Die materialistische Wissenschaft.
von Martinus -
Wenn dieser oder jener Wissenschaftler eine Entdeckung bezüglich der Natur eines Stoffes gemacht hat und darin vielleicht ein Fazit gefunden hat, das ein anderes wichtiges stoffliches Problem lösen kann, so wird dieses Fazit und diese Lösung vollkommen unabhängig davon akzeptiert, ob man diesen Mann leiden kann oder nicht. Man folgt seinen Anweisungen, weil man weiß, dass sie Tatsachen sind, dass sie der wirkliche Ausdruck einer unerschütterlichen Wahrheit sind, gleichgültig, was man von dem Mann, von der Person des Entdeckers, auch halten mag.
Seine private Natur interessiert in der Sache nicht. Wir finden also hier innerhalb der materialistischen Wissenschaft eine fundamentale Moral, wenn es sich um materielle Fragen handelt. Diese Moral bedingt, dass man sich nur vor der Wahrheit beugt. Und man beugt sich ihr unabhängig davon, ob sie von einem Freund oder Feind verkündet wird. Durch diese Moral oder dieses Erkenntnisprinzip hat sich die irdische materialistische Wissenschaft unglaublich schnell bis zu der heute gewaltigen Macht über die Materie vorgearbeitet, die sie durch ihr materielles Wissen und Können repräsentiert. Ihre Verbindung mit der materialistischen Wahrheit oder dem konkreten Wissen über die rein physische Reaktionsmethode der Stoffe schuf bei sämtlichen Wissenschaftlern der Erde eine totale Gleichrichtung.
Herzlichst Martinus
Dieser Artikel beruht auf einem Manuskript, das Martinus als Vorbereitung für einen Vortrag verfasste, den er am 19. Februar 1950 im Vortragssaal des Instituts hielt. Kleinere sprachliche Korrekturen und Stücküberschriften wurden von Ole Therkelsen angebracht. Der Artikel wurde vom Rat am 20.01.1998 gutgeheißen.
Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 8, 1998 mit dem Titel: "Mennesket og moralen" erschienen.
Übersetzung: Christa Rickus
© Martinus Institut 1981 www.martinus.dk