Das Sprachrohr der Seele ist der eigene Körper
von Sylvia Bieber -
Mein Körper – das Sprachrohr der Seele
„Geh Du vor…“, sagte die Seele zum Körper,
„auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf Dich.“
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben“,
sagte der Körper zur Seele.
© Ulrich Schaffer
Das Denken ist die Sprache unseres Verstandes. Diese Sprache verstehen wir alle besonders gut – plappert es doch Tag und Nacht dort oben. Nicht wir denken, sondern es denkt uns.
Empfindungen sind die Sprache unseres Körpers.
Das können Sie gerne einmal ausprobieren:
Schließen Sie kurz die Augen und nehmen Sie Ihren Körper wahr. Was empfinden Sie in den Füßen – den Beinen – dem Unterleib – dem Bauch – dem Brustkorb – dem Rücken - den Armen – dem Schulter-Nacken-Bereich – dem Kopf?
Spüren Sie vielleicht Druck – Enge – Weite - Kälte – Wärme – Unruhe – Pochen – Kribbeln – Schmerz – Jucken – Verspannungen?
Empfindungen sind so flüchtig wie die Luft. Sie sind ständig in Bewegung. Und dann gibt es noch die Gefühle. Was fühlen Sie gerade, während Sie diesen Text lesen? Sind Sie vielleicht neugierig – gelangweilt – schläfrig – traurig – dankbar – lustlos – gereizt – wütend – verliebt
Symptome und Befindlichkeiten sind die in den Körper gelenkte Sprache der Seele.
Wie oft lenken wir uns ab, um all diese Gefühle, Symptome und Befindlichkeiten nicht wahrzunehmen? Wir möchten die negativen Gefühle nicht fühlen und auch nicht die Beschwerden und den Zustand unseres Körpers.
Was tun Sie, wenn Sie traurig, wütend oder besorgt sind?
Lenken Sie sich vielleicht ab?
Es ist unangenehm, diese Gefühle zu fühlen. Sie machen sich gerne im Bauch breit, legen sich auf die Brust oder in den Nacken oder machen den Kopf dumpf und schwer. Dagegen hilft oftmals das Fernsehen oder Internet. Manchmal auch 1-2 Gläser Alkohol oder die Arbeit.
Doch dummerweise, immer dann, wenn wir zur Ruhe kommen, melden sie sich wieder. Sie wollen einfach wahrgenommen werden. Die Seele will gehört werden. Unsere Seele will, dass wir uns damit auseinandersetzen und die Situation bereinigen. Vielleicht kommen wir dann darauf, dass die Wut durch ein klares Nein schwinden kann. Dass die Trauer weniger wird, wenn sie mit jemandem geteilt wird. Das die Besorgnis schwindet, wenn wir um Hilfe bitten. Doch all dies geht nur, wenn wir diese Gefühle bemerken und ernst nehmen, bevor sie sich über ein Körpersymptom weiter deutlich machen müssen.
Denn hinter jedem Symptom steckt aus psychosomatischer Sicht ein innerer Konflikt, der nicht erfolgreich gelöst werden kann. „Wer nicht hören will muss fühlen“, diese alte Weisheit ist Ihnen sicher ein Begriff. Nun drückt sich aber nicht jeder innere Konflikt im selben Organ aus. Vielmehr existiert eine gewisse Ordnung, wo sich bestimmte Probleme bevorzugt manifestieren.
Beispiele für solche “Organbezüge“ sind:
• Haut: eigene Grenzen wahrnehmen und verteidigen
• Zähne: Durchsetzungskraft
• Hals: Verbindung zwischen Gefühl und Intellekt
• Herz: Lebensrhythmus, Lebenskraft, Liebe
• Lunge: Freiheit, Eigenständigkeit, Kontakt, Kommunikation
• Magen: Geborgenheit, emotionaler Hunger, Themen verdauen können
• Darm: Verwerten oder Aussortieren, Altes loslassen
• Blase: Gefühle zeigen, „ungeweinte Tränen“, loslassen können
• Weibliche Geschlechtsorgane: aufnehmen und nähren, Weiblichkeit
• Männliche Geschlechtsorgane: sich aneignen und durchsetzen, Männlichkeit
• Gelenke: Verbindungen mit anderen Menschen
• Füße: Standfestigkeit, Standpunkte haben
Viele Menschen ignorieren die Sprache der Seele.
Sie wollen die Sprache der Seele nicht hören, wollen nicht hören, was ihre Seele zu sagen hat. Sie hören nicht zu, sind überfordert und ungeduldig. Die Menschen hören sich selbst nicht zu und oft auch nicht sich gegenseitig. Sie werden krank und gehen zu Ärzten. Immer häufiger haben auch die Ärzte keine Zeit. Laut einer weltweiten Erhebung nehmen sich deutsche Ärzte knapp acht Minuten Zeit für eine Behandlung. Sie verschreiben uns Medikamente, beruhigen uns. Sie bringen uns zum Schweigen, wir bringen uns selbst zum Schweigen.
Unsere Seelen erzählen auf ihre Weise von
Einsamkeit, Schmerz, Verletzungen, Demütigungen,
vom Alleinsein und Alleingelassen-Werden,
von körperlicher und seelischer Gewalt,
von Vernachlässigung, Ausgenutzt- und Benutzt-Werden,
von Gehorchen- und Funktionieren-Müssen.
Lernen Sie wieder auf die Sprache Ihrer Seele zu hören.
Werden sie hellhörig für ihr Flüstern, für ihre feinen Signale und Hinweise.
Achten Sie auf das schnellere Pochen ihres Herzens, das Ihnen vielleicht sagen möchte, dass Sie unter Druck stehen. Nehmen Sie das leichte Zittern Ihrer Hände wahr, das möglicherweise darauf hindeuted, dass Sie etwas unterdrücken oder fühlen Sie die hochgezogenen Schultern, die von der Angst sprechen, die Sie vor Ihrem Vorgesetzten haben.
Erlauben Sie sich ein sich selbst wahrnehmender und sich selbst wertschätzender Mensch zu sein, der achtsam und pfleglich mit sich umgeht.
Gerne bin ich für Sie da, wenn Sie diesbezüglich Hilfe benötigen.
Ihre Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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