Licht für die Seele
von Sylvia Bieber-
Licht für die Seele
“Die Menschen, die in Dunkelheit gingen, haben ein großes Licht gesehen;
jene, die in einem Land tiefer Dunkelheit gelebt haben –
auf sie hat das Licht geschienen.”
(Isa 9:2)
Jetzt ist die Jahreszeit der Ruhe, der Reflexion und des sparsamen Haushaltens mit den Körpervorräten. Daher sind wir auf Rückzug und wenig Licht eingestellt. Die Sonne erwärmt unsere Breitengrade nur wenige Stunden.
Es ist eine Zeit, in der die äußere Aktivität der Tradition nach am niedrigsten sein sollte, und der inneren Aktivität (Innenschau, Kontemplation und Meditation) mehr Raum, Zeit und Unterstützung gebührt. Diese innere Arbeit ist geeignet, um das Leben, innerlich wie äußerlich, gesünder und reichhaltiger zu machen. In der Wärme und dem Licht des Sommers bleibt die Seele oft ungehört und die Dunkelheit des Winters könnte Licht für die Seele sein. Doch weit gefehlt. Meist wird es gerade umgekehrt erlebt.
Licht – Balsam für die Seele
Wir arbeiten und belasten uns wie im Sommer und unser Körper reagiert mit vermehrtem Hunger, Müdigkeit und Gewichtszunahme. Weder wird der westliche Mensch langsamer in seinem Tun, noch erlebt er die dunkle Jahreszeit als Licht für die Seele. Er verlässt sein Heim bei Finsternis und kommt bei Dunkelheit wieder nach Hause. Ganz allgemein gehen wir sehr sparsam mit Tageslicht um. Wir fahren mit dem Auto oder einem anderen geschlossenem Verkehrsmittel zur Arbeit. Nur wenigen ist es möglich diesen Weg zu Fuß oder per Fahrrad bewältigen.
Unsere Arbeitsplätze sind meist in relativ dunklen Räumen, die Fenster, wenn überhaupt vorhanden, sind oft klein oder verdunkelt um die Bildschirmarbeit nicht zu erschweren. Aber auch helle Räume haben, verglichen mit dem Freien, sehr wenig Licht.
Die auf eine Fläche auftreffende Lichtmenge wird in „Lux“ gemessen. An einem dunklen Wintertag lassen sich im Freien ca. 1.000 Lux messen, bei Sonnenlicht ca. 100.000. Gut ausgeleuchtete Arbeitsräume weisen höchstens 500 Lux auf, und das wird nicht immer als angenehm erlebt. Denn außer der Lichtmenge ist auch die Farbe des Lichts, bzw. seine Spektralzusammensetzung für unser Wohlbefinden wichtig. Tageslicht weist immer ein ganzes Spektrum, also alle Farben auf. Zusammen ergeben diese „weiß“.
Da ist es nicht verwunderlich dass sich ab Oktober/November die Berichte über saisonale Depressionen häufen. Auch in meiner Coachingpraxis habe ich dann vermehrt Klienten mit entsprechenden Beschwerden.
Die Kennzeichen der saisonalen Depression:
1. Müdigkeit, Schlafbedürfnis
2. sozialer Rückzug
3. vermehrter Appetit v.a. Kohlenhydrate / Süßes
4. Gewichtszunahme
5. negative, depressive Gedanken
6. Antriebs- und Entscheidungsschwäche
Während die ersten vier Symptome, wenn man sie im Rahmen der Jahresökonomie des menschlichen Energiehaushalts sieht, noch sinnvoll sein können, werden die Punkte 5 und 6 als stark beeinträchtigend erlebt und können einen behandlungsbedürftigen Krankheitszustand kennzeichnen, besonders wenn sie mehrere Jahre hintereinander auftreten.
Tipps für die Seele:
- Gönnen Sie sich im Winter hin und wieder einen Besuch im Solarium; das UV-Licht hebt die Stimmung.
- Verlegen Sie Ihren Urlaub in den Winter. Fahren Sie in die Sonne. Genießen Sie die Wärme, das Licht und die langen Tage.
- Beginnen Sie bereits im Oktober mit einer „Verlängerung der Tageslichtzeit“. Setzen Sie sich morgens vor Tagesanbruch und abends nach der Dämmerung je eine halbe Stunde einer Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux bzw. je 2 Stunden 2.500 Lux aus.
Geräte mit den entsprechenden Spezialleuchtröhren finden Sie im Handel. Über die Stiftung Warentest erhalten Sie entsprechende Informationen.
Damit auch an grauen Tagen die Sonne für Sie scheint und Sie gar nicht erst Gefahr laufen, im Sumpf von Schwermut und Depression zu versinken, empfehle ich Ihnen, schon im Vorfeld dem entgegenzuwirken.
Herzlichst
Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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