Der Inneren Weisheit anvertrauen.
von Dr. Sylvester Walch -
Wenngleich die Auflösung des Egos nicht einfach gelingt, erfährt unsere Auffassung vom Sinn des Lebens allein schon durch diese Bemühung eine entscheidende Veränderung. Das eigennützige Wollen weicht einer dienenden und damit im Wortsinn demütigen Haltung gegenüber dem Lebensganzen.
Stillschweigend verwandeln sich dann auch die Zielvorstellungen, die wir mit den daraus entstehenden Aufgaben verbinden.
Das Handeln wird nicht mehr von bestimmten Erwartungen und Anerkennungswünschen bestimmt, sondern von der Freude, dem universellen Heilswillen der Inneren Weisheit zum Ausdruck verhelfen zu können.
Wenn wir in dieser Weise durch unser Leben dem Göttlichen dienen, werden wir auch der Welt achtsamer, mitfühlender und liebevoller begegnen.
Wir öffnen unser Herz und sind bereit zu helfen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Die segensreiche Wirkung des Mitgefühls strahlt dann auf uns selbst zurück, da wir im Nächsten auch jenen spirituellen Grund würdigen, aus dem heraus wir selber existieren.
Die Erfahrung des gemeinsamen Ursprungs lässt Leid und Freude des anderen als eigenes Leid und eigene Freude erfahren.
Diese positive Hinwendung zum Mitmenschen ist so etwas wie ein Gütesiegel der geistigen Verwandlung. Darin eben besteht die spirituelle Qualität der Liebe, dass sie sich nicht ausschließend, sondern jeden Menschen, jedes Lebewesen, ja den Kosmos im Ganzen einbeziehend versteht.
Herzlichst
Dr. Sylvester Walch