Information&Glaube

 

Glaube ich, dass 1+1=2 ist? Weiß ich, dass es so ist?

In der Schule gab es für 1+1=3 einen Fehlerstrich, obwohl in der Biologie, Thema Fortpflanzung, auch diese Lösung eigentlich stimmt.

Es ist phantastisch, im wahren Sinne des Wortes, voller Phantasie, was Leben bietet.

Ist es wichtig, zu wissen? Wen interessiert was? Warum habe ich angefangen zu denken? Wann habe ich mich zum ersten Mal im Spiegel erkannt und gesagt ICH, statt DU?

Mit dem Denken, meine ich, schuf sich das Bewusstsein eine weitere Fähigkeit. Es ist nun in der Lage, aus „Luftschlössern“ wirkliche Schlösser zu bauen, Paläste und Gefängnisse. Es kann seine Ideen realisieren, in Materie gestalten. Wenn es ein Schloss sein soll, dann kann es als Idee in unendlich vielen Erscheinungen erträumt werden. In Materie gestaltet, gibt es dann jeweils nur eine Entscheidung.
Jetzt kann es kompliziert werden. Die Vielen, die an der Entstehung dieser einen Entscheidung mitwirken, müssen EINverstanden sein.

Warum soll das kompliziert sein? Es gibt ja den Architekten, den Baumeister, die vielen Miterbauer. Es gibt Menschen, die wollen vorangehen, es gibt Menschen, die wollen mitgehen, es gibt Menschen, die wollen dagegen gehen. Diese wollen ein anderes Schloss bauen.

Der Freie Wille, der gekoppelt ist an das Geschenk des Denkens, ist mein Komplex. Der Komplex der Materie, die denken kann. Komplex klingt wie -im Kompletten existierend-.

Und noch etwas ist damit möglich. Denken erlaubt, aus Erfahrungen und Möglichkeiten zu kombinieren, zu visionieren, Ziele zu wünschen.

Seit Entstehung des Denkens, gekoppelt mit dem Freien Willen, ist die Selbstentwicklung materiellen Lebens nicht mehr dem bewussten schöpferischen Lauf überlassen, sondern wird ausgenutzt für menschliche Wünsche. Die Einbildung „Krone der Schöpfung“ zu sein, setzt diesem Machen noch die „Krone“ auf.

Der weise Satz: “Tun ohne zu tun!“ verdeutlicht, was wirklich Aufgabe des Denkens mit Freiem Willen ist. Die Bewusstheit will sich erkennen mit allen Möglichkeiten. Sind die einzelnen Potenziale mit dem denkenden Freien Willen fähig, eine lebensfördernde Struktur, ein lebenserhaltendes System zu erschaffen oder nicht? Werden die trennenden oder die gemeinsamen Aspekte mehr gelebt?

Weil Denken mit Freiem Willen die „einfache“ Lebensbalance verlassen kann, um die Extreme zu erfahren, werden die trennenden Aspekte stärker.
Weil Denken mit Freiem Willen die gemeinsamen Aspekte erkennen kann, gibt es die Chance, aus den Erfahrungen der Extreme die neue Balance zu erkennen.

Information&Glaube sind zwei sehr starke Programme, die das oben Beschriebene gesteuert haben und immer noch steuern.
 Ist 1+1=2 nun eine Information oder ein Glaube?
Für Information gibt es je nach Anwendungsgebiet viele Beschreibungen. Wesentlich scheint mir diese zu sein.

Information bietet Systemen die Möglichkeit, eine Form einzunehmen, zu bilden, zu gestalten also etwas in Form bringen. Anders beschrieben, Information liefert den Unterschied von vorher zu nachher.

Damit bin ich wieder beim Schlossbau. Jedes Stück Material bekommt die Information; „Du bist Teil des Schlosses.“ In natürlicher Balance übernimmt jedes Stück seine Aufgabe, lässt sich formen und an seinen Platz setzen.

Der Mensch, der Freien Willen und Denken lernt, ist aus der natürlichen Balance verrückt. Er lässt sich nur einen Moment lang formen und sich einen Platz zuweisen, bis er selbst erkennt. Wenn er glaubt, dass er einen anderen Platz haben sollte, geht der Kampf los.
Nun kennt das Tierreich solche Rangkämpfe. Es will den Besten die Weitervererbung zukommen lassen. Einfaches Leben muss sich eben in seiner einfachen Weise entscheiden, welches „Schloss“ entstehen kann. Nicht die Starken besiegen die Schwachen, sondern die am ausbalanciertesten, die sich immer wieder anpassen können, gestalten das nächsthöhere System.

Hier ist ein Dimensionswechsel zu finden.

Der Mensch, der Freien Willen und Denken gelernt hat, wird gefragt; „Welcher Teil möchtest Du im Schloss sein?“ 
Glaube ich, dass jeder die Krone sein möchte, denn das würde ja nicht funktionieren?
Mit den Worten Jeder, Niemand, Alle, Keiner lenke ich mehr oder weniger geschickt von mir selbst ab. So finde ich niemals meinen Platz.
Die Frage nämlich ist an mich selbst gestellt und heißt ganz klar; „Willst DU die Krone sein mit allen Pflichten?“ Und das Wort „sein“ ist wirklich so gemeint, denn es wird nicht gefragt, „Willst Du die Krone haben?“

Was ist, wenn ein Gefängnis gebaut werden soll? „Will ich das Fenstergitter sein mit allen Pflichten?“ Denn erst wenn die Pflichten angenommen sind, werden die Aufgaben erfüllt, werden Plätze zu stabilen Teilen des Ganzen.

Glaube ich, dass ein Gefängnis nützlich ist, werde ich bereit sein, es zu bauen. Weiß ich, dass ein Gefängnis mich schützt, werde ich selbst anregen, dass es gebaut wird.
Warum weiß ich, dass ich Schutz brauche?
Meine bisherigen Informationen haben mich so geformt.

Doch ich möchte kein „Fenstergitter“ sein! Ich möchte frei sein!

Ich bin frei! Denkende Materie mit Freiem Willen! Es ist meine Entscheidung, alte Informationen neu zu prüfen und neue Informationen zu bekommen. Ich bin frei, welchen „Informationskanal“ ich verwende. Ich wähle aus den unendlichen vielen Möglichkeiten selbst aus. Ich finde heraus, ob ich die Information nehme und mich formen lasse, oder nicht, weil ich weiß, dass ich im Moment gerade richtig bin. Und wieder die Frage, „Weiß ich das oder glaube ich es?“

End-lich löst sich der Komplex.
Was weiß ich schon? Am End-e zeigt sich, dass ich nicht wahrhaftig wissen kann.

Ich lasse gelten, dass 1+1=2 ist, damit ich mich mit den anderen verstehen kann, damit ich EINverstanden sein kann. Das Materiebild Jetzt&Hier ist darauf aufgebaut. Doch es ist nur eine realisierte Möglichkeit aus un-end-lichen anderen. Ich erkenne mich als eine realisierte Tatsache mit einem wichtigen Platz, sprich einer Aufgabe für das Ganze, die ich in mir selbst finden kann, da wo ich wesentlich bin.  

Information und Glaube sind also beinahe dasselbe, denn ich lasse gelten, was vereinbart wurde.

Im Unterschied zur Information, die den Verstand beschäftigt, ist Glaube nur mit dem Herzen möglich. Der Verstand kann nicht wahrhaftig glauben. Dem Herzen ist es egal, ob 1+1=2 oder 3 oder sonstwas ist. Jedoch kann das Herz Eins und Eins oft viel besser zusammenzählen als der Verstand und entscheidet immer für das Leben. Denn es ist direkt verbunden mit Allem, was in dieser Welt geschieht. Es fühlt den Schmerz des Andern und die Freude. Es kann Glück wahrhaftig leben und braucht keine Definition dafür. Es glaubt einfach an das, was ihm Freude bereitet. Glaube an Liebe und Zuversicht, an den Sieg des Lebens über alle tödlichen Erfahrungen hinweg. Der Glaube hat Menschen die langen Zeiten der schrecklichen Erfahrungen überleben lassen. Er hat dem Verstand geholfen, sein Wissen zu bekommen über alles, was dieser gefragt hat und immer noch fragt. Das Herz hat ausgehalten, wenn der Verstand mit dem „Kopf durch die Wand“ alles verändern wollte und vor allem das was er um sich hatte. Wenn es jetzt soweit kommt, dass Herzen krank sind, Infarkte und Organschäden operativ behandelt werden, dann ist es kurz vor Zwölf. Wann begreift der Verstand, dass er allein ist, wenn er alles selbst bestimmen will, wenn er das Geschenk des Freien Willens ausnutzt um zu haben, statt zu sein?

Information&Glaube sind keine Gegensätze, die sich ausschließen. Es sind die beiden Triebfedern für die männlichen und weiblichen Kräfte, die Leben in der Polarität sind. Soviel der Verstand auch Wissen aufnimmt, soviel das Herz auch glaubt, wenn sie sich nicht „heiraten“, bleibt das Individuum Mensch unvollständig.

Warum gibt es Homosexuelle und Lesben? Ein Fehler in den Genen? Ja vielleicht. Doch wieso dieser Fehler? Die Materie gehorcht dem Geist, dem Bewusstsein der Quelle, aus der polares Leben und denkende Materie entstand. Der Geist hält dem Menschen den Spiegel vor und zeigt ganz klar, dass er als geteilter Mensch hilflos ist. Er kann nicht mal mehr die Aufgabe der Fortpflanzung erfüllen.

Information&Glaube brauchen sich wie Mann und Frau sich brauchen, damit Leben weitergeht.

Ein Kampf dieser beiden ist so sinnlos, weil der Sieger allein auch nicht weiterleben kann.
Der Verstand schafft es, sich in großer Kompliziertheit sein Dasein zu erschweren mit all den Regeln und Gesetzen und vielen „Schlössern“, die er für sich allein haben will und am Ende doch „erfriert“ . Das Herz lässt sich auf diesen Kampf gar nicht erst ein, denn  es hat die Aufgabe übernommen, alle Gefühle dieser Erfahrungen an diese denkende Materie zu vermitteln und glaubt eben daran, dass diese wieder zu Besinnung kommen kann.
Damit meine ich, dass der Sinn dieser Entwicklung erkannt werden kann.

Darum „klopft“ es, solange es lebt an meine Brust und „erinnert“ mich an meine wahre Essenz, an meinen Auftrag, den ich als Teil des Ganzen erfüllen will.
 Information&Glauben sind meine Programme dafür, die ich freiwillig wähle, damit ich meinen stabilen Platz finde zum Nutzen für alle Beteiligten, zu denen ja auch ICH gehöre.

Kerstin Heinemann, www.nahrungs-balance.de , 25.11.2011