Alles was ich beobachten kann bin ICH nicht .
Bin ICH also die Wahrnehmende die beobachtet? ...
Bin ICH also die Wahrnehmende die beobachtet? ...
Für diese Erkenntnisse wird oft der Weg der Meditation empfohlen und beschritten.
Meditation kann uns helfen unsere tobenden Affen - heißt unsere unruhigen Gedanken - zur Ruhe zu bringen, um hinter die Identifikation mit den Dingen - einschließlich unserer Gedanken und Gefühle - zu dringen.
Zu Anfang erscheint es dann häufig so, als würde durch die Meditation unser Geist noch chaotischer als im Alltag. Dies ist eine Täuschung, da wir so gewöhnt sind an den Lärm in unserem Kopf, dass wir zum Großteil gar nicht bemerken wieviel Gedanken und Gedankenschleifen wir stündlich durchwandern.
Dann können wir mit Härte und Disziplin unsere Konzentration erzwingen. Doch dies ist eine Forderung unseres ichs, es „richtig“ machen zu wollen. Soll uns die Meditation helfen zu erkennen, wer wir sind ist es kein Problem wahrzunehmen, dass in unserem Kopf ein Zirkus am agieren ist. Wir können dies einfach bezeugen. Vereinnahmt uns dieser Aufruhr - auch kein Problem - sobald wir dies bemerken lösen wir uns, weiten wir uns und kehren sanft zurück zu unserer reinen Wahrnehmung dessen was ist.
Hier begegnen wir auch schon einer ersten Gefahr, einem Fallstrick. Zunehmend können wir in Selbsthilfe Büchern lesen „sei hier und jetzt„ und „es ist, wie es ist!“. Das stimmt natürlich. Doch sehr oft wird dieses „es ist, wie es ist!“ vom kleinen ich mißbraucht in der Form einer Rationalisierung, als Möglichkeit sich von den damit einhergehenden Emotionen abzuschneiden und damit sind wir natürlich nicht mehr im hier und jetzt. Dann ist es ein geschickter Kunstgriff des kleinen ichs geworden.
Sind wir uns dieses Fallstrickes bewußt, können wir, sobald wir diese Abwehr wahrnehmen, genau diesen Vorgang miteinbeziehen. „Ah, hier ist Widerstand, so und so zeigt er sich im Körper, hier macht er eine Enge…“. Dann also wieder - kein Problem.
Im Bewußtsein des Wahrnehmenden gibt es keine Wertung, kein Gut und Böse, kein Richtig und Falsch. Wenn dieses in uns auftaucht, kommt es immer aus unseren erlernten Mustern, unserer gewohnten Art zu denken. Das bedeutet, wenn meine Gedanken ein Gefühl z. B. als schlecht bewerten kann ich auch diesen Vorgang in meine reine Beobachtung mit einbeziehen. „Ah, hier werte ich, diese Wertung läßt ein Gefühl der Schuld entstehen, dabei zieht der Bauch sich zusammen und wird hart…“.
So fremdartig uns dies im ersten Augenblick vielleicht erscheinen mag - allem was auftaucht einfach zuzustimmen, ist es doch ein Weg in die schrittweise Bewußtseinserweiterung. Wir werden mehr und mehr ein Instrument, daß in seiner ganzen Vielschichtigkeit nun klingend und tönend offen hineingehalten ist in den weiten Raum. Klingend und tönend ganz so, wie wir gemeint sind.
Wird Meditation getrennt vom alltäglichen Leben praktiziert, mag dies eine durchaus entspannende Wirkung haben, vielleicht erhöht es auch unser Vermögen uns zu konzentrieren auf etwas hin. Doch weder meint Meditation Konzentration, was ja die Ausrichtung des Geistes auf etwas hin fokussiert und damit einengt, noch geht es vorrangig darum die durch Entspannung entstehenden positiven Wirkungen zu erzielen. In gleicher Weise ist Meditation keine Praxis im eigentlichen Sinne. Die Praxis soll uns erst hinführen zur Meditation. Sind wir dort, können wir getrost jede Praxis los lassen. Die Praxis ist wie ein Boot, daß uns zum anderen Ufer bringt und wer käme dann auf die Idee, das Boot am anderen Ufer auf seinen Rücken zu binden und es über das neue Land zu tragen?
Meditation ist kein Zustand, wie wir oft glauben, Meditation ist die Weite und der Raum in dem zunehmende Erkenntnis die Schleier der Illusion durchtrennt bzw. durchschaut.
Fortsetzung folgt...
Ich freue mich auf Dich!