Die Archetypen - Ebene fünf
Die fünfte Ebene verbindet uns mit den Archetypen. Nicht jeder Traum reicht in alle Ebenen hinab, z. B. viele Träume, in denen wir das Alltagsgeschehen verarbeiten oder neu erlerntes Wissen integrieren.
Ein Archetyp ist ein im kollektiven Unbewußten, und damit in jedem Menschen angelegtes Urmuster. Da es verschiedene Archetypen gibt, kann man sie als strukturierende Wirkfaktoren verstehen. Archetypen umfassen die Urerfahrungen der Menschheit, unabhängig von Kultur und Zeit. Damit gemeint ist z. B. Geburt, Kindheit, Mutter, Vater, Alter usw.
Da der Archetyp an sich unfaßbar im Unbewußten bleibt, sind es die archetypischen, symbolischen Bilder in Träumen, Visionen, künstlerischen Werken, Märchen und Mythen, die als vermittelndes Element für uns einen verstehbaren Zugang schaffen.
Symbole erlauben keine eindeutige Übersetzung, sie sind vieldeutig, regen zu Assoziationen an und lösen geistige Ideen aus. Da diese Urbilder im kollektiven Unbewußten angelegt sind, ist es naheliegend, daß es Kernassoziationen gibt, die so unterschiedlich die verschiedenen Kulturen und Zeiten sich auch sein mögen, sich sehr stark ähnlich sind.
Betrachten wir uns z. B. den Kreis und das Kreuz. In den meisten Kulturen ist der Kreis ein Symbol für die Ganzheit, Vollständigkeit und Geschlossenheit. Auch die Himmelskörper werden hier assoziiert. Das Kreuz wird in Zusammenhang mit den Himmelsrichtungen und den Elementen gebracht, jedoch auch mit dem Mittelpunkt. So wird der Kreis mit dem Himmel und das Kreuz mit der Orientierung im Raum als irdisch verstanden (bzw. das Quadrat).
Bekannte Archetypen sind z. B. die alte Weise/ der alte Weise, Anima & Animus, der Krieger, der Narr, der Herrsche, der Schöpfer, der Zerstörer, der Held, die große Mutter…
Jung beschreibt 4 Hauptkategorien von Archetypen:
* den Schatten, der zum Ich gehört und die unterdrückten und verdrängten Anteile
der Persönlichkeit beinhaltet (wir haben zu Anfang ganz viel mit den Schatten-
themen gearbeitet). In den Träumen wird der Held oder die Heldin oft von einem
Unterdrückten oder verdrängten Anteil verfolgt, ein Hinweis, daß dieser Anteil
integriert werden will.
* Anima, Animus, die Liebesgöttin bzw. der Märchenprinz, die Sirene… dies sind
die gegengeschlechtlichen psychischen Anteile, auch sie fordern uns bei ihrem
Erscheinen in Träumen dazu auf integriert zu werden, was bedeuten würde, daß
wir diese spezifischen Eigenschaften in unser Leben bringen.
* Die alte Weise oder der alte Weise, dies ist die Verbindung zur Weisheitsschicht
unserer Psyche. Ziel wäre, daß es uns immer öfter möglich wird, Entscheidungen
unter zu Hilfenahme des/ der Weise(n) zu treffen, bzw. die Weisheit unsere
Lebenssicht durchdringen zu lassen.
* Das Selbst, was sowohl das Ich, als auch unser Unbewußtes (nicht nur den Schatten) umfaßt und
somit unsere Gesamtpsyche meint. Hier finden wir die Steuerungs- und Entwicklungsinstanz der
Psyche
Im Laufe unseres Lebens werden wir von verschiedenen Archetypen beeinflußt. Alleine unsere lebenszeitliche Entwicklung bringt dies mit sich. Allerdings fällt es uns nicht immer leicht, diese Urkräfte zu bewältigen und zu integrieren. Sind die Grenzen zu unserem Unbewußten weiter geöffnet und hat eine Person keine starke Ich - Entwicklung erlebt, kann die Kraft der archetypischen Bilderwelten durch aus auch das Ich überschwemmen.
Welche Archetypen hast Du in Deinem Leben schon kennengelernt?
Fortsetzung folgt...
Ich freue mich auf Dich!