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Ignoriert ihn!

Von Oliver Unger, 29. März 2011
Straßenkinder in Nicaragua
Oliver Unger - Autor bei ViGeno

Ignoriert ihn. Wenn ihm langweilig wird, wird er kommen.

Ein spiritueller Reisebericht über ehrenamtliche Arbeit mit Straßenkindern in Nicaragua

von Oliver Unger

 

20. Woche

Tagebucheintrag 9. Juli - Im Garten

Heute war wirklich Edgard-Tag. Wir alle arbeiteten wieder im Garten. Edgard hatte keine Lust. Aber er muss nun mal. So sind die Regeln. Alle hatten die Harke in der Hand und schaufelten und kratzten die verfaulten Mangos und das gemähte Unkraut zusammen. Edgard hingegen saß auf einem Tisch, schaute uns zu und machte Faxen.

Ich ging mit einer Harke zu ihm, stellte sie wortlos neben ihn und ging weg. Dann sagte ich laut zu den anderen, sodass er es hören konnte: „Ignoriert ihn. Wenn ihm langweilig wird, wird er kommen.”
Es dauerte ungefähr drei Minuten, dann fing er an, Karla beim Aufladen der Schubkarre zu helfen. Ich fragte sie: „Und, Karla? Zufrieden mit deinem Zuarbeiter?”
Sie nickte. „Guter Arbeiter.”
Dann ließ ich Edgard einen Becher Limonade zukommen.
Was in der Hundeerziehung funktioniert, funktioniert auch in der Menschenerziehung.

Am Nachmittag blieb Edgard die ganze Zeit bei mir. Wir haben zwei neue Saiten für Yahairas Gitarre gekauft. Rodolfo begleitete uns bis zum Laden, glücklich lächelnd und singend und auf der kaputten Gitarre klampfend. Das war so niedlich. Rodolfo sieht ja wirklich abgefuckt aus. Ihm fehlen zwei Schneidezähne, und die anderen sind teils gräulich, teils schwarz angefault und gleichen eher Steinen als Zähnen.

Außerdem ist sein Gesicht sehr asymmetrisch. Er ist einfach gezeichnet von seinem daueralkoholisierten Leben. Aber mit der Gitarre und seinem schrägen Gesang wirkte er wie ein zufriedenes kleines Kind. Er strahlte von innen heraus. Das hat mich sehr berührt, und deswegen habe ich ihn tunlichst nicht unterbrochen. Meine Ohren haben es ja auch ausgehalten ...

Edgard kam dann mit ins Internetcafé, saß fast eineinhalb Stunden lang ganz still neben mir, schlief ein bisschen, kaute ein paar Chips, guckte in der Gegend herum. Anschließend gingen wir in den Copyshop, um ein paar Flyer für meine Workshops zu kopieren. Auch das war ihm nicht zu langweilig. Die Flyer legten wir zusammen an einigen Stellen aus, und zur Belohnung spendierte ich uns beiden ein Eis. Und zum Schluss hingen wir für eine Weile im Park herum und versuchten, die neuen Saiten aufzuziehen. Das ist aber nur halb gelungen.

Edgard wollte eigentlich noch mit zu mir kommen, aber ich habe ihn irgendwann verabschiedet. Ich möchte aus verschiedenen Gründen nicht, dass die Chavalos wissen, wo ich wohne. Ich denke, wenn meine äußerst neurotische Vermieterin mitbekommt, dass die Jungs und Mädels das wissen und womöglich vor dem Haus herumlungern, wird sie das nicht so gut finden. So erkläre ich es ihnen immer, wenn sie fragen.

Beim Abschied bat Edgard mich natürlich noch um Geld. Ich sagte ihm, dass er heute schon ein Eis, eine Tüte Chips, ganz viel von meiner Zeit und von meiner Liebe bekommen hätte. Dann dankte ich ihm für seine Zeit und seine Liebe und ging heim.

Jonathán

Als ich heute Morgen zur Arbeit ging, hatte ich eine Idee, wie sich Jonatháns Selbstzerstörungsmuster von innen heraus vergiften lässt. Aber mehr dazu, wenn ich diese Idee tatsächlich in die Tat umsetze. Wer meine Art der strategischen, provokativen Kommunikation nach Tief berührt®  kennt, ahnt, dass ich etwas „Fieses” plane. Ich stellte es mir im Geiste vor, und dabei durchfuhr es mich wie ein Blitz. Ich spürte, dass ich große Angst davor habe, diese Idee tatsächlich umzusetzen.

Aber ich spürte auch, dass es ein guter, wirksamer Einfall ist. Ich werde ihn allerdings aufgrund seiner Heftigkeit mit den anderen Betreuern durchsprechen und absegnen lassen. Deswegen schreibe ich das hier aber nicht. Ich formuliere diese Zeilen, weil ich eine weitere wichtige Erkenntnis hatte, die ich gerne mit meinen Therapeuten-Kollegen teilen möchte:

Bevor wir eine Intervention tätigen (sei es eine Berührung, eine Frage, ein Satz, eine Yoga-Übung, was auch immer), MUSS diese Intervention ZUERST in uns selbst wirken dürfen. Zuerst müssen sich unsere eigenen Türen und Tore durch die Intervention öffnen. Dann können wir die Idee, das Gelernte, die Eingebung anwenden.

Das klingt logisch und ist den meisten klar. Das ist mir bewusst. Ich meine damit aber noch etwas Tiefergreifendes als „Selbsterfahrung”. Ich meine, dass unsere Interventionen wirklich immer sowohl für den Prozess des Therapeuten als auch für den Klienten etwas bewirken. Wirklich für beide. Als seien wir beide Klienten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als das. Jede gescheite Intervention ist auf den Moment, auf die Situation, auf den gegenseitigen Rapport abgestimmt. Und deswegen ist sie gleichermaßen für uns selbst. Sie ist kein Werkzeug, das wir schon tausendmal benutzt haben. Sie ist neu. Für beide. Und überraschend. Für beide.

Als hätte er etwas gespürt, fragte Jonathán mich heute, ob ich bei seiner vela (Aufbahrung) dabei sein würde, wenn er sich umbringen würde. Ich schaute ihn an und fühlte in mich hinein. Dann erwiderte ich überzeugt und ein bisschen desinteressiert: „Nein.”
„Wieso nicht?”
„Weil du dann ja sowieso schon weg bist. Ich bin lieber mit dir zusammen, wenn du lebst, als wenn du tot bist.”
Er hob seine Augenbraue.
(Das war noch nicht die Umsetzung meiner Idee.)

Weitere Erfahrungen zu meinem spirituellen Reisbericht gebe ich Ihnen gerne in der nächsten Woche. Ich freue mich über jede Rückmeldung und jede Frage.

Herzlichst Ihr Oliver Unger

Unterstütze das Buchprojekt „Rohdiamanten“ mit einer Spende (für Lektorat etc.). Der Erlös aus dem Verkauf des fertigen Buches schafft eine regelmäßige Spendengrundlage für die Straßenkinder in der Stadt Granada, Nicaragua. Mehr Information findest Du auf tiefberuehrt.de/page/hilfe-fuer-nicaragua
Es danken Dir im Voraus Oliver Unger, Projekt-Förderer Bernd V., Lektorin Michélle P., Jonathán, Karla, Ana María, Francisco und Freunde aus Granada, Nicaragua

 

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