die Meridianklopfpunkte und ihre Beziehung zu den Organen
. 01) Augenbrauen-Innen-Punkt - Blase
. 02) Seitlicher Augen-Punkt - Gallenblase
. 03) Jochbein-Mitte-Punkt - Magen
. 04) Punkt oberhalb der Oberlippe - „Lenkergefäß“
. 05) Punkt unterhalb der Unterlippe - „Dienergefäß“
. 06) Schlüsselbein-Punkte - Niere
. 07) Unterm-Arm-Punkt - Milz / Pankreas
. 08) Daumennagel-Punkt - Lunge
. 09) Zeigefingernagel-Punkt - Dickdarm
. 10) Mittelfingerkuppe-Punkt - Perikard / Herzbeutel
. 11) Ringfinger Punkt - „Dreifacher Erwärmer“
. 12) Kleiner Fingernagel-Punkt - Herz
. 13) Handkanten Bereich (Karate Punkt) - Dünndarm
. 14) Scheitel-Punkt
- „Hundertfacher Treff der Meridiane“
Die Punkte 4 und 5 sind keinen Organen zugeordnet, aber markante Punkte auf der wichtigen Energie Bahn des so genannten „Kleinen Himmlischen Kreislaufs“. Der „Dreifache Erwärmer“ beschreibt ein Meridian, das keinem Organ direkt zugeordnet ist. Er steht u.a. für die Wärmeregulation der oberen, mittleren und unteren Organe.
Das Perikard, oder auch Herzbeutel genannt, ist ein bindegewebsartiger Sack, der das Herz umgibt, diesem aber durch eine schmale Gleitschicht freie Bewegungsmöglichkeit lässt. Der „Hundertfache Treff der Meridiane“ am Scheitelpunkt spielt in der traditionellen chinesischen Medizin eine wichtige Rolle. Er heißt auch „Himmelstor“ und ist eine Pforte für das sogenannte Qi des Himmels.
Um sich das bildlich besser vorstellen zu können, gehen sie einfach auf die Webseite meiner Frau eva-gerigk.de. In der oberen Leiste klicken Sie auf Service und danach auf Meridianklopfpunkte. Danach sollten sich zwei Abbildungen öffnen, bei der oben die Klopfpunkte am Kopf und Oberkörper und unten die Handpunkte zu sehen sind.
Die Bezeichnungen HP, TD, HR auf den Abbildungen spielen bei unserer Betrachtung erst mal keine Rolle.
Wie man klopft:
Man klopft sanft mit Mittelfinger oder Zeigefinger oder mit beiden Fingern zusammen. Die Schlüsselbein Punkte, der Unterm-Arm-Punkt und der Scheitelpunkt werden sanft mit den Fingern der flachen Hand beklopft.
In welchem Tempo klopft man? Man klopft nicht richtig, wenn man pro Sekunde nur zweimal klopft. Sprechen Sie einmal die folgenden Zahlen schnell aus: 1 2 3 4 5 6 7.
In diesem Tempo kann geklopft werden, wobei man natürlich auch etwas länger an einem Punkt verweilen und mehr als siebenmal klopfen kann. Hierfür muss jeder ein individuelles Gefühl entwickeln. Die Kopf-, Körper- und Handseite, die man beklopft, kann frei gewählt werden. Man kann auch während einer Klopfsequenz auf die andere Körperseite wechseln.
Eine Proberunde gefällig?
Beklopfen Sie einfach mal der Reihe nach die 14 Punkte, beginnend vom Augenbrauen-Innen-Punkt bis zum Scheitelpunkt, und spüren sie danach in sich hinein. Viele Menschen nehmen das Gefühl nach dem Klopfen als angenehm wahr. Suchen Sie sich jetzt einmal eine Emotion, die sie jetzt fühlen können, eine Angst, eine Wut, Sorge über . . .
Nehmen wir einmal an, sie hätten als Emotion Wut gewählt. Dann wäre noch zu klären auf wen, und wie hoch diese Wut auf der inneren Skala von 0 – 10 (siehe hierzu meine Erläuterungen unter Qi Gong und Meridianklopftechniken 2) ist. Bei sehr großer Wut auf den Chef und einem Wert von 8 auf der Skala, wäre dann der Klopfsatz:
Meine sehr große Wut auf meinen Chef.
Diesen Satz sprechen sie jetzt aus, während sie nacheinander die Punkte von 1 – 14 beklopfen. Wenn sie den Satz ausgesprochen haben, wechseln sie zum nächsten Klopfpunkt. Sie sprechen den Klopfsatz wieder aus und beklopfen den nächsten Klopfpunkt u.s.w., bis sie, nach dem Beklopfen von Punkt 14, den Klopfsatz 14 mal ausgesprochen haben.
Danach machen sie eine kurze Pause, spüren in sich hinein und fragen sich, wie stark sie die Wut auf den Chef noch spüren. Ist sie noch auf der Skala bei 8, oder hat sie sich vermindert? Wenn die Wut sich nicht verändert hat, klopfen sie eine neue Runde mit dem Satz:
Ich habe immer noch sehr große Wut auf den Chef.
Vielleicht hat sich auch die Wut vermindert und ist auf den Skalenwert 4 gefallen. Dann wäre der passende Satz für die Klopfrunde:
Meine leichte Wut auf meinen Chef.
Mit dieser Methode kann es gelingen, dass man die Wut bis auf den Skalenwert Null, d.h. keine Wut herunterbringt. Analog kann man mit anderen negativen Gefühlen verfahren. Doch was mache ich, wenn die Emotion stockt, sich nicht verändert?
Ausblick
Unter der Folge Meridianklopftechniken 12 schreibe ich darüber, was man machen kann, wenn es nicht funktioniert, und welchen Satz man dann vor der eigentlichen Klopfsequenz dreimal aussprechen sollte.
Ich schreibe diese Reihe Qi Gong plus . . . , weil ich durch die Praxis von Qi Gong wieder gesund geworden bin, weil ich sehe, wie es auch den anderen Leuten besser geht, wenn sie regelmäßig praktizieren, weil man durch Qi Gong mehr zu sich selbst finden kann, zu mehr Ausgeglichenheit, tiefer innerer Ruhe und Frieden, weil ich meine, dass die Welt friedlicher wäre, wenn mehr Menschen Qi Gong praktizieren würden, und weil ich meine, dass die Leute in Europa noch viel zu wenig über Qi Gong wissen.
Die Reihe heißt Qi Gong plus . . . , weil es sich im Laufe jahrelanger Praxis gezeigt hat, dass man zum „normalen“ Qi Gong noch Techniken addieren kann, die seine Wirkung steigern und vertiefen können zum Beispiel die Meridianklopftechniken. Diese Erfahrungen möchte ich weiter geben.
Herzlichst
Frithjof Krepp
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