Orientierung für 2012

Orientierung für 2012

Der Übergang

Prophezeiungen, Astronomische Konstellationen, Sonnen- und Erdbebenaktivitäten weisen hin auf eine besondere Zeit. Politische Umwälzungen sind an der Tagesordnung. Auch persönlich merken wir, dass sich etwas verändert. Vielleicht im Beruf. Oder in unseren Beziehungen. Gar in der Weise, wie wir die Welt betrachten. Die Zeit scheint sich rapide zu beschleunigen. Und mit ihr die individuelle Entwicklung. Das Gegenteil ist gleichermaßen möglich. Wir stecken in einer Krise. Kommen nicht mehr voran. Was zuvor noch Gültigkeit besaß, erscheint jetzt belanglos. Sinnlos. Wir werden krank. Brennen aus. Aber was passiert 2012? Entwicklung oder Stagnation, Lebensglück oder Lebenskrise? U.a. der Hinduismus sieht für 2012 beides voraus. Krise und Neubeginn im Übergang vom dunklen Zeitalter (Kali-Yuga) zum goldenen Zeitalter (Satya-Yuga, dem Zeitalter der Weisheit). Die Hindu-Göttin Kali ist ein Symbol für diesen Weg. Sie zerstört falsche Illusionen und das Verharren in Negativität, um Erneuerung und Transformation zu ermöglichen.

Woran orientieren?

Ob wir an einen Untergang, plötzliche Erlösung oder einen Übergang glauben, wird unsere Lebens- und Sichtweise wesentlich bestimmen. Fatalismus und Heilserwartungen halten uns gleichermaßen gefangen. Wenn die Wirtschaft zusammen bricht, die Umwelt kaputt geht, was kann ich da schon machen? Wenn 2012 sowieso alles für uns in Ordnung gebracht wird, kann ich mich auch zurück lehnen. Die himmlischen Mächte werden es schon richten. Doch wir leben nicht zufällig gerade jetzt auf diesem Planeten. Wir haben uns bewusst dafür entschieden. Um Karma aufzuarbeiten und an der kollektiven Transformation mitzuwirken. Dafür müssen wir keine Wunder vollbringen. Die Antworten finden wir in unserem eigenen Herzen. Vielleicht haben wir bis jetzt äußere Instanzen, Politik, Wirtschaft oder andere Menschen, für unser Wohlergehen verantwortlich gemacht. Doch müssen wir dasselbe nicht mit den geistigen Mächten wiederholen. 2012 kann so als günstiger Zeitpunkt verstanden werden, sich der Selbstverantwortung zuzuwenden. Natürlich werden wir weiterhin von der spirituellen Ebene aus unterstützt, möglicherweise mehr als je zuvor. Dennoch geht es hier um einen Weg der Entwicklung, den uns niemand abnehmen kann. Wir können es uns aber leichter machen und auf diesem Weg an bestimmten Aspekten unseres Lebens orientieren und dabei verschiedene, hilfreiche Methoden anwenden.

Beziehungen und Beruf

Beziehungen und Beruf sind weite Felder. Im Hinblick auf 2012 können wir speziell überlegen, welche unserer Beziehungen für uns noch förderlich sind. Dazu muss nicht ständig Friede, Freude, Eierkuchen auf dem Programm stehen. Gerade eine ehrliche Kritik kann enorm weiter bringen. Respektiert der oder die andere mich gleichzeitig als eigenständiges Wesen mit eigenen Ansichten und Entscheidungen, und tue ich das auch, sind schon wesentliche Bedingungen gewährleistet, ob in einer Freundschaft oder einer beruflichen Beziehung. Auf der anderen Seite sind nur aus Angst aufrecht erhaltene Beziehungen auf Dauer schädlich für uns. Sie bewahren uns zwar scheinbar vor dem, was wir fürchten, sei es Alleinsein, Trauer oder Armut. Jedoch halten uns solche Abhängigkeitsbeziehungen im Würgegriff der Angst, ohne dass wir herausfinden könnten, ob es ohne diesen Beziehungspartner denn wirklich so schlimm wäre wie angenommen. In Zeiten von Stress und Burnout kommt auch dem eigenen Beruf eine immer größere Bedeutung zu. Die vielen Geschichten von Menschen, die in ihrer Lebensmitte ohne finanzielle Not neue berufliche Wege einschlagen, zeigen, dass die Sinnfrage längst in der Berufswelt angekommen ist.  Auch wer unterfordert ist, wird krank. Die materielle Absicherung allein reicht uns nicht mehr als Motivation, tagtäglich zu unserer Arbeitsstelle zu fahren. Ist meine Arbeit für mich erfüllend? Ist sie ein Ausdruck meines Selbst? Auch wenn sie das nur noch teilweise ist, muss nicht sofort an einen Berufs- oder Arbeitsplatzwechsel gedacht werden. Entwicklung braucht Zeit, das wird sich auch 2012 nicht ändern. Entscheidungen müssen reifen, Ziele greifbar werden. Wenn die innere Entwicklung hier Schritt halten darf und die emotionale Unsicherheit angesichts des Neuen akzeptiert wird, steigen die Chancen auf nachhaltige Veränderung. Verwehre ich mir die notwendigen Schritte aber zu lang, wird sich dies irgendwann bemerkbar machen.

Muster und Glaubenssätze

Oft halten uns bestimmte Glaubenssätze und Muster davon ab, in unseren Beziehungen oder in beruflichen Angelegenheiten zu handeln. Wenn ich fest davon überzeugt bin, ich hätte keinen anderen Partner oder Job verdient, ist dies meine Realität. Wenn ich glaube, dass ich mich stets anpassen oder hart arbeiten muss, um Erfolg zu haben, wird es ebenfalls so sein. Es ist sicher Arbeit, derartige Glaubensmuster aufzulösen, denn es hat schon eine Weile gebraucht, bis diese Programme installiert waren. Doch ist es ein gleichermaßen wichtiger Schlüssel zur persönlichen Veränderung. Dazu kann ich mich beispielsweise mit Hilfe von NLP selbst coachen. Sind die einschränkenden Programme zu hartnäckig, ist eine Form ganzheitlich, körperlich oder spirituell orientierter Therapie überlegenswert. Welchen Weg ich hierbei auch beschreite, sollte ich mich fragen, welche Ereignisse oder Menschen in meinem Leben dazu geführt haben, dass ich z.B. ein Mangelbewusstsein oder ein geringes Selbstwertgefühl entwickelt habe. Auch Rückführungen in frühere Leben können hier wichtige Aufschlüsse geben. 

Meditation und individuelle Spiritualität

Letztlich begegne ich mir immer wieder selbst. Ich habe die Verantwortung für meinen Beruf, meine Beziehungen, mein Leben. Schon fünf Minuten täglicher Meditation sind da hilfreich. Ich schule meine Intuition, lerne auf meine innere Stimme zu hören oder Bilder vor meinem geistigen Auge wahrzunehmen. Ich orientiere mich weniger am Verstandesdenken, dafür mehr an meiner inneren Weisheit. Regelmäßige und längere Meditation bringt mich in Kontakt mit meinem Höheren Selbst und meiner geistigen Führung. Das Gefühl der Getrenntheit löst sich auf und schenkt die Erkenntnis einer tieferen Wahrheit unserer Existenz. Meditation beschreibt dabei keineswegs die Exklusivität einer bestimmten, vorgeblich allein gültigen Methode. Sie ist praktische, geistige Schulung. Ich entscheide mich, welchen Weg ich dafür wähle, sei es buddhistische Achtsamkeit, Yoga, Autogenes Training, Tai Chi oder eine andere Meditationsform meiner Wahl. Sinnvoll erscheint jedoch, sich in seiner Praxis zumindest eine Zeit lang einer Methode zu widmen und nicht willkürlich hin und her zu wechseln. Derart gestalte ich den Rahmen für individuelle, also für mich gültige Spiritualität, ohne anderen deshalb ein Dogma aufzuzwingen oder mich selbst hineinpressen zu wollen. Das Jetzt ist für mich keine in Stein gemeißelte endgültige Wahrheit, sondern mein aktueller Erkenntnisstand, nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger.