von Oliver Unger
Vielleicht hast du schon kombiniert, dass durch fehlende Autoreglulation ein Mechanismus entsteht, durch den sich Menschen irgendwann in ihrem eigenen Körper wie gefangen fühlen können.
Das Nervensystem ist nicht mehr in der Lage, sich zu regulieren, das wiederum hat zur Folge, dass die Resilienz sinkt, damit einhergehend die Lebensfreude und das bedeutet, dass es einen Mangel an Ressourcen gibt, durch den wiederum die Selbstregulation wieder eingeschränkt ist. Es ist ein Teufelskreis, der sich fortsetzt. Ab einem gewissen Stadium kann niemand mehr ohne Unterstützung diesen Teufelskreis durchbrechen.
Leben auf der Erde ist Dualität. Zum einen bedeuet dies, dass alles, was geschaffen ist, von Gott erschaffen ist. Das bedeutet zum Anderen, dass Gott uns Trauma und erhöhte Sensitivität gibt und auch Menschen, die uns helfen können, damit umzugehen. Wenn sich dein Klient also jemanden sucht, der ihm aus seinem Gefühl heraushilft, mit seinem Körper und seinem inneren Erleben nicht mehr umgehen zu können, dann ist auch dies Gottes Wille. Und dann dürfen wir eingreifen.
Alles ist gut, wie es ist.
Lass uns aber die Achtung vor Gottes „Willen“ nicht vergessen, dass es Trauma und erhöhte Sensitivität geben soll. Erlaube dir also als Therapeut, mit der Situation fachgerecht umzugehen, die sympathische und parasymathische Spannung in deinem Klienten mit deinem Wissen und Können zu beeinflussen und die Selbstregulation in dieses „Schlachtfeld“ wieder einzuführen und einzuüben.
Doch sei dir bewusst, dass du die „Macht bekommen hast“, einzugreifen. Mit dieser Macht kannst du viel bewirken, auch in Gottes Auftrag, doch nur dann, wenn du weißt, dass du eigentlich nichts weißt. Alle Information, die du für deine Arbeit benötigst, kommt immer aus dem Moment heraus, in dem du in Kontakt mit dem Klienten bist – nicht von mir, nicht aus Büchern- nur aus der Situation zwischen Euch zweien und von Gott, der durch Euch wirken kann. Du als Therapeut weißt also niemals, was wirklich gut für den Klienten ist. Bleibe daher in einer demütigen, achtsamen Haltung, nur ahnend, nicht wissend. Jede Art von Wissen fesselt dich und bewirkt, dass der Klient seinen Fluss nicht anerkennen kann, weil er spürt, dass du in ihm etwas nicht anerkennst.
Bleibe absichtslos. Erfinde deine Therapie jeden Moment neu. So wir dein Eingreifen so gering wie möglich und so intensiv wie nötig. Es ist, als würdest du ein ganz hauchzartes Instrument spielen, seidenzarte Saiten mit den Fingerspitzen berühren. Wenn du zu feste zupfst, reißen sie durch. Nur die leichte Berührung, der leichte Impuls bringt sie zum klingen.
Herzlichst Oliver Unger