Der Weg ist das Ziel – und dann folgt das Ankommen II.
Glücklich sein oder auf innere Saboteure hören?
Sie möchten glücklich sein? Wirklich? Sind Sie sicher? Menschen, die zu mir in die Beratung kommen bejahen dies stets. Nur: dafür etwas tun, konsequent handeln möchten die wenigsten. „Ich kann nicht“ sagte mir neulich ein junger Mann. „Mir geht es so schlecht, mein Leben soll anders sein, aber was Sie sagen, das kann ich nicht“. Sie fragen sich, welch schwierige Aufgaben ich ihm gegeben habe? Das verrate ich Ihnen gerne:
1. Erfolgstagebuch führen (mehr dazu finden Sie in meinem ersten Artikel vom 23.11.2010)
2. Mindestens 30 Tage lang jeden Tag einem anderen Menschen eine Freude bereiten.
(Dazu gleich mehr)
Zeitaufwand: 30 Minuten täglich. Maximal.
Mitleid oder Lösung – was wollen Sie?
„Ich kann nicht“. Was er wollte, waren Aufmerksamkeit und Bedauern. Weil er es so viel schwerer hat als andere Menschen. Er wird derzeit geschieden und ist arbeitslos. Ja, das ist deprimierend. Doch am Ende ist man, wenn man am Boden liegen bleibt anstatt aufzustehen. Ich sage nicht, dass die Sorgen von heute auf morgen aufhören. Doch gerade in diesen Situationen braucht man Selbstdisziplin, auch Gedankendisziplin, um sein Bestes zu geben. Den Blick auf das richten, was man hat: Eltern, die für einen da sind, Freunde, die ein offenes Ohr haben. In unserem Fall befindet sich der junge Mann in einer Auffanggesellschaft, bezieht für 6 Monate 85% seines letzten Gehaltes und die einzige Arbeit die er hat, ist sich zu bewerben. Dabei erhält er jegliche Unterstützung bezüglich der Vorgehensweise. Worauf ich hinaus will ist, gerade jetzt raubt negatives Denken Energie und trübt den Blick. Gerade jetzt ist es wichtig auf seine Stärken zu schauen - daher meine Empfehlung des Erfolgstagebuches. Die Frage die sich stellt: was ist wichtiger: Mitleid oder eine Lösung? Und hier verharren viele Menschen: Mitleid scheint verlockender zu sein, als Eigenverantwortung zu übernehmen.
Ich kann nicht oder ich will nicht?
„Ich kann nicht“ - ist es nicht wahrer zu sagen: „ich will nicht“? Wie oft sagen Sie „ich kann nicht“ und meinen damit: „es ist mir zu unbequem, ich will nicht“?
„Ich will endlich respektiert werden!“ Doch zu oft gestehen wir uns unsere wahren Gefühle nicht ein: „ich möchte nicht lernen ruhig, sachlich und klar meine Meinung zu sagen. Ich will glücklich sein, aber nichts dafür tun. Es ist mir zu unbequem. Zu mühselig, meine Gewohnheiten – auch Denkgewohnheiten – zu ändern.“
Freude schenken stärkt die eigene Freude.
Und damit bin ich bei der zweiten Übung: 30 Tage lang jeden Tag einem anderen Menschen eine Freude bereiten. Womit Sie gleichzeitig „Stoff“ für Ihr Erfolgstagebuch erhalten. Das kann eine Kleinigkeit sein: ein Kompliment, wieder jemanden anrufen und bewusst zuhören, jemanden eine Arbeit abnehmen usw. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Was passiert? Sie fühlen sich besser. Indem sich der andere Mensch freut, werden Sie davon angesteckt. Sie vergessen Ihr Selbstmitleid und durch Ihr Geben erhalten Sie sehr viel zurück. Probieren Sie es aus. Es lohnt sich.
Und gehen Sie bitte achtsam mit sich um. Ich meine nicht, dass ein Mensch in einer schwierigen Situation nicht klagen darf. Doch dieses darf nicht ausarten. Man darf nicht darin verharren. Sich aussprechen, weinen und dann aufstehen und handeln. Auf die eigenen Potenziale schauen, sich Ziele setzen und Lösungen suchen, Hilfe annehmen. Handeln. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.
Sie haben Fragen? Nehmen Sie Kontakt zu mir auf – ich bin gerne für Sie da.
Seien Sie gut zu sich,
Ursula Lauterbach
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