Die richtige Zeit oder vom richtigen Zeitpunkt
Diesen Text schreibe ich in erster Linie für mich. Es geht um die Zeit: Manchmal überfällt mich die Angst, irgendwie zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, irgendetwas versäumt zu haben oder zu versäumen.
Dann heißt es, die Zeit wird es schon bringen, aber was? In meiner Tätigkeit als Feng Shui Beraterin, Astrologin und Kräuterkundige habe ich täglich mit den Einflüssen von Zeitpunkten und Zeitläufen und deren Einflüssen auf das Leben meiner Klienten und deren Umfeld zu tun.
Wann und wo ich zu einem bestimmten Zeitpunkt bin, kann manchmal über Leben und Tod entscheiden. Wer kennt nicht die Berichte, dass jemand ein Flugzeug verpasste und als er sich ärgern wollte, heilfroh über die Verspätung war, als er erfuhr, dass es abgestürzt war.
Es klingt makaber, wenn man dann sagt, des einen Leid des anderen Freud. Auch wenn wir uns noch so sehr bemühen, den ganz großen Plan hinter der richtigen Zeit oder dem richtigen Zeitpunkt kennen nicht einmal die Kundigsten unter uns.
Nun kenne ich verschiedenen Methoden, richtige Zeitpunkte für wichtige Ereignisse wie Hochzeiten, Grundsteinlegungen, Einweihungen ect, herauszufinden und diese Methoden beruhen sicher auf sehr alten und ehrwürdigen Erkenntnissen der westlichen und auch alten chinesischen Traditionen.
Es gibt jedoch einen Text aus dem wohl am meisten verbreiteten Buch der Welt, der Bibel und hier aus dem Alten Testament( Kohelet3) aus dem ich viel über die Qualität von Zeit verstanden habe.
An Hand dieser Verse möchte ich Ihnen meine Auffassung darlegen von der richtigen Zeit und dem richtigen Zeitpunkt.
Es gibt für alles eine Zeit und alles hat seine Stunde.
Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:
eine Zeit zum Gebären / und eine zum Sterben
Zwischen diesen beiden Polen findet unser Leben statt und keiner kennt Stunde noch Ort heißt es irgendwo anders in dem gleichen Buch.
Mich als Astrologin hat besonders das Horoskop der Todesstunde von Papst Johannes Paul interessiert. Er starb unter einem kosmischen Kreuz, d.h. vier Planeten standen in Kreuzformation zueinander und das war nur kurz möglich, da der sich schnell bewegende Mond beteiligt war. Für den Papst bedeutete das, dass er unter dem Zeichen seiner Glaubensüberzeugung, das Kreuz Christi auf sich zu nehmen, gestorben ist.
Für jedes Kind, das zur selben Stunde geboren wurde, könnte das jedoch ein schweres Schicksal sein, was diese neue Seele allerdings als Herausforderung gesucht haben mag.
Ein anders Beispiel für die Polarität von Geburt und Tod wird in dem Leid von Elvis „In the Ghetto „ besungen, wo zur gleichen Zeit, wo ein junger Mann im Kugelhagel stirbt, ebenfalls im Ghetto von Chikago ein Kind geboren wird mit vielleicht ähnlichen Aussichten oder aber vielleicht einem Hoffnungsfunken für sich und seine Umgebung.
eine Zeit zum Pflanzen / und zum Abernten der Pflanzen
Diesen Vers versteht jeder sofort, der schon mal einen Garten selbst bestellt hat und vielleicht aus lauter Ungeduld, die Radieschen zu früh hat ernten wollen oder beim Pflanzen nicht berücksichtigt hat, dass der Mai manchmal noch Nachtfröste bereit hält (Eisheilige).
eine Zeit zum Töten / und zum Heilen
eine Zeit zum Niederreißen / und zum Bauen
Dieser Vers ist schwer verdaulich, heißt es doch an anderer Stelle “Du sollst nicht töten“. Aber es gibt Situationen (und ich bitte darum, nicht in eine solche zu kommen), in denen man vor die Entscheidung gestellt wird zu töten, um das eigene oder das Leben von anderen zu retten. So muss man oft auch etwas Altes niederreißen, um etwas Neues zu bauen.
eine Zeit zum Weinen / und eine zum Lachen
eine Zeit für die Klage / und eine für den Tanz
Weinen und Klage liegen oft ganz dicht beim Lachen und Tanz, aber es ist wichtig, dass für beides genügend Zeit und Raum bleibt.
eine Zeit zum Steine werfen / und eine zum Steine sammeln
eine Zeit zum Umarmen / und eine die Umarmung zu lösen
eine Zeit zum Suchen / und eine zum Verlieren
eine Zeit zum Behalten / und eine zum Wegwerfen
eine Zeit zum Zerreißen / und eine zum Zusammennähen
eine Zeit zum Schweigen / und eine zum Reden
eine Zeit zum Lieben / und eine zum Hassen
eine Zeit für den Krieg / und eine für den Frieden.
Es gibt wie schon erwähnt für alles eine Zeit und es ist eine Kunst, den richtigen Zeitpunkt für das entsprechende Ereignis heraus zu finden und dann im Einklang mit dem Strom zu sein und zu handeln.
Über allem aber steht der nächste Absatz und zeigt uns, dass die Zeit nur Illusion ist, ein Spiel, ein spannendes Spiel.
Wenn jemand etwas tut - welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt?
Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht.
Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wieder finden könnte.
Die Bibel: Kohelet 3