Das Versteck der Weisheit
von Sylvia Bieber -
10 Lebensweisheiten, die dein Leben glücklicher machen
Mehr Zeit mit den Liebsten, weniger Arbeit – das antworten viele Menschen, wenn man sie auf dem Sterbebett fragt, was im Leben wirklich wichtig ist.
Holly Butcher, eine todkranke 26-jährige Frau sorgt 2018 mit einem Abschiedsbrief auf Facebook für Furore. Dieser Brief beginnt so: "Es ist eine seltsame Sache, deine Sterblichkeit im Alter von 26 Jahren zu realisieren und akzeptieren. Es ist einfach etwas, das man ignoriert. Jeder Tag ist ein Geschenk, kein gegebenes Recht", schreibt Holly.
Wer von uns macht sich Gedanken über den Tod? Gerade aktuell wird dieser mit aller Macht verhindert, egal was es kostet - auch wenn es uns die Lebendigkeit kostet. Weshalb finden wir die Weisheit nicht, die uns helfen würde, aus dieser destruktiven Spirale auszusteigen?
Hierzu eine kleine Geschichte:
Das Versteck der Weisheit
Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es nicht gut wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie so lange nicht finden würden, bis sie reif genug dafür sein würden.
Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre.
Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit früher oder später finden würden.
Dann kam ein Vorschlag von einem der weisesten Götter: „Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist. Denn dazu muss er den Weg in sein Inneres gehen.“
Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.
Diese Geschichte – und viele andere - findest du auch in meinem gleichnamigen Buch „Das Versteck der Weisheit: Sinnreiche Geschichten für mehr Achtsamkeit, Selbstliebe, Gelassenheit und Klarheit“. Es ist im Schirner Verlag, Darmstadt erschienen.
Finde deine Weisheit
Willst du deinen Weg finden, suche ihn in dir! Nur du kannst wissen, was für dich richtig und stimmig ist. Nur du kannst abwägen, welchen Preis du bereit bist zu zahlen, um dein Leben glücklich und lebendig zu gestalten.
In diesem Artikel findest du zehn Lebensweisheiten, die dein Dasein glücklicher machen, wenn du sie befolgst.
1.) Achte auf deine Gedanken – sie sind der Anfang deiner Taten. (Aus China)
Dein Leben ist ein ständiges Auf und Ab von Situationen und Begebenheiten, die dir mal mehr und mal weniger gefallen. Du begegnest Umständen, Personen oder Problemen, die du nicht magst, die dir sogar Schmerz bereiten. Dann gehen dir Gedanken durch den Kopf, die verhindern, dass du kraftvoll und mutig trotzdem voranschreitest.
Gedanken wie:
• Der Unfall hätte nicht passieren dürfen.
• Ich hätte den Job bekommen müssen.
• Er hätte mich nicht so behandeln dürfen.
• Wieso passiert immer mir so etwas?
Du empörst dich, haderst mit dem Schicksal, begehrst auf oder bemitleidest dich. Verzweiflung, Ohnmacht, Angst oder Wut beherrschen deinen Alltag und verhindern eine Lösung. Dieser Widerstand kostet Kraft. Das Jammern und Klagen schwächt dich. Du verschwendest Zeit und Energie, die du an anderer Stelle dringend brauchst.
Übe dich darin, eine gelassene Haltung einzunehmen, im Bewusstsein, dass ALLES vorübergeht, auch das, was gerade ist. Dadurch vergeudest du keine Energie und kannst aus einer gelassenen Grundstimmung heraus handeln.
2.) Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht. (Aus China)
Ob man zaudert oder mutig geht ist egal, Hauptsache – man geht. Leben ist immer Veränderung. Stillstand gibt es nicht. Willst du etwas verändern, erreichen, bewältigen – dann geh! Eine Volksweisheit sagt: An den Kreuzungen des Lebens stehen keine Wegweiser. Schieb deine Träume nicht vor dir her, aus Angst, dich falsch zu entscheiden, eventuell nicht gut genug zu sein oder aus sonstigen Überlegungen heraus – laufe einfach los.
3.) Lebe in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Lebe in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst. Und wenn du glücklich sein willst, dann genieße den Moment.
Der Moment, das Hier und Jetzt, ist immer handelbar. Egal, wie schlimm etwas war, ist oder werden könnte – der Moment lässt sich leben – sogar überleben. Im Moment atmest du. Dieser Atem bedeutet, das Leben einzuatmen. Dieser Atemzug kostet noch nicht einmal Geld. Er bedeutet jedoch, dass du lebendig bist, dass das Leben durch dich hindurch fließt.
Diesen achtsamen Moment kannst du 100 % erleben, und zwar mit allem, was dazu gehört: Gedanken, Emotionen, Sinneseindrücke, körperliche Vorgänge und alles – einfach alles, was um dich herum geschieht und in deine Wahrnehmung fällt. Du kannst du dich entscheiden, diesen Moment zufrieden und glücklich zu sein.
4.) Wer seine Träume leben möchte, darf nicht die anderer träumen.
Lebst du das Leben, welches du dir als Heranwachsende*r erträumt hast? Arbeitest du als Archäologin oder Reiseleiter, als Feuerwehrmann oder Schauspielerin? Oder hast du das Geschäft der Eltern übernommen und bist in die Fußstapfen deiner Ahnen getreten? Hast du dem Vater gehorcht, der für dich die Beamtenlaufbahn vorsah oder den Anweisungen der Mutter, die nie studieren durfte und sich dies jetzt für dich wünscht?
Lebst du deinen Traum oder den anderer? Wenn du glücklich sein willst, verwirkliche deine eigenen Träume!
5.) Sorgen sind wie Gespenster: Wer sich nicht vor ihnen fürchtet, dem können sie nichts anhaben.
Ein universelles Gesetz lautet: Energie folgt der Aufmerksamkeit. Frage dich, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest. Deine Einstellung verwandelt Negatives in Positives. Deine Zuversicht bewirkt, dass sich missliche Situationen auflösen. Schlimme Nachrichten entpuppen sich als Missverständnisse und die Gespenster der Sorgen wandeln sich in Meister der Magie.
6.) Schenkt dir das Leben Zitronen, mach Limonade daraus.
Wenn du dein Denken so ausrichtest und glaubst, dass es für jede Situation eine Lösung gibt, auch wenn du sie noch nicht siehst, ist das die halbe Miete. Das Leben wird dir helfen. Egal was es dir bringen mag, frage dich immer: „Wozu könnte das gut sein?“ Mache aus jeder Situation das Beste.
Passend dazu gibt es die vier indischen Gesetze der Spiritualität:
• Die Person, die dir begegnet, ist die Richtige. Das heißt, niemand tritt rein zufällig in unser Leben.
• Das was passiert, ist das Einzige was passieren konnte.
• Jeder Moment, in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment.
• Was zu Ende ist, ist zu Ende.
7.) Solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist du noch weitab vom Wege zur Weisheit. (Aus China)
Auf dieser Welt leben fast 8 Milliarden Menschen. Alle sind einzigartig – einfach anders. Jeder hat andere Interessen, andere Ansichten, lebt nach anderen Normen. Sich außerhalb dieser gesellschaftlichen, familiären oder sonstigen Normen zu bewegen, erfordert Mut. Die Gefahr, dass jemand dich ablehnt ist groß.
Der Mensch per se ist ein soziales Wesen und will dazugehören. Wir alle wollen Teil der Gesellschaft sein. Wir wollen Teil der Familie sein, der Clique, des Per Group, etc. Gleichzeit wollen wir unsere Einzigartigkeit zeigen und Lob und Anerkennung erhalten.
Halte dir vor Augen, dass JEDER das Recht hat, sein SEIN so zu leben, wie er es für richtig hält. Beginne damit, dich in deinem Anderssein als andere zu erforschen. Akzeptiere dich in diesem Anderssein. Sei mutig und zeige dich damit. Sobald du das Anderssein als Einzigartigkeit begreifst, nimmst du ihm die Bedrohung.
8) Der Zimmermann bearbeitet das Holz. Der Schütze krümmt den Bogen. Der Weise formt sich selbst. (Buddha)
Wir leben in einer komplexen und dynamischen Welt. Ständig stehen wir vor persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Wie orientierst du dich? Wie findest du Ziele und geeignete Wege zum Ziel? Wie schaffst du es, dabei deine elementarsten Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren?
Reflektiere dich! Welche Ressourcen und Energien stehen dir zur Bewältigung deines Lebens zur Verfügung? Welche Denk- und Verhaltensweisen nutzen dir? Welche stehen dir eventuell im Wege?
Lasse die Entwicklung deines Bewusstseins zu deiner Priorität werden. Wähle stets die höchste Bewusstseinsstufe, zu der du Zugang hast. Dein Leben wird sich automatisch entsprechend formen, sodass du in zunehmender Weisheit deinen Weg gehst.
9) Die Welt ist voll von kleinen Freuden, die Kunst besteht nur darin, sie zu sehen! (Li Tai-Po)
Sich des Lebens freuen, kannst du dir zum Ziel machen. Ein Ziel, das sinnreicher ist, als ein neues Outfit oder eine schickere Wohnungseinrichtung. Für dieses Ziel braucht es lediglich viele kleine neue Angewohnheiten, die du nach und nach in dein Leben integrierst. Angewohnheiten, die bewirken, dass du immer besser für dich sorgst.
Kleine Schritte, regelmäßig gegangen, bringen erfahrungsgemäß mehr Erfolg, als ein zu großer Schritt, der dich zum Aufgeben zwingt. Um Zugang zur Freude zu finden, mache dir bewusst, dass das Leben ein kostbares Geschenk ist, über das du dich sekündlich freuen kannst. Lenke dann deine Aufmerksamkeit auf die vielen kleinen Freuden deines Alltags.
Das kann der Duft des Morgenkaffees sein oder das Lachen der Nachbarin. Vielleicht der bequeme Bürostuhl oder die Hilfe des Kollegen. Möglicherweise die Beförderung oder die Gehaltserhöhung. Durchaus auch die kleine Blume am Wegesrand oder den gerade noch erwischten Bus. Werde dir bewusst, dass der Tag unendlich viele Gelegenheiten bietet, Freude zu empfinden.
10.) Geteiltes Glück ist doppeltes Glück
In unserem Kern, unserem wahren Wesen, sind wir alle Liebe pur. Du bestehst aus Liebe. Wenn du aus diesem Kern heraus deine Liebe, Freude, dein Glück weitergibst, schöpfst du aus der göttlichen Quelle, die nie versiegt. Die nicht nur nie versiegt, sondern die immer mehr nachfließen lässt, je mehr du gibst.
Nach dem Gesetz der Anziehung kommt das zurück, was du aussendest. Nicht unbedingt von der Person, der du deine Liebe, deine Freude, dein Glück schenkst, was du dir vielleicht erhoffst. Es sprudelt oft aus Quellen, mit denen du nie gerechnet hättest.
Es ist ein Wunder, das sich vollzieht. Doch achte darauf, dass du keine kalkulierte Absicht daraus machst, sonst unterbrichst du diesen Fluss.
Jeder kann Glück teilen und vermehren. Wie das gehen kann, dafür gibt es kein Patentrezept. Es lässt sich nur individuell vor dem Hintergrund der eigenen Lebensumstände ergründen.
Lasse folgende Fragen Ausgangspunkt sein:
• Was erfüllt mein Herz wirklich?
• Was gibt meinem Leben einen tiefen Sinn?
• Wann erlebe ich Glück als innerlich empfundenen Zustand?
Holly Butcher endete ihren Post auf Facebook mit einer Bitte, die dieses Teilen verdeutlicht: „Fang an, regelmäßig Blut zu spenden." Jede Spende kann drei Leben retten. Ihr haben Bluttransfusionen geholfen, zumindest ein Jahr länger am Leben zu bleiben – „ein Jahr, für das ich für immer dankbar sein werde“, so schrieb sie.
Herzlichst
Sylvia Bieber
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