Die Seele will wachsen.
Erwarte das Wunderbare
von Gerd Bodhi Ziegler
Haben wir nicht alle unsere mehr oder weniger schmerzhaften Lebensthemen? Es heißt, die Seele wähle sich für jedes Leben ganz spezifische Ängste und Herausforderungen, um an ihnen zu wachsen. Seit Jahrzehnten arbeite ich mit Hunderten von Seminarteilnehmern an ihren Themen und begleite sie damit auf ihrem jeweiligen Weg zur Selbstfindung und der Entfaltung ihres einzigartigen Potenzials.
Seit meiner Jugend teile ich mit den Menschen, die zu mir kommen meine eigenen Lebenserfahrungen und finde in meiner Arbeit mit Ihnen heraus, was bei aller Unterschiedlichkeit doch gemeinsam gültig ist und funktioniert. Dabei haben sich einige grundlegende Gesetzmäßigkeiten herauskristallisiert, auf die ich hier näher eingehen möchte.
Was ziehen wir an?
Instinktiv streben wir alle nach Glück und Wohlsein und versuchen gleichzeitig Schmerzen und Leiden zu vermeiden. Dies gehört zur Natur aller Lebewesen als Teil des Überlebens. Viele Menschen verlieren sich allerdings dabei in einem endlosen Kampf voller Ängste, Stress, Konflikt und Disharmonie. Sie fühlen sich oft gezwungen, genau das zu erfahren, was sie am meisten zu vermeiden versuchen – so wie ich in der lärmenden Umgebung. Mein tief sitzender Glaube an eine unwirtliche Welt zog diese Erfahrung regelrecht an.
Es geht auch anders!
Was war nun der entscheidende Faktor, der es mir ermöglichte, diesem Teufelskreis zu entkommen? Wäre ich im Kampf und Widerstand gegen die äußere Situation und die in mir ausgelösten Empfindungen geblieben, hätte ich darin all meine Geisteskraft vergeudet und wäre weiterhin in diesen Umständen gefangen geblieben. Es brauchte eine tiefe Selbstbegegnung: die Bereitschaft, den Schmerz zu fühlen sowie Mitgefühl und Wertschätzung mir selbst und meinen eigenen Erfahrungen gegenüber. Erst dadurch war es möglich, eine neue Ebene schöpferischer Kraft in Besitz zu nehmen, welche die dann folgenden Fügungen ermöglichte.
Abgelehntes holt uns immer ein.
In meinen Kursen, Seminaren und Trainings erlebe ich, dass immer mehr Menschen reif und bereit werden für echte Selbstbegegnung. Bislang hatten die meisten Widerstände zu tief in ihre eigene Innenwelt einzutauchen. Denn dort kommen wir immer auch mit Anteilen, Gefühlen und Emotionen in Kontakt, die fremd, bedrohlich und nicht ganz geheuer erscheinen, weil sie in frühester Kindheit unterdrückt und ins Unbewusste verdrängt wurden. Das macht uns in der Regel Angst und wir reagieren je nach Veranlagung mehr aktiv oder passiv mit Verunsicherung, Ohnmacht Widerstand, Scham oder versuchen massiv „die Kontrolle“ über uns zurückzuerlangen. Erstaunlicherweise nehmen die wenigsten diese Reaktionen als Angst in sich wahr; möglicherweise glauben sie sogar sie seien offen und bereit. Die Angst weiß sich gut vor uns zu verstecken. Denn solange sie aus dem Verborgen wirkt, kann sie uns kontrollieren und sabotieren. Sobald sie sich klar zeigt, können wir ihr ins Gesicht sehen, sie annehmen und verlieren die Angst vor der Angst. Dann kann sie sogar unser Freund werden und unser Wachstum beschleunigen.
Wer jedoch vor sich selbst Angst hat und gegen sich und das Leben kämpft, zahlt dafür einen hohen Preis. Dem Gesetz der Resonanz folgend, holt uns das Unterdrückte und abgelehnte in der Regel immer wieder und in zunehmender Intensität ein, z.B. in Form von unangenehmen Situationen oder Begegnungen, Krankheit, Trennungen, Verlusten und Schicksalsschlägen.
Lesen Sie nächste Woche weiter im nächsten Teil...
Euer Gerd Bodhi Ziegler
Informationen
Gerd Bodhi Ziegler Autor mehrerer Tarot-Bücher, u. a. dem Bestseller: „Tarot – Spiegel der Seele“. Er leitet das dreijährige BODHI-Training, die Tarot-Berater-Ausbildung, Tarot-Seminare sowie weitere Seminare mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Zusammen mit seiner Partnerin Ruth Ragna Axen hat er die „Karten für Liebende“ geschrieben, die seit diesem Herbst erhältlich sind.