Wie ich meinen Platz auf Erden fand.
Erwarte das Wunderbare.
von Gerd Bodhi Ziegler
Im ersten Teilen habe ich davon gesprochen, wie uns unbewusste Überzeugungen immer wieder einholen und unsere Welt, wie wir sie erleben, maßgeblich mitbestimmen. Dies setzt sich so lange fort, bis wir uns endlich tief auf uns selbst einlassen und wir beginnen, uns selbst mit allem, was uns ausmacht, anzunehmen und wertzuschätzen.
Während wir aufhören, gegen uns selbst und das Leben zu kämpfen, lernen wir die Geschenke und Segnungen zu empfangen, die auf uns warten.
Außerdem habe ich versprochen, die Kette von wundersamen Ereignissen zu erzählen, die dazu geführt haben, dass ich endlich meinen Platz auf Erden gefunden habe.
Während ich sowohl dem Schmerz als auch dem Herzenssehnen in mir Raum gab und alles bereitwillig fühlte, entfaltete sich ein innerer Prozess der Wandlung und Heilung. Mein Lebensthema, in dieser Welt keinen für mich geeigneten Platz zu finden, wurde in mir von meiner inneren Weisheit bearbeitet und aufgelöst. Das Leben setzte begleitend eine Kette von Ereignissen in Gang. Ohne aktiv danach zu suchen, wurden meine Partnerin Ruth und ich auf erstaunliche Weise zu einem für uns märchenhaft schönen Platz geführt.
Der Boden wird bestellt...
Im Winter zuvor, noch bevor der Baulärm losging, besuchte ich meine lieben Freunde Robert und Silvana in ihrem Heim - erstmals in Begleitung von Ruth. Bei und mit ihnen ist einer dieser seltenen Orte, an denen ich mich rundum wohl und geborgen fühle. Zu meiner Überraschung fing Ruth an zu weinen. Sie drückte ihren Schmerz darüber aus, dass wir zu den Menschen gehören, die sich niemals so ein schönes Heim schaffen können.
Und ja, wir gehören tatsächlich nicht zu den Künstlern und Handwerkern, die sich so ein Haus Kraft Ihrer Visionen und Hände Arbeit selbst erschaffen. Aber ich gab zu bedenken, dass man ja nicht alles selbst machen muss. Ein Zuhause könne uns doch vom Leben bereits fix und fertig präsentiert werden.
Auf dem Heimweg machten wir bereits eine Bestellung für einen Platz, der sich uns zeigen darf. Ein „mutiger“ Punkt auf der Liste war, dass dieser stille Ort der Kraft in einem Naturschutzgebiet gelegen sein sollte.
Es bahnt sich etwas an…
Schon seit Wochen erzählte Ruth mir von einer Arbeitskollegin, die in einem schönen stillen Seitental des Odenwaldes wohnt. Ihr jüngerer Bruder hatte sich dort den Herzenswunsch erfüllt, einer alternativen Landwirtschaft nachzugehen. Die Kollegin schwärmte so sehr von der Gegend, dass wir Lust hatten, mal mit ihr dort spazieren zu gehen und sie lud uns ein, sie zu besuchen und uns alles anzusehen. Wir hatten vor, dieser Einladung irgendwann zu folgen.
Eines abends Ende Mai trafen wir uns mit dieser Kollegin zu einer Filmvorführung. Sie meinte: „Wenn ihr euch alles ansehen wollt, dann kommt doch bitte möglichst bald. Jetzt sind die Wiesen noch in voller Blüte, aber es wird bald gemäht und so schön wie jetzt wird es danach nicht mehr sein! “
Wir nahmen diesen Impuls auf und weil der nächste Tag „zufällig“ ein Feiertag war, verabredeten wir uns gleich für den folgenden Tag. Als wir dann die schmale Strasse des von Hügeln eingerahmten Tales hinauffuhren, war es, als hieße uns die Landschaft willkommen. Wir erreichten unser Ziel und saßen miteinander auf dem Balkon mit herrlichem Ausblick bei Kaffee und Kuchen.
Der nächste Teil ist eine Einladung vom Leben.
Euer Gerd Bodhi Ziegler