Liebe als Schöpferkraft.
Kolumne von Karl Gamper -
Jeden Augenblick, jeden Herzschlag, sind wir umgeben von Zukunft. Und damit von unendlich vielen Möglichkeiten. Sobald wir das erkennen, wird aus dem Moment ein Momentum. Ein Momentum ist ein Impuls, der aus dem Unbekannten kommt. Und das ist ein Geschenk aus der Zukunft. Wir können auf das Momentum lauschen. Wir können mit einem Momentum verbunden sein. Wir können das Momentum einladen und erwarten.
'Gott ist Zukunft' – schrieb ich unlängst für mein nächstes Buch. Und ich dachte dabei an Teilhard de Chardin, den großen Weltenbürger, Jesuit und Paläontologen, der Gott nicht nur den Punkt Alpha – also den Anfang – nannte, sondern auch Omega und damit das Mysterium der ewigen Zukunft. Das erinnerte mich an de Chardins berühmte Schau: "Eines Tages, nachdem wir Herr der Winde, der Wellen, der Gezeiten und der Schwerkraft geworden sind, werden wir uns in Gottes Auftrag die Kräfte der Liebe nutzbar machen. Dann wird die Menschheit, zum zweiten Mal in der Weltgeschichte, das Feuer entdeckt haben."
IST DIESES MOMENTUM GEKOMMEN?
Es ist offensichtlich, wir stehen an einer Zeitenwende. An einer kosmischen, galaktischen Zeitenwende. Das spüren die Menschen auf allen Kontinenten. Weltweit. Und der Bogen der Spekulationen ist weit gespannt, denn niemand kann wissen, was kommt. Woher auch? Das Spiel des Lebens ist multidimensional und co-evolutionär. Nicht wir sind die alleinigen Gestalter. Aktuell verändert sich das gesamte Frequenzfeld, das unsere Erde umgibt. Die NASA, die vollkommen befreit von esoterischen Spekulationen ist, spricht von einer Frequenzveränderung von 30 %. Das Magnetfeld der Erde, das uns Menschen enorm beeinflusst, verändert sich dramatisch. Signifikant. Wir alle hören die Signale – mehr oder weniger deutlich. Fragen wir Experten, meinen die einen dies und die anderen das. Wie könnte es anders sein?
Gleichzeitig ahnen wir einen Ton, den wir gar nicht hören wollen. Könnte es sein, dass nichts Geringeres geschieht, als dass die Struktur der Gesellschaft selbst auseinandergerissen wird? Wie wir mit dem Planenten, der Natur, den Mitmenschen, mit unseren Beziehungen – wie wir mit all dem umgehen… dass diese gesamte Art und Weise auseinandergerissen wird?
WAS KÖNNTE UNS DANN DIE ZUKUNFT REICHEN, DIE ICH VERWEGEN GOTT NENNE?
Es könnte die Fähigkeit sein, die Kräfte der Liebe zu nützen. Dazu müssten wir uns von der Macht des Egos trennen und uns der Kraft, die aus dem Tao kommt, zuwenden. Wir müssten durchlässiger werden und verstehen, dass das Neue dann durch uns fließt, wenn wir wie ein hohler Bambus sind, wie ein Schilfrohr, das sich wiegt im Wind der Liebe. Diese kosmische Liebe fließt durch uns hindurch und nährt und aktiviert dabei unsere Meriten. Die Meriten sind jene Geschenke, jene Talente, die jede und jeder für diese Erdenreise mitbekommen hat. Es ist das, was in der chinesischen Philosophie das "Li" genannt wird. Das einzigartige Geschenk an jeden Menschen.
Daher heißt es: "Wenn jeder seinem Li folgt, herrscht Harmonie".
Stellen wir uns vor, du, Sie, ich, wir – wir alle – lenken die Energie der Liebe durch unser Herz auf das Geschenk unserer Talente, welches Feuer würde entstehen? Ein Feuer der Liebe. Ein wärmendes, nährendes Feuer der Bewusstheit. Jenes Licht, das wir Liebe nennen.
Aus dem heraus könnten wir unsere Talente bündeln, aufeinander abstimmen, zu einem Orchester formen, zu einem Gesang, der wie ein uralter Chor um Gott kreist und der NeuLand formt. Denn NeuLand ist so nah wie die Zukunft. Wie das Momentum. Das Momentum der Liebe. So wird die Kraft der Liebe zur Schöpferkraft.
Herzlichst Karl Gamper