Stress - der moderne Säbelzahntiger
von Sylvia Bieber -
Stress - der moderne Säbelzahntiger
3 Wege, ihn typgerecht zu besiegen
Laut Wikipedia verendeten in den Asphaltgruben von Los Angeles über einen Zeitraum von 25.000 Jahren mindestens 2.500 Säbelzahnkatzen. In Afrika und Südasien starb die letzte dort heimische Säbelzahnkatze Megantereon schon erheblich früher, vor etwa 500.000 Jahren, aus. Trotzdem reagieren wir modernen Menschen bei Stress immer noch so, als ob uns so ein Urvieh angreifen würde.
Physiologisch gesehen treibt uns Stress den Blutdruck hoch, weil das Herz schneller und stärker schlägt. Damit wir mehr Sauerstoff aufnehmen können, weiten sich unsere Bronchien. Jedoch atmen wir dadurch viel schneller und flacher. Unsere Muskeln spannen sich an. Außerdem schüttet unser Körper einen Stresshormoncocktail aus, der bewirkt, dass mehr Energie in Form von Zucker und Fett produziert wird.
All dies wäre nutzbringend, wenn wir dem Säbelzahntiger entkommen müssten. Doch dummerweise sitzen wir stattdessen lediglich auf unserem Bürostuhl, einen Stapel Akten neben uns, der bis 17 Uhr erledigt sein muss, wenn wir keinen Ärger mit dem Chef haben wollen.
Oder wir blättern im Terminkalender und bemerken, wie sich dieser über Gebühr füllt. Womöglich hören wir das Geschrei des Säuglings, während das Essen auf dem Herd kocht, die Nachbarin an der Tür klopft und das Telefon zum x-ten Mal klingelt.
Keine Chance also, das Adrenalin abzubauen, den Herzschlag zu senken, oder die Muskulatur zu entspannen. Geschweige denn Appetit auf einen frischen Salat oder ein in Ruhe eingenommenes Mittagessen mit der Kollegin.
Kein Wunder, wenn die Kopfschmerzen irgendwann zur Migräne mutieren und die Magenbeschwerden zum Magengeschwür. Spätestens wenn die Herz-Kreislaufbeschwerden die Angst vor einem Infarkt in die Höhe treiben, ist es hoch an der Zeit, dem modernen Säbelzahntiger Einhalt zu gebieten.
3 Wege, den Säbelzahntiger typgerecht zu besiegen
Patentrezepte, um mit dem Säbelzahntiger (=Stresssituationen) fertig zu werden, gibt es nicht. Jedoch können Sie auf vielfältige, individuelle und in der Praxis erprobte Stressbewältigungsstrategien zurückgreifen.
Für mich als Coach ist es wichtig zu wissen, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bewältigungsstrategien benötigen. Nicht jedem Klienten gefällt es, mittels einer Fantasiereise zu entspannen. Auch gelingt es vielen Menschen nicht, ihre Einstellung zu gewissen Situationen zu verändern.
Menschen nutzen ihre Sinneswahrnehmungen unterschiedlich, um innere Zustände zu aktivieren. Deshalb ist es sinnvoll zu wissen, welchen Zugangskanal Sie hauptsächlich nutzen, um sich mit entsprechenden Techniken vertraut zu machen.
Sind Sie also eher jemand, der über das Schauen wahrnimmt? Oder mehr über das Fühlen? Möglicherweise ist Ihre hauptsächliche Sinneswahrnehmung das Hören. Riechen und Schmecken lassen wir in diesem Kontext einfach mal außen vor.
1.) Sind Sie visuell veranlagt, werden Sie folgende Stressbewältigungsstrategien bevorzugen:
Visualisierungsübungen, Installieren von inneren Bildern, Feuermeditationen, Konzentration auf einen Gegenstand, Mandalas malen, Mentalsysteme nutzen, Collagen herstellen, Ärgerbrief schreiben, Psychohygiene betreiben
2.) Haben Sie ein Spürbewusstsein, sind Sie also kinästhetisch veranlagt, dann wird Ihnen etwas davon gefallen:
Massagen, Atemübungen, Feldenkrais, Yoga, Bewegungsmeditationen, Qi Gong, Tai Chi, Shiatsu, Akupressur, Reflexzonentherapie, Reiki, Progressive Muskelrelaxation, Kinesiologie, Muskeltanz nach Jürgen Woldt, Joggen, Walken, Tanz, Entspannungsbäder
3.) Sind Sie der Hörtyp, also der auditive Typ, werden Sie etwas davon mögen:
Mantra singen, summen, Klangschalen, Fantasiereisen-CDs hören, Affirmationen erstellen und sich vorsagen, Hörspiel oder Podcast hören, Musik hören
Trainieren Sie Ihre Sabelzahntiger-Bändigungsstrategien:
Egal für welche Übungen der drei Wege Sie sich entscheiden, Sie sollten sicherstellen, dass Sie diese in Ihren Alltag einbauen. Trainieren Sie regelmäßig Ihre Maßnahmen, dann wird sich Ihr persönlicher Säbelzahntiger bald als Schoßhündchen zeigen.
Schließen möchte ich diesen Artikel mit den Worten von Henry Ford, der da sagte: „Wenn Sie immer das tun, was Sie bisher getan haben, werden Sie auch immer nur das bekommen, was Sie bisher bekommen haben.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie neue Wege finden, Ihren Säbelzahntiger zu bändigen.
Herzliche Grüße
Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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