Warum fällt es uns so schwer, unsere negativen Gefühle nicht einfach anzuschauen, zuzulassen und loszulassen?
Weil wir glauben, nur wenn wir unsere negativen Gefühle verdrängen und verstecken, können wir richtig funktionieren und irgendwann auch einmal "Erster, Bester, Schönster" werden.
Aber die verdrängten und versteckten Gefühle sind ja nicht weg, sie sind nur nicht offensichtlich.
Vielmehr wachsen Sie im Untergrund immer weiter an und kommen in unseren Lebensproblemen und in den körperlichen und seelischen Krankheitsbildern zum Ausdruck.
Dahinter stecken unsere alten, ungelösten, schmerzhaften Erfahrungen, die wir mit unseren Zwängen festhalten und durch sie wiederholen, d.h. immer wieder neu erschaffen!
Beispiel:
Der 67-jährige Fritz hat als 10-jähriger bei der Aufnahmeprüfung zum Gymnasium versagt und der Vater hat ihm den bekannten Ratschlag gegeben, dass er sich jetzt aber sehr anstrengen müsse, um in Zukunft erfolgreicher zu sein. - Leider zog sich das Versagen wie ein roter Faden durch Fritz Leben. Die Gesellenprüfung und die Fahrprüfung schaffte er nicht auf Anhieb, sexuell konnte er nicht seinen Mann stehen und schließlich versagte sein Rücken und er wurde deswegen zum Frührentner.
Der Zwang besteht darin, dass er sich jetzt anstrengen sollte, um in Zukunft nicht noch einmal - wie in der Vergangenheit - zu versagen. Dieser vernünftige Ratschlag hält das Versagen am Leben, weil er - wie jeder Zwang - verspricht die Vergangenheit (Prüfungsversagen) in Zukunft (erfolgreiches Leben) zum Positiven zu wenden, nur nicht jetzt.
Da wir alle aber nur das JETZT zur Verfügung haben, blieb Fritz ein Versager.
Welche eigenen Zwänge sind Ihnen bewusst?
Schreiben Sie mir!