Kraftquelle Meditation
von Ingeborg Helene Heidenreich
Meditation hat viele verschiedene Gesichter. Für einen Gläubigen kommt sie im innigen Gebet zustande, während des direkten Dialogs mit dem Schöpfer. Für einen Mönch mag Meditation während des sorgsamen Kehrens der Wege entstehen, durch innere Achtsamkeit und Stille. Für einen Wanderer wiederum kommt sie in der intensiven Begegnung mit der inneren und äußeren Natur zum Vorschein. Für einen gestressten Menschen wird sie durch das innige Lauschen, während einer geführten Phantasiereise, ausgelöst. Das und noch viel, viel mehr ist Meditation.
Das wichtigste jedoch, ist das bewusste Austreten aus einem tagtäglichen Einerlei oder aus dem quälenden Dauerzustand, den vielen anstehenden Aufgaben und Anforderungen der Umwelt einigermaßen gut nach zu kommen. Diese sind bei jedem von uns individuell und nehmen leider bei den meisten Meischen immer mehr zu.
Wie steht es also mit Ihren eigenen Bedürfnissen? Haben Sie genug Zeit dafür? Wenn ja, dann meine herzlichste Gratulation, Sie wissen Ihr Leben zu genießen. Wenn nein, dann befinden Sie sich in einer illustren Gesellschaft. Sie sind nominiert für einen der demnächst zu vergebenden Hauptpreise - Burn Out Syndrom - Depressionen und chronische Krankheit.
Doch es sollte nicht soweit kommen, denn in den letzten Jahren wurde der vielfache Nutzen, einer regelmäßigen Meditationspraxis gut erforscht.
Der rein körperliche Nutzen, der aus der Meditationspraxis resultiert ist, die Aufladung des Immunsystems, das uns maßgebend dabei hilft, alle Arten von Infektionen zu bekämpfen.
Die weiteren körperlichen Vorteile sind:
• Beruhigung des Pulses.
• Verkleinerung der freien Radikale.
• Beruhigung des Blutdrucks.
• Verringerung der Cholesterinwerte.
• Verbesserte und ruhigere Atmung – sehr hilfreich u. a. bei Asthmapatienten.
Wenn wir geistig und körperlich entspannen, ändern sich die Gehirnwellen Muster, die sich dann überwiegend im Alphazustand befinden. In diesem Zustand, stößt das Gehirn die Chemikalien aus, die als Endorphine bekannt sind und tiefes Wohlbefinden, bis hin zu Glücksgefühlen auslösen, die auch nach der Meditation noch für einige Zeit erhalten bleiben. Regelmäßige Meditation führt zu einem Gefühl der positiven Haltung und des allgemeinen Wohls. Situationen, die früher als irritierend, bis hin zu extrem störend empfunden wurden, können aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.
Dies ist in der östlichen Sichtweise von Meditation und Kontemplation nichts Neues, doch in den letzten Jahren hat sich die Forschung damit eingehend beschäftigt und bestätigt den großen, physiologischen Nutzen einer Meditationspraxis auf regelmäßiger Basis.
Die seelischen Vorteile sind:
• Verringerung von Angst und Stress.
• Verbesserung des Gedächtnisses.
• Vermehrung von Glücksgefühlen.
• Verbesserung der emotionalen Stabilität.
• Möglichkeit der Selbstverwirklichung.
• Gefühle von Vitalität und Verjüngung.
Wenn Sie sich ernsthaft mit der Verbesserung Ihrer Lebensumstände beschäftigen, dann werden Sie unweigerlich auf innere Einkehr und Meditation treffen. Also warum nicht schlau sein und gleich damit anfangen?
Es ist einfacher als Sie vielleicht denken. Sicherlich brauchen Sie am Anfang ein wenig Disziplin und Durchhaltevermögen. Geben Sie nicht auf, auch wenn Sie scheinbar einen Schritt zurückgehen. Beginnen Sie einfach mit 10- 15 Minuten täglich. Am besten schon morgens, dann fließt der Nutzen Ihrer Meditation, gleich in den kommenden Tag mit hinein.
Für den Anfang können Sie folgende Meditationsübung ausprobieren:
Setzen Sie sich, mit aufgerichteter Wirbelsäule, an einen ruhigen Ort in Ihrer Wohnung. Wenn Sie wollen, zünden Sie eine Kerze an. Sie können diese Kerze Ihrer Absicht widmen, die Meditation für mindestens 1-2 Wochen täglich durchzuführen. Atmen Sie einige Male einfach ein und aus und beobachten Sie Ihren Atem. Dann fokussieren Sie sich auf das Ausatmen, d.h. versuchen Sie ganz bewusst und so lange wie möglich auszuatmen, denn das Einatmen geschieht von alleine. Seien Sie dabei immer sanft und geduldig mit sich. Mit etwas mehr Übung wird Ihnen das bewusste Atmen zunehmend leichter fallen.
Halten Sie sich gerade am Anfang unbedingt an die von Ihnen selbst gewählte Zeit. Überfordern Sie sich bitte nicht, es soll keineswegs in einen weiteren, womöglich nervigen, Pflichtprogrammpunkt Ihres Alltags werden. Das ist Ihre Zeit und gerade die sollte Ihnen gut tun! Denken Sie daran, jede Veränderung braucht einiges an guten Willen, um den darin enthaltenen Nutzen zu erkennen und schätzen zu lernen.
Viel Freude beim Üben und einen sonnigen Spätsommer, wünscht Ihnen
Ingeborg Helene Heidenreich
® Ingeborg Helene Heidenreich