Bewusstsein: Das Problem.
von Veit Lindau -
„Wir alle werden vor eine Serie großartiger Möglichkeiten gestellt – brillant maskiert als unlösbare Probleme.“
(John William Gardner)
Was ist ein Problem?
Ein Problem ist gespeicherte Bewusstseinsenergie. Sobald es sich auflöst, steht dir diese Energie frei zur Verfügung und du erfährst eine Bewusstseinserweiterung.
Wozu ist ein Problem da?
Ein Problem ist ein Weckruf für den Träumer.
Für welchen Träumer?
Für dich. Denn es ist ja dein Problem.
Dein Problem ist ein Aspekt in deinem Traum, der nicht so funktioniert, wie du es willst.
Das kann eine Krankheit, dein Bankkonto, ein anderer Mensch oder du selbst sein.
Das Problem entzieht sich deiner Kontrolle. „Es“ spielt nicht so mit, wie du es willst. Dadurch bindet es die sonst eher gleitende Aufmerksamkeit des Träumers. Deine intensive Beschäftigung mit dem Problem verstrickt dich entweder noch tiefer in den Traum oder sie lässt dich mehr erwachen. Wenn du weiterschläfst, wird das Problem an einer anderen Stelle deines Traumes in gesteigerter Potenz auftauchen. So lange, bis du es kapierst.
Ohne ein echtes Problem würde der Träumer für immer weiterschlafen. Doch ein Problem nervt. Es lässt dich leiden. Und das ist gut so. Denn dadurch fokussiert sich das Licht deines Bewusstseins in einem Punkt. Es zeigt dir die Grenzen deiner Realität schmerzhaft auf und es macht dich hungrig nach Erkennen. Es stellt dir starke Fragen in den Weg, die deine Routinegeschichte ins Wanken bringen.
Du und dein Problem
Die Beziehung zu deinem Problem durchläuft sechs Stadien.
1. Investition. Du beginnst, Gedanken, Gefühle und Handlungen in einen ganz bestimmten Standpunkt
zu investieren, der in absehbarer Zeit zum Problem für dich werden wird. Das heißt, du baust die
Autosuggestion auf.
2. Ignoranz. Das Problem ist im Anflug. Die Hypnose beginnt zu wirken. Jeder aufmerksame Betrachter
sieht es schon kommen. Nur du selbst checkst es noch nicht.
3. Besessenheit. In dieser Phase hat das Problem dich. Du bist stark mit ihm identifiziert. Du glaubst
zu hundert Prozent an den Traum. Das bringt dich immer wieder in einen Kampf-/Fluchtmodus. Deine
abwehrende Energie füttert das Problem, und du bist blind für Lösungen.
4. Akzeptanz. In dieser Phase hast du das Problem immer noch. Aber du bist es nicht mehr. Du
akzeptierst, dass es augenblicklich zu dir gehört, aber du bist nicht mehr damit identifiziert. Du weißt,
dass du mehr als dieses Problem bist. Der Träumer beginnt sich zu erinnern, wer den Traum erschuf.
Das gibt dir die Möglichkeit, seine Anwesenheit neugierig wahrzunehmen, und es öffnet dich für die
Lösung.
5. Lösung. Das Problem entspannt sich. Die in ihm gespeicherte Energie kehrt zu dir zurück. Du
erfährst eine Bewusstseinserweiterung.
6. Humor & Feiern. Du schaust zurück und kannst jetzt mitfühlend über dich selbst lachen. Manchmal
verstehst du gar nicht mehr, worin dein Problem bestanden hat. Du erkennst: Es war eine Illusion.
Das ist ein schöner Moment. Leider verpassen ihn viele Menschen, weil sie sich bereits das nächste
Problem an Land gezogen haben.
Zusammenfassung
Dein Problem ist ein Aspekt in deinem Traum, der nicht so funktioniert, wie du es willst.
Solange du recht haben willst, wirst du an deinem Problem leiden.
Wenn du dich neugierig und offen auf dein Problem einlässt, befreit es dich wieder ein Stück mehr aus deinem Traum und liefert dir Bewusstseinsenergie.
Also ist dein Problem gut für dich.
Herzlichst
Veit Lindau
Der Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "No Prblem" von Veit Lindau.