Bhangeri Baba - Väterchen Hanf ist wieder da
Die spirituelle Seite der ältesten Kulturpflanze der Welt
Hanf ist einer der ältesten Freunde der Menschheit. Die frühesten Funde von Cannabissamen auf dem Gebiet des heutigen Deutschland in Eisenberg/Thübingen stammen aus 5.500 v.d.Z. Die Kulturpflanze wurde schon im alten China zur Herstellung von Seilen und zum Schöpfen von Papier verwendet. Auch in Europa und den USA war sie von größter Bedeutung. Das erste grow law in den USA war ein Hanfgesetz: Es besagte, dass jeder Bürger Hanf pflanzen sollte. Die schnell wachsende und anspruchslose Pflanze wird für eine Vielzahl von Anwendungen gebraucht. Stoffe, Kleidung, Seile, Medizin, Papier und vieles mehr. Produkte aus Hanf wurden ganz selbstverständlich als Medizin verkauft und waren in jeder Apotheke zu bekommen.
Doch dann beginnt, mit dem Siegeszug der Baumwolle, der Niedergang des Hanf. Andere, profitablere Wirtschaftszweige verdrängen Bhangeri Baba. Nicht nur die Baumwoll-, sondern auch die Pharmaindustrie. Doch Väterchen ist zurück und hat seine Medizin mitgebracht.
In Indien war Hanf immer wichtig
Die meisten Menschen kennen Hanf nur als Rauschpflanze, was einer der Gründe ist, warum sie so verteufelt wurde. In Indien kennt man diese Wirkung auch, doch dort wird kaum jemand auf die Idee kommen, sich täglich zu berauschen. Hanf gilt als göttlich, es ist die Pflanze des ekstatischen Gottes Shiva. Sie wächst vielerorts einfach am Wegesrand und wird von den gottgeweihten Wandermönchen (Sadhus) gegessen oder geraucht. Der Inder weiß: Wer nicht stabil in Shiva zentriert ist, dem kann die Pflanze die Sinne verwirren. Darum lautet einer ihrer Namen: Unmattini, also Wahnsinn. Sie wird aber auch Harshini, Gottheit der Totenfeier genannt, denn sie kommt rituell bei Totenverbrennungen zum Einsatz. Ein weiterer Name ist Shivapriya, Shivas Geliebte, weil auch bei Hochzeiten der rituelle Gebrauch üblich ist. Man erhofft sich so, den Alltag zu verlassen und dem himmlischen Teil der Vermählung beiwohnen zu können.
Auch in Deutschland kehrt Hanf zurück
Nach dem Krieg war Hanf bedeutungslos geworden, Väterchen war vergessen. In den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts kehrte Hanf allerdings zurück. Es war ein Kampf, aber das Verbot des Anbaus wurde aufgehoben. Damit war der Weg frei zur erneuten Nutzung der Pflanze. Dabei geht es jedoch nicht darum, in Deutschland Coffeshops wie in Holland zu eröffnen und das Kiffen zu legalisieren, sondern vielmehr um die Nutzung eines weiteren, nicht berauschenden Bestandteils der Pflanze: CBD.
THC und CBD
Väterchen Hanf schlagen zwei Seelen in der Brust: THC und CBD. CBD steht für Cannabidiol und THC steht für Δ-tetrahydrocannabidiol. Während THC berauschend wirkt, hat CBD aufsehenerregende Heilwirkungen, die in den letzten Jahren immer besser verstanden werden. CBD berauscht jedoch nicht – sonst wäre die Vermarktung der entsprechenden Produkte ohnehin verboten. Es werden heute Cannabispflanzen gezüchtet, die sehr wenig oder kein psychoaktives THC, dafür umso mehr CBD enthalten. Daraus entstandene Produkte sind frei erhältlich und können als Tropfen, Creme oder Tinktur verwendet werden. Eine häufige Form sind Öle. Doch was kann CBD für die Gesundheit leisten?
CBD hilft, wo andere Mittel nicht weiter wissen
CBD kann Patienten helfen, bei denen andere Mittel nicht anschlagen. Es beruhigt etwa chronische Schmerzen, die den Menschen vielleicht schon seit Jahren quälen. Es hilft gegen Ängste, die das Leben des Betroffenen einschränken und erleichtert sogar das Leben mit Multipler Sklerose, indem es durch seine entzündungshemmende Wirkung die Symptome lindert. Knochenbrüche heilen schneller, wenn CBD eingenommen wird, und es verringert bei Epilepsie die Zahl der Anfälle. Auch Migränepatienten kann das CBD helfen und hat selbst bei Krebs erstaunliche Wirkungen.
Die Wirkungen von CBD wurden in mehreren Studien belegt, doch wie Väterchen Hanf genau wirkt, wurde noch nicht verstanden.
Die Kraft der Natur
Die Natur ist einfach klüger – das zeigt sich immer wieder. So sehr die Wissenschaft auch voranschreitet, am Ende ist sie doch oft hilflos, während die Klugheit der Natur und natürlicher Mittel lindern und heilen kann. Ob Homöopathie, Kolloidales Silber oder viele andere mehr. Pflanzliche und natürliche Mittel helfen dem Menschen. Woran liegt das?
Obwohl wir Menschen in vielerlei Weise von der Natur getrennt leben, was wiederum Krankheiten bedingt, verstärkt und verursacht, sind wir doch ein Teil der Natur und untrennbar mit ihr verbunden. Bhangeri Baba ist nur ein Beispiel einer potenten, machtvollen und heiligen Pflanze, die verdrängt wurde. Wenn der Mensch die Augen öffnet, sieht er die pflanzliche Vielfalt, die Mutter Natur ihm präsentiert, die er jedoch häufig als „Unkraut“ bezeichnet und aus seinem Garten entfernt.
Unkraut oder Heilkraut?
Es sind Pflanzen wie der Giersch, der Löwenzahn oder die Brennnessel, welche die meisten Gärtner fürchten und so schnell wie möglich zu vertreiben versuchen. Vielleicht sind sie aber auch ein Fingerzeig der Natur und enthalten genau die Stoffe, die dem eigenen Körper vielleicht gerade fehlen? Die Samen der Brennnessel sind etwa randvoll mit Proteinen, der Giersch strotzt vor Vitamin C und der Löwenzahn liefert Calcium, Magnesium und Eisen, um nur einige zu nennen. Wer mit offenen Augen durch die Welt – und seinen Garten – geht, der erkennt die Geschenke der Natur und den spirituellen Zusammenhang zwischen Pflanze und Mensch.
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