Dein Inkarnationsschock - unbewusst getrieben.
von Tina Lüscher-Richter -
„Ich bin nicht mehr - also muss ich tun“
Stell dir vor, du kommst aus der Weite der Unendlichkeit, aus dem Potential aller Möglichkeiten, aus der Unbegrenztheit des Seins- und landest in einem Körper. Einem Körper, wo nicht mehr alles möglich ist, wo du plötzlich Grenzen spürst. Und Emotionen, und…so komische Empfindungen….Ist das nicht ein Riesenschock?
„Was ist da mit mir passiert- wo bin ich gelandet?“ Könnte es nicht sein, dass du vor lauter Schreck vergisst, wer du bist – bzw. d a s s du bist. Dass dieser Schreck dich von dir selbst trennt, von dem, was du in der Unendlichkeit warst…Und aus dieser Trennung heraus fängst du an, zu tun – zu agieren. Um zu dem, was du einmal warst, zurück zu gelangen….du bist getrieben davon, wieder zu sein- und das zeigt sich als oft verzweifeltes Tun.
Nimm dir einen Moment Zeit, da rein zu spüren.
Wenn du tust, tust du aus deinem Ich bin heraus- oder, weil du dein Ich bin suchst? Weil du „endlich“ wieder dort sein möchtest, wo alles begonnen hat?
Und wenn du in die Welt hinaus schaust – und in sie hinein spürst- ist es nicht genau diese Energie vom Müssen, die dir da entgegen schlägt? Das Müssen um jeden Preis. Die Notwendigkeiten des Überlebens…die deinen Alltag regieren. Und oft wenig mit deinem Sein zu tun haben.
Was würde geschehen, wenn du dich erinnerst, dass du bist. Bist, die du bist. Bist, der du bist.
Und die Notwendigkeit entfällt, etwas tun zu müssen, damit du es bist… Was würde geschehen, wenn du aus deiner spontanen Lust heraus tun könntest- und dürftest? Weil es dir in dem Augenblick entspricht. Und nicht, weil es dich irgendwo hin führen muss.
Du würdest zu dem Kind der Schöpfung, das du bist. Und die Schöpfung könnte dir geben, was du brauchst, weil du nicht durch dein Tun verhinderst, dass etwas zu dir kommen kann, was zu dir gehört. Du könntest spielen, wie ein unschuldiges Kind. Keine Verknüpfungen- du musst nicht arbeiten, um Geld zu verdienen. Gesund leben, um gesund zu sein. Dich über deine Grenzen hinaus verausgaben, um deinen Körper fit zu halten. So viel „Liebe“ verschenken, dass du keine mehr für dich hast…. Mit anderen Worten: du müsstest nicht anders sein und aus diesem anders sein handeln.
DU dürftest im Mittelpunkt stehen. Wenn du bist, was du suchst, bringst du über dein Tun, das was, du bist, zum Ausdruck. Du nährst in jedem Augenblick dein Sein über dein Tun.
Abstrakt? Lass die Energie dieser Worte auf dich wirken. Versuche nicht, mit dem Verstand zu verstehen – sondern mit dem Herzen mit zu schwingen. Dein Herz beherbergt dein Sein- und ist damit in Resonanz. Diese Worte wecken dein Sein.
Vielleicht hast du gelernt, dass du ein guter Mensch bist, wenn du dich um all das, was deine Aufmerksamkeit fordert, kümmerst. Doch oft gehen dabei die Bedürfnisse deines Seins, deines Ich bin, verloren…und aus dem Kümmern wird Kummer. Du weisst mit der Zeit nicht mehr, wer du bist. Du bist diejenige, derjenige, der dies und das tut – auch tun k a n n. Eine Kompetenz hast du entwickelt, mit den Anforderungen des Alltags fertig zu werden. Das ist nicht wenig. Im Gegenteil.
Wenn du dich nun, versuchsweise, deinem Inneren zuwendest, kann es sein, dass du zunächst verwirrt bist. „Was ist mein Impuls?“. Du bist dir nicht gewohnt, den Impuls deines Innersten ernst zu nehmen, du hast ihn den (vermeintlichen) Anforderungen von Aussen untergeordnet. Und: die Anderen haben sich an deine Aufmerksamkeit gewöhnt. Deshalb kann es sein, dass die Anderen ihre Forderungen an dich verstärken. Was das Wahrnehmen deines Inneren erschwert- und scheinbar unmöglich macht. Du „musst“ doch schliesslich für dich und dein Leben sorgen! Die Welt da draussen gibt nicht so schnell auf. Im Gegenteil - es gefällt ihr, so viel Aufmerksamkeit von dir zu erhalten. Der Sog verstärkt sich. Auch deshalb, weil sie dich auf etwas hinweisen möchte. Denn die Aufmerksamkeit, die du ihr schenkst, ist letzten Endes nicht die Art von Aufmerksamkeit, die sie wirklich möchte und braucht.
Die Qualität deiner Aufmerksamkeit war eine des Verstandes- das Kümmern eben, das oft Kummer verursacht. Eigentlich möchte alles, was ist, die Aufmerksamkeit deines Herzens. Die Aufmerksamkeit deines innersten Ich bin. Damit es Teil davon werden kann – und die Trennung aufgehoben. Die Trennung zwischen Innen und Aussen, oben und unten – dir und dem Anderen. Damals und jetzt. Liebe und Nicht-Liebe. Alles möchte Teil der Liebe sein. Der Liebe, die du warst und immer noch bist.
Wundere dich nicht, wenn du dich deinem Eigenen zuwendest, wenn das Andere sich wehrt- sich aufbäumt und noch mehr fordert. Nimm das als Zeichen, dass du auf dem Weg zu dir bist- und lass dich nicht beirren.
Hast du den Mut, dich deinem Eigenen zu zu wenden? Und Zuwendung zu erleben?
Ich bin, also kann ich mein Eigenes tun.
...und dein Eigenes ist voller Zuwendung, voller Liebe... und diese kannst du dann teilen - und sie wird immer mehr.