Es scheint manchmal als würden unsere Kinder und Jugendlichen nicht mehr zu bändigen sein. Auch wenn man/frau sich noch so bemühen, es kommt immer wieder zu Konflikten und Krisen in den Familien. Zum Einen ist dies bedingt durch unsere familiären Muster und gespeicherten Emotionen innerhalb der Familie. Es liegt viel an den Müttern und Vätern und die Verantwortung ist groß, welche wir als Eltern tragen. Zum Anderen liegt dies jedoch auch an unserem System, an den Institutionen und Einrichtungen wo Gruppen entstehen. Also Kindergärten, Schulen, Vereine, Freunde, ...
Natürlich sind unsere Kinder Spiegel für uns, sowohl in der Familie und auch ausserhalb. Doch oft kommt es vor, dass Eltern alles Mögliche unternehmen, damit sie ihre Kinder gut begleiten können und trotzdem kommt es immer wieder zu Situationen, in denen Kinder und Jugendliche nicht zurecht kommen. Es hängt eben zusammen mit den Gruppen, in welchen sich die Kinder aufhalten. In den Familien werden unterschiedliche Erfahrungen gemacht, denn die Beziehung zu Eltern und Geschwistern ist anders als die Beziehungen, welche durch Gemeinschaften außerhalb der Familie statt finden. Beides ist wichtig zu betrachten, möchte man wirklich eine andere Weise zum Leben erschaffen. Wir sind verantwortlich für unsere Werte, die wir den Kindern vermitteln, sowohl in der Familie als auch ausserhalb.
Soziale Kompetenz wird in der Familie gelernt, oder auch nicht und gebraucht wird sie überall. Doch kann man als Eltern nicht immer und überall sein, somit müssen wir eben anderen Menschen vertrauen, wie Pädagogen, Lehrern, Nachbarn und vielen weiteren, die unsere Kinder beeinflussen.
Der nächste Schritt für ein Kind ist z.B. der neue Raum im Kindergarten, oder Kindergruppe usw. Das ist die erste Prägung, welche für ein Kind von großer Bedeutung ist. Vor allem was das Kind dort erlebt, können wir als Eltern nicht wirklich beeinflussen. Es ist schwierig für ein Kind, wenn keine Regeln und Rahmenbedingungen vorhanden sind und meistens herrscht die Regel - der stärkere gewinnt. Und da auch die Kinder der Spiegel der Gesellschaft sind, kommt es unweigerlich zu Opfer-Täterbewusstsein und Konflikte, welche nicht beachtet werden prägen das Kind. Das Kind speichert dann diese Erfahrungen unbewusst ab und befindet sich somit immer wieder in dieser Situation. Das heisst, dass bereits im Kindergarten soziale Verhaltensregeln trainiert werden sollten, damit es erst gar nicht zu Opfern und Tätern kommt. Die Konflikte müssen aufgegriffen und geklärt werden und den Kindern die Möglichkeit gegeben konstruktiv mit solchen Situationen umgehen zu lernen. Wenn die Kinder sich selbst überlassen werden, führen diese unbewusst das alte Verhalten aus. Kinder lernen am Modell. Die Gene sind nicht so entscheidend für die Entwicklung eines Kindes. Es sind die Vorbilder und das Nachahmen, welches die Kinder prägt. Wenn die Betreuerin immer wegschaut bei Ungerechtigkeit, wird es das Kind irgendwann als normal akzeptieren und als Wahrheit abspeichern. Es ist dann die Prägung vorhanden, gegen Ungerechtigkeit kann ich nichts tun, ich bin hilfllos usw. Viele kleine Dinge sind es, die sich im Laufe der Zeit ansammeln.
Es ist wichtig den Kindern und Jugendlichen Orientierung und Struktur zu geben. Viele wurden bereits im Kindergarten gemobbt, auf subtile Art und Weise und dies wirkt in der Schule und dann auch im Berufsfeld nach. Deshalb ist es auch sinnvoll, so bald wie möglich die Persönlichkeit zu stärken und die richtigen Verhaltensweisen nahe zu bringen. In der Familie und in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.
Wir tragen alle Verantwortung, nicht nur innerhalb unserer Familie, auch alle anderen an der Erziehung Mitbeteiligten sind enorm wichtig für die Entwicklung unserer Kinder.
Soziale Kompetenz beinhaltet Mitgefühl, eigene Gefühle erkennen und ausdrücken, Umgehen lernen mit Emotionen, Grenzen setzen, erkennen der eigenen Grenzen, Hilfsbereitschaft, Teilen, Gemeinschaft stärken, liebevolles, freundschaftliches Miteinander, den eigenen Platz finden, andere akzeptieren ( das heisst jetzt nicht, dass man Gewalt akzeptieren sollte - wo Grenzen notwendig sind -.müssen diese gesetzt werden ), alle halten sich an Regeln, damit kein anderer verletzt wird, ausgeschlossen wird oder gemobbt wird. Konfliktlösungsstrategien, Umgang mit dem eigenen Körper und Seele, kreativer Ausdruck, Selbstliebe, Selbstwertschätzung und Respekt sich selbst und anderen gegenüber. und noch so vieles mehr!
Die Erwachsenen müssen dies wahrscheinlich als erster lernen, uns wurde es auch nie beigebracht. Es galten ungeschriebene Gesetze und jeder kämpfte sich durchs Leben, wurde entweder zum Täter oder zum Opfer verbogen. Wenn wir eine soziale, friedliche Gesellschaft wollen, ist es wichtig diese Regeln aufzustellen, für uns zu definieren und uns daran zu halten. Und es zu unseren "Friedensgesetzen" zu machen.
Jeder Einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten. Wir können und müssen alle etwas tun, denn wir sind die Gesellschaft. Aggression entsteht durch Ausgrenzung und Mangel. Das können wir verhindern, indem wir uns um andere kümmern und uns für andere interessieren. Sich miteinander verbinden und gegenseitig unterstützen, indem wir die "Anderen" nicht ausschliessen.
"Friedensgesetze" können überall aufgestellt und angewendet werden.
Es kostet kein Geld und macht das Leben leichter. Es ist so einfach.
In Liebe!
Martina