„Die Welt ist das, woran du glaubst.“
„Du kannst nur sehen und erleben, was in deinem Geist ist.“
„Es ist schon alles da.“
Kennen Sie das? Kennen Sie diese Sätze? Ich bin mir sicher. Denn die geschätzten Leser meines Blogs haben vermutlich diese oder ähnliche Sätze selber schon einmal geäußert oder zumindest mehrfach gelesen.
Wie kann man sich das aber praktisch vorstellen? Als Verfechterin der gelebten Alltagsspiritualität ist es mir ein großes Anliegen, sowas von der weisen Theorie in eine anschauliche, begreifbare Vorstellung zu bringen. Bitteschön, es ist angerichtet.
Angerichtet habe ich neulich auch was. Ein Abendessen, um genau zu sein. Dieses sensationelle Ereignis trug sich nicht in meiner Küche zu, sondern in der eines Mannes, der rote Zwiebeln liebt. Also, er liebt Zwiebeln generell. Insbesondere aber rote. Darum kauft er auch nur rote Zwiebeln. Ist ja klar. Ich meine, würden Sie rote Zwiebeln am liebsten mögen, welche würden Sie dann kaufen? Na, ich sehe schon, wie verstehen uns.
Jedenfalls schnibble ich gerade alles so, was die Pfanne begehrt, als mir auffällt: keine Zwiebeln! Herrje, keine Zwiebeln! Das war aber schade. Ich stöbere nochmal das Eck ab, wo die Zwiebeln immer liegen. Keine Zwiebeln. Naja, gut, dann eben mehr Knoblauch, man weiß sich ja zu helfen (Freunde des Ayurvedaessens bitte tief durchatmen, meine Kanäle sind auch so noch ganz intakt. Kleiner Insider). Jedenfalls bin ich fertig mit kochen und richte an. Das besagte Abendessen. Als wir sitzen, sage ich vorwarnend: „Du, da sind keine Zwiebeln drin, du hast keine mehr.“ Verdutztes Gesicht. „Wie, ich habe keine Zwiebeln mehr?“ „Nein, nix mehr da“, beteuere ich, während er aufsteht und in die Zwiebelecke geht. Dort steht er, mit einem großen Fragezeichen im Gesicht, während er das ganze Netz Zwiebeln hochhebt. „Und die da?“
Tatsächlich. Ein ganzes Netz Zwiebeln. Weiße Zwiebeln. „Aber du kaufst doch immer nur rote?!“, stammle ich verdaddert. Wie hatte das sein können? „Rote waren aus.“ Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte drei, vier Mal in diese Ecke geschaut. Wie hatte ich das übersehen können?
Die Antwort ist sehr simpel: Ich hatte ihn nur mit roten Zwiebeln in Verbindung gebracht. Dass er je andere in seiner Küche haben könnte, kam mir gar nicht in den Sinn. Mein Bewusstsein hat die Ecke ausschließlich nach roten Zwiebeln gescannt - und wurde nicht fündig. Ergebnis: Es sind keine Zwiebeln da. Obwohl welche da waren, im Überfluss.
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Vorhin habe ich in Anbetracht eines anstehenden Ereignisses mal wieder ein Kärtchen gezogen. Darauf war eine Art Meerjungfrauenjunge im Wasser. Ein Kind. Die Karte deutet auf die Vergangenheit hin. So weit, so gut, konnte ich sehr gut was damit anfangen. Wenn man die Karten dann schon mal da liegen hat, naja, Sie kennen das vielleicht. Dann zückt man gerne noch eine. Alle Karten also nochmal mischen, dieses Mal eine Frage, die in Richtung Gegenwart/Zukunft geht. Und, man fasst es nicht: Aus dem riesen Kartenstapel ziehe ich mittenraus und völlig willkürlich - die gleiche Karte. Aha, leichtes Staunen. Ich nehme sie, schaue sie an - und sehe in diesem Moment, dass hinter dem Jungen ein Meerjungfrauenmädchen ist, die Arme nach oben gestreckt, energiegeladen nach oben schwimmend. Ich garantiere, dass ich diese Karte schon mindestens zehn Mal in der Hand hatte. Und nie, nie, nie habe ich dieses Mädchen auf dem Bild gesehen, nie! Doch sie war immer schon da.
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Alles ist schon da. Der Überfluss existiert, wir können ihn nur nicht sehen. Theoretisch klingt das gut, nur meint man, das so schwer umsetzen zu können. Doch es ist so.
Reinige und erweitere deinen Geist, deine Vorstellungskraft, deine Gedanken! Und dein Erleben wir gereinigter und erweiterter erscheinen. Dann wirst du erkennen, Mensch, das alles längst schon da ist. Längst. Schon immer. Schon immer.