Ayurvedische Ernährung
von Katrin Berger -
Ayurveda - *ErnährungsEmpfehlung
*Tips zur Tagesroutine je nach Konstitution.
Nahrung hat die Aufgabe, unseren Körper mit Baustoffen und essentiellen Substanzen, wie Vitaminen, Mineralstoffen und SpurenElementen zu versorgen. Ausserdem wird der notwendige EnergieBedarf durch die Nahrung gedeckt. Um dem Körper alles, was er benötigt, optimal zuzuführen, ist laut AyurVeda nicht nur die Qualität der Nahrung wichtig, sondern
auch die FunktionsWeise unseres VerdauungsSystems. Denn diese bestimmt, ob die Nahrung richtig verdaut und aufgenommen wird.
Ayurveda, die traditionelle Medizin Indiens, umfasst ein komplettes ErnährungsSystem. Es basiert darauf, dass die Speisen individuell zusammengestellt und gut verträglich sind je nach Dosha. Auf diese Weise schenken NahrungsMittel nicht nur wertvolle VitalEnergie, sondern auch körperliche Gesundheit, emotionale Zufriedenheit und Klarheit in den Gedanken. Dabei ist ayurvedisches Essen mit seiner reichen Palette an GeschmacksRichtungen ein Genuss für die Sinne.
Die ayurvedische Ernährung vereint wirkungsvolle ErnährungsTherapie mit kreativer KochKunst. Frische LebensMittel werden passend zum KonstitutionsTyp sowie zu den Tages* und JahresZeiten ausgewählt und so auf den individuellen StoffWechsel ausgerichtet. Eine breite Vielfalt an Kräutern und Gewürzen verleihen den Gerichten nicht nur einen wunderbaren Geschmack, sondern beeinflussen auch deren Verträglichkeit und Wirkung auf den Menschen.
Mit viel Gespür für die intelligente Verwendung aller Schätze der Natur berücksichtigt ein ayurvedischer Speiseplan die physischen und mentalen Bedürfnisse des Einzelnen und fördert eine gesunde Lebensweise.
Wissenswertes über die ayurvedische Ernährung
Der AyurVeda kennt einige grundlegende ErnährungsPrinzipien, die für alle Menschen unabhängig von der individuellen Ausprägung von Konstitution und StoffWechsel gelten. Sie helfen dabei, die Doshas immer wieder neu ins GleichGewicht zu bringen und die Verdauung zu optimieren. Die folgenden ErnährungsRegeln in das tägliche Leben zu integrieren, kann die persönliche LeistungsFähigkeit steigern und die Gesundheit fördern. Sie sind auch LeitFaden für eine ernährungs*therapeutische Diät.
1. Genieße in Maßen
Zu viel Nahrung kann genauso zu Störungen führen, wie zu wenig. Also: Esse in Maßen! Eine Faustregel ist, das Volumen Ihres Magens in vier Teile zu gliedern. Ein Teil ist für flüssige Nahrung reserviert (zum Beispiel Suppen oder Getränke), zwei Teile für die feste Nahrung und der verbleibende vierte Teil sollte leer bleiben, um die VerdauungsFunktionen optimal zu unterstützen.
2. Bereite deine MahlZeiten liebevoll selbst zu
Bevorzuge warme Speisen. Warme Mahlzeiten stimulieren den StoffWechsel und die Verdauung, deshalb sollten zumindest das Mittag* und das AbendEssen warm zubereitet sein. Auf diese Weise kann selbst SchwerVerdauliches besser aufgespalten und verwertet werden.
3. Achte beim Essen auf gute Qualität
Hochwertig, frisch und mit Liebe angerichtet… so sieht reine Nahrung aus. Ernähre dich von Produkten, die möglichst wenig mit Schadstoffen, Insektiziden, Dünger oder KonservierungsMitteln in Berührung gekommen sind. Am besten bauen Sie im Garten selbst Gemüse an und kaufen in Bio* oder HofLäden ein. Wählen Sie Lebensmittel aus, die aus der Region stammen und gerade Saison haben.
4. Wähle die passende Nahrung
Lasse dich von deinen individuellen EssensVorlieben und Verträglichkeiten leiten, das heisst von deiner Konstitution (prakrti) sowie deinen aktuellen gesundheitlichen Beschwerden (vikrti).
5. Trinke nicht beim Essen
Eine bis eineinhalb Stunden vor und nach dem Essen nichts zu trinken hält das VerdauungsFeuer in Gang. Direkt beim Essen regt es jedoch die Verdauung an, ein Glas heißes Wasser in kleinen Schlucken zu trinken. Eine weitere Ausnahme ist es, vor dem Essen einen verdauungsfördernden Tee zu sich zu nehmen, zum Beispiel mit Ingwer. Generell sind stilles MineralWasser, lauwarmes LeitungsWasser sowie KräuterTees am besten geeignet, um den Durst zu löschen.
6. Iss regelmäßig und ohne ZwischenMahlzeiten
Ein verlässlicher Rhythmus ist wichtig für die Verdauung. Dabei solltest du möglichst auf ZwischenMahlzeiten verzichten. Erst wenn die letzte MahlZeit verdaut ist, solltest du neue Nahrung aufnehmen. So können deine StoffWechselProzesse ungehindert arbeiten. Wenn du drei MahlZeiten zu dir nimmst, sind Frühstück und MittagEssen am Abend verdaut und das AbendEssen am folgenden Morgen.
• Morgens ist die Verdauung noch träge… kleines und leichtes Frühstück
• Mittags arbeitet die Verdauung mit voller Kraft… HauptMahlZeit
• Abendessen ca. drei Stunden vor dem ZuBettGehen… leichte, warme Speisen… vermeiden Sie jetzt
NahrungsMittel, die die TransportFunktionen (srotas) beeinträchtigen wie Joghurt, Käse und säuerliche
Speisen.
7. Nimm alle sechs GeschmacksRichtungen zu dir
Der AyurVeda kennt sechs verschiedene GeschmacksRichtungen. Sind sie alle in einer MahlZeit vorhanden, gilt das Essen als ausgewogen. Es entspricht den VerdauungsPhasen, sie in dieser ReihenFolge zu essen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Koche am besten mit Ghee (geklärtes Butterfett). Das unterstreicht den Geschmack und stimuliert zusätzlich die Verdauung.
Das heisst in uns bekannter umgekehrter ReihenFolge… Dessert, HauptSpeise, Salat…
8. Speise in wohltuender Atmosphäre
Die Seele isst mit! Iss an einen Ort, an dem du dich wohl fühlst, der dich angenehm inspiriert, umgeben von angenehmen Dingen. Konzentriere dich ganz auf das Essen. So kannst du jeden Bissen genießen. Nebenher zu lesen, viel zu reden oder in den Fernseher zu schauen, stört die Verdauung und wirkt sich negativ auf deine Gesundheit aus.
9. Iss mit Muße und kaue gut
Auch hier gilt das rechte Maß… Iss nicht zu langsam, aber mit Ruhe. Kaue die Speisen gut und sei mit deiner Aufmerksamkeit ganz beim Essen. Magen und Darm werden es dir danken!
10. Kombiniere klug
NahrungsMittel falsch zu kombinieren, gilt im AyurVeda als Auslöser verschiedenster Erkrankungen. So gehen zum Beispiel viele HautKrankheiten darauf zurück, dass ungünstige ZusammenStellungen die TransportFunktionen blockieren und das Blut verunreinigen.
• Milch verträgt sich nicht mit
Saurem und Salzigem, Bananen, Granatäpfeln, Blattgemüse, Rettich, Senf, Senfsamen, Knoblauch,
Fleisch, Fisch, oder Basilikum.
Mit Milch genießen können Sie dagegen: Honig, Zucker, Ghee, Amla-Früchte (Embilica officinalis),
Mango, WeinTrauben, Butter, Pfeffer, Ingwer sowie Gerste und Reisflocken.
• Frische Früchte nicht zu gekochten Speisen dazugeben. Saure Früchte nicht mit Joghurt oder Käse
kombinieren.
• Fleisch passt nicht zu Rettich, ZuckerrohrProdukten, Honig, Sesam, Milch und SprossenGemüse.
• Fisch nicht zusammen mit Buttermilch, Milch, Joghurt oder Banane essen.
In diesem Sinne Guten Appetit
HerzensGrüsse vom Haus am See
Namastè
Katrin Berger
Und PS... für den Fall, dass du Lust hast mit mir tiefer in die ayurvedische Ernährung einzutauchen... freue ich mich, wenn wir uns vielleicht einmal bei einem *SchlemmerKurs* im Haus am See begegnen, um uns von der Alchemie der ayurvedischen Gewürze inspirieren zu lassen...
Text*Bild: Katrin Berger