Hilfestellung im Alltag: Tipps für einen klaren Kopf.
von Karin Mirijana Gieron-Hix -
11 Tipps, wie du wieder einen "klaren Kopf" bekommst.
Ein berühmter amerikanischer Professor der Philosophie, schrieb sein großes Werk über Zen. Für einige abschließende Fragen reiste er nach Japan um den berühmten Zen-Meister Nan-In aufzusuchen.
Der Professor musste eine ganze Weile auf den Zen-Meister warten und wurde schon ungeduldig, denn er hatte so viele Fragen, auf die er unbedingt eine Antwort haben wollte.
Als der Zen-Meister erschien, sprang der Professor aufgeregt auf und wollte gleich einige Fragen loswerden.
Der Zen-Meister gab ihm jedoch ein Zeichen, sich zu setzen, um schweigend auf den Tee zu warten, denn jede Audienz beginnt mit einer Tee-Zeremonie.
Und es dauerte und dauerte, bis der Tee endlich fertig war. Der Professor wurde immer ungeduldiger und legt sich im Geiste alle Fragen zurecht. Schließlich - es erschien ihm wie Stunden - wurde der Tee hereingebracht.
Der Professor hielt seine Tasse hin und der Zen-Meister goss Tee in die Tasse des Professors. Er goss und goss, die Tasse war schon randvoll und der Tee begann bereits über den Rand auf die Untertasse zu fließen. Doch der Zen-Meister goss immer weiter. Dann war auch die Untertasse voll.
Der Meister goss immer weiter. Der Tee tropfte schon auf den Fußboden. Da rief der Professor aufgeregt: "Halt! Was tun sie da? Sehen sie denn nicht, dass die Tasse bereits voll ist?"
Und Nan-In sagte: "So voll wie diese Teetasse ist dein Kopf mit deinen Fragen. Selbst wenn ich sie dir beantworten wollte, so wäre doch gar kein Platz in dir, um die Antworten aufzunehmen.
Seit du diese kleine Hütte betreten hast, ist sie überschwemmt mit deinen Fragen. Geh zurück nach Hause, entleere dich und komm dann wieder. Mach erst ein wenig Raum in dir."
Unser Geist ist vollgestopft
Den meisten Menschen geht es ähnlich wie dem Professor. Der Geist ist vollgestopft mit unnützen Kleinigkeiten und immer beschäftigt. Es ist keine Ruhe und Aufmerksamkeit da, um wirklich neue Ideen, Sichtweisen oder Perspektiven zuzulassen. Wir treffen nur leider keinen Zen-Meister, der uns auf diesen bemitleidenswerten Zustand aufmerksam macht.
Herzlichst Karin Mirijana Gieron-Hix