Bewusstsein: ADHS - ein Hilfeschrei nach Liebe.
von Kerstin Werner -
ADHS – ein Schrei nach Liebe!
Wer mein neues Buch gelesen hat, wird rausgehört haben, wie ich über ADHS (und auch andere Krankheiten) wirklich denke. In meinen Augen ist das keine Krankheit, sondern ein Schrei nach Liebe. Kinder, die derart auffällig sind, sind auf der Suche. Sie wollen gesehen und erhört werden. Und was passiert? Es werden Pillen entwickelt, die die Kinder dann hoffentlich ruhig stellen. Das ist in meinen Augen keine Lösung.
Ich hatte dazu ein sehr einprägsames Erlebnis, welches ich aus privaten Gründen nicht erzählen kann, aber das hat mir wirklich eindrucksvoll die Augen geöffnet.
Da es jetzt zum Thema passt, poste ich aber gerne die Geschichte von Beate, die auf einer wahren Begebenheit beruht und mir von einer vertrauten Leserin (Danke Jacky) erzählt wurde. Ich durfte sie niederschreiben und jetzt dürfen sie alle lesen … und verinnerlichen. Sie ist kurz, aber inhaltsreich. Ich sag schon länger: Von Kindern können wir viel lernen.
Lest einfach selbst:
Beate ist gar nicht krank
Beate ist heute fünf Jahre alt. Ihre Eltern informierten die Erzieherinnen im Kindergarten, dass bei ihr ADHS diagnostiziert wurde. Sie wurde schnell als schwierig empfunden. Immer wieder war sie auffällig und schwer zu händeln. Das bestätigten auch Beates Kindergärtnerinnen recht schnell.
Eines Tages musste Beate zur Kur. „Sie soll lernen, sich zu benehmen“, wurde den anderen Kindern in der Gruppe gesagt. Hoffentlich konnte sie dort zur Ruhe kommen, damit sie sich nicht immer gleich über alles so aufregte. Mit ihrer aufgebrachten Art konnte sie nämlich alle zur Weißglut bringen.
Als Beate aus der Kur zurückkam, ging es besser. Sie wurde von dem Zeitpunkt an im Kindergarten belohnt, wenn alles klappte und sie „lieb“ war. Diese Belohnung bekam aber nur Beate. Denn sie war ja krank.
Freitags durften die Kinder immer ein Spielzeug mitnehmen. Mia, die in derselben Kindergartengruppe war, hatte sich an einem Freitag, kurz nachdem Beate aus der Kur gekommen war, das Hasenbuch mit dem Titel „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?“ ausgesucht. Das hatte sie schon öfter mitgenommen, dieses Mal aber mit dem Vorhaben, es Beate vorlesen zu lassen. Das fand Mias Mutter total rührend und bestärkte sie in ihrem Vorhaben.
An dem Freitag, wo es vorgelesen wurde, kam Mia nach Hause und sagte freudenstrahlend: „Mama, Beate ist gar nicht krank. Man muss die nur liebhaben!“
Am nächsten Tag brachte Beate einen Kuschelteddy mit, den sie einmal als Belohnung von ihrer Kindergärtnerin bekommen hatte. Sie gab ihn Mia mit den Worten: „Hier, den schenk ich dir, weil ich dich lieb habe.“
Seither schenken sich Beate und Mia diesen Teddy gegenseitig.
Einfach so. Weil sie sich lieb haben.
“ADHS ist keine Störung”
In einem ZDF-Interview spricht der Gehirnforscher Dr. Gerald Hüther
in vier Minuten, die sich lohnen, ganz offen über dieses Thema.
Da bleibt mir nur ein Wort: DANKE!
Herzlichst Kerstin Werner