Feuergespräch
von Karl Gamper -
Feuer ist das Symbol des Bewusstseins, des loderndes Geistes. Wir alle sind Spirits. Seelen, die die Materie körperlich erforschen. Doch nun sind die Zeiten gekommen, wo sich Materie und Geist
versöhnen könnten, um eine neue Einheit zu bilden.
Als wir einander das letzte Mal am Feuer trafen, schauten wir gemeinsam durch die Linse des
Bewusstseins-Historikers und eilten im Zeitraffer durch verschiedene Bewusstseinsfelder, die wir
als Menschheit im Laufe der Jahrtausende erforschten.
Heute stellt sich die Frage: Wohin könnte die Reise gehen? Welche Zukunft lässt sich erahnen?
Welche Meilenfeuer flackern am Horizont? Und welchen Namen könnten wir jenem Bewusstsein
geben, das sich uns nach dem postmodernen zeigt?
Ich schlage den Namen >synchrones Bewusstsein< vor. Weshalb? Syn bedeutet – zusammen.
Chron – Zeit. Wir leben in einem Raum – das wissen alle. Doch ist allen klar, wie lebendig dieser
Raum ist? Raum ist ein Lebewesen. Uralt und ewig. Wenn wir uns dem Raum öffnen, nehmen wir
dessen Weisheit und Kraft in uns auf!
Auch Zeit will verstanden werden. Ich unterscheide in meinen Arbeiten zwischen der
mechanischen Uhrenzeit und Zeit als 4. Dimension, wie Einstein vorschlug. Zeit als Dimension ist
Information. Bio-Information. Lebens-Information, die sich in den Raum krümmt. Wir Menschen
sind vierdimensionale Wesen, die sowohl den Raum als auch die Zeit als Dimension umfassen. Wir
haben direkten Zugang zur vierten Dimension, die sich uns als ein dynamisches Jetzt zeigt, in dem
alles, buchstäblich alles latent enthalten ist.
Sobald uns das nicht nur mental, sondern existentiell klar ist, können wir gar nicht anders, als
synchron mit Zeit und Raum zusammen zu schöpfen. Bewusst. Wach. Co-kreativ.
Wir verstehen mit jeder Faser, dass alles Leben gestaltet ist aus Bewusstsein und Energie. Wir
sehen das Wirken der unsichtbaren transformativen Kräfte, die den Tag in die Nacht ziehen; aus
dem Frühling den Sommer formen; das winzigste Teilchen wie den mächtigsten Stern bewegen…
Wir durchschauen die Trance der Getrenntheit als die Mutter aller Illusionen. Denn Leben ist ewig
und nichts – gar nichts – kann vom Leben getrennt sein.
Ob sich der Ausdruck >synchrones Bewusstsein< durchsetzt? – ich weiß es nicht. Entscheidend für
unser Überleben als Menschheit ist, dass wir die Lebendigkeit allen Lebens erfassen, zutiefst
respektieren, würdigen und lieben. Wir sind jener Teil der Natur, der sich seiner selbst bewusst
wird. Zusammen mit allem anderen Leben in Raum und Zeit und darüber hinaus.
Karl Gamper
