Das Bewusstsein befindet sich immer noch in der Dualität
Dem Bewussten muss etwas Unbewusstes gegenüberstehen. Und da es sich in der Trennung befindet kann ich auch die Frage stellen, woher kommt das Bewusstsein? Wer kreiert das Bewusstsein? Wer die Sinneswahrnehmungen? … um daraus eine Welt zu konstruieren?
Wollen wir dies als Geist bezeichnen.
In den modernen Wissenschaften ist es geläufig, dass der Beobachter den Verlauf eines Experimentes beeinflußt, je nach seiner Erwartungshaltung. In der Quantenphysik bedeutet dies, dass sich Quantenteilchen anders verhalten, wenn sie beobachtet werden, als wenn sie nicht beobachtet werden. Das wirft die Frage auf und legt die Vermutung nahe, dass auch diese Kleinstteilchen Bewusstsein besitzen und darüber hinaus auch in einer dauernden Verbindung mit allen anderen Teilchen stehen. Denn woher weiß das Teilchen sonst ob und wann es beobachtet wird?
Und letztlich besteht alles in diesem Universum aus den gleichen Kleinstteilchen. Wer „flirtet“ also mit wem? Wer beobachtet wen? Und setzt Beobachtung nicht immer auch eine Form von Bewusstsein voraus?
Wenn wir „hier“ jedoch eine weitestgehend konstante Welt wahrnehmen, dann heißt das, dass es einen Geist gibt, der ein Bewusstsein schafft, das beobachtet. Und das gerade diese Beobachtung die Welt kreiert. Immer wieder aufs Neue kreiert und damit aber auch nahezu gleichbleibend. Wer von uns erwacht morgens schon immer wieder in einem völlig fremden Schlafzimmer? …
Und des weiteren kann man zu Grunde legen, dass das Bewusstsein um so größer ist, je komplexer die Grundstruktur des Wesens. Wenn Kleinstteilchen tatsächlich Bewusstsein haben, dann entstehen automatisch immer weitere Bewusstseinseinheiten um so komplexer die Gesamtstruktur wird.
So könnten wir sagen, dass ein Tier bewusster ist, als Gestein und der Mensch bewusster als das Tier.
Wir sprechen oft von Ich-Bewusstsein, aber gibt es dieses fragmentierte einzelne Bewusstsein?
Oder gibt es nur ein einziges großes Bewusstsein, das sich durch die Verkörperung, die „materielle“ Fragmentierung dann auch als getrennt und isoliert bewusst wahrnimmt? Schafft der Geist Bewusstsein, das sich selbst beobachtet und über die Sinnesorgane eine scheinbare Trennung erscheinen lässt?
Das würde bedeuten, dass „wir selbst“ diese Grenzen erschaffen. Und dieses „wir selbst“ bedeutet in diesem Zusammenhang etwas viel tieferes - der Beobachter und noch dahinter der Geist. Und vielleicht ist Bewusstsein nur ein großes Meer, und Ich-Bewusstsein wie eine Welle an der Oberfläche, die sich zwangsläufig durch die selektiven Sinneswahrnehmungen als Vereinzeltes wahrnimmt. Es kann sich vereinzelt als Welle sehen und sieht die vielen anderen Wellen, aber es kann das Meer darunter nicht erkennen und auch nicht, dass alles aus der gleichen Einheit entsteht.
Und wie Wellen aufsteigen und wieder untergehen, so entstehen in der Welt immer neue Formen um letztlich wieder in der Einheit, dem Urgrund zu versinken. Aber Bewusstsein bedeutet, dass etwas da ist. Dass ich etwas unterscheiden kann, dass ich mir etwas bewusst machen kann, dass ich müde bin, Schmerzen habe, mich glücklich fühle … d. h., das Bewusstsein hilft uns unsere Sinneswahrnehmungen und unsere inneren Prozesse zu beobachten und sie ins Verhältnis zu anderem zu setzen.
Aber dem Bewusstsein steht immer noch das Unbewusste gegenüber.
Und wir können davon ausgehen, dass weit mehr von uns selbst und dem, was wir die Welt nennen uns unbewusst ist als bewusst. So ist Bewusstseinserweiterung ein erster wesentlicher Schritt, um fragmentiertes mehr und mehr zu vereinigen. Doch nicht, um es auszulöschen, hineingefallen in das große Nichts, sondern es zu verbinden in der Wahrnehmung großer Vielfältigkeit.
Aber was kommt dann?
Fortsetzung folgt...
Ich freue mich auf Dich!