Volkskrankheit Depression - Teil 2 -
von Nathalie Schmidt -
Volkskrankheit Depression.
Wenn ein bisher unauffälliger Mensch mit seinem Leben nicht mehr zu Recht kommt, weil er in einer Depression steckt, dann braucht er normalerweise Hilfe von außen. Er ist zu sehr in seinem Tief verstrickt und leidet extrem unter Energielosigkeit, Antriebsschwäche, Überforderung und hat ein sehr starkes Bedürfnis nach Ruhe.
Der Mensch fühlt sich unendlich schwach und Schwäche passt bei vielen nicht ins eigene Weltbild. Schwäche darf nicht sein, sie will nicht gelebt werden. Vor allem wenn der Mensch bisher immer zu der „starken Sorte“ gehört hat.
Vor allem, wenn der Mensch vorher zu den erfolgreichen Machern gehört hat. Er war immer stark und stand fest im Leben und auf einmal hat sich alles geändert. Auf einmal muss er sich mit seinen eigenen Schattenseiten auseinander setzten. Er muss sich seiner Schwäche stellen und ihr ins Gesicht sehen und erkennen: auch das bin ich. Ich bin nicht immer nur stark, ich darf auch mal schwach sein.
Es ist wichtig in dieser Situation diese Schwäche auch auszuleben. Hier kann die Familie sehr stark unterstützend wirken, indem sie diese notwendige Schwäche akzeptiert, zulässt und ausgleicht.
So gesehen ist die Depression eines Familienmitglieds auch immer eine seelische Herausforderung für alle Beteiligten – nicht nur für den Betroffenen selbst.
Doch was tut man nun, außer seiner Schwäche nachzugeben um aus dieser tiefen Depressionsphase wieder heraus zukommen? In der klassischen Schulmedizin folgt nun der Gang zum Psychiater. Dieser verschreibt in der Regel Medikamente gegen die Depression und empfiehlt eine Psychotherapie durchzuführen.
Viele Betroffene machen dann den Fehler – aus ihrer Antriebsschwäche und Energielosigkeit heraus – zu meinen, dass sie diese Therapie dann wieder gesund macht. Sie nehmen ihre Tabletten oder Tropfen und gehen einmal die Woche zur Psychotherapie, die etwa vierzig Wochen dauern wird.
Doch der eigentliche Grund, warum sie in der Situation gelandet sind, der Ursprung des ganzen, der oft weit in die Vergangenheit zurückgeht, der wird dabei erst einmal ignoriert.
Doch genau an diesem Punkt ist es so wichtig heran zu gehen. Denn die Depression ist lediglich der körperliche Ausdruck dieses alten seelischen Problems, dass der Mensch bisher nie betrachtet hat.
So gesehen ist die Depression nur das Mittel um uns auf etwas Bestimmtes aufmerksam zu machen. Sie ist ein Hilfsmittel, damit der Mensch zurück zur eigenen Seele findet. Deshalb wird auch viel körperliche Ruhe benötigt.
Der Mensch soll schließlich sich selbst reflektieren und tief in sich selbst nach der Antwort suchen. Doch alleine ist dies sicherlich schwer. So gesehen ist das Erarbeiten der seelischen Situation mit einem Therapeuten sicherlich richtig.
Aber es gilt hier denjenigen sehr zeitnah aus der tiefen Depression heraus zu holen. Denn sonst wird sein Zustand immer schlechter und geprägt durch Angst- und Panikattacken, die extrem belastend sind.
Die klassische Psychotherapie braucht hier in der Regel einfach zu lange um den Menschen aus der akuten Phasen wieder heraus zu holen. Schließlich sprechen wir bei 40 Sitzungen von fast einem Jahr an Therapie. Bis dahin ist der Zustand schon sehr einprägend und daher nicht mehr so einfach zu lösen.
Bei der Seelentherapie erreicht man sehr schnell die ersten Erfolge, so dass der Betroffene sich ein wenig stabilisiert. Dennoch ist es auch hier notwendig alle Punkte der Vergangenheit aufzuarbeiten und nicht wieder in alte, eingefahrene Fahrwasser zu geraten. Aber der Mensch nimmt dennoch wieder mehr am Leben teil und seine Existenz ist weniger gefährdet.
Eine Depression ist immer ein einschneidendes Ereignis, aber sie birgt auch die Chance des Neuanfangs.
Wichtig ist, diese Chance zu Beginn zu ergreifen und sich bewusst zu sein, dass man an sich selbst arbeiten muss. Denn die Depression wird niemals von alleine einfach so wieder gehen. Menschen die dies ignorieren bleiben oft ein Leben lang in dieser Krankheit stehen.
Verbinde dich mit deiner Seele und lebe sie, denn dafür bist du hier.
Alles liebe
Deine Nathalie Schmidt
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