Liebe, Sexualität und Partnerschaft befreit leben -
Wer LIEBT, hat ALLES - Wenn Liebe sich erfüllt.
von Gerd Bodhi Ziegler -
Wer LIEBT, hat ALLES - Liebe, Sexualität und Partnerschaft befreit leben - (Das neue Buch von Gerd Bodhi Ziegler)
Einweihung III: Wenn Liebe sich erfüllt.
„Liebe sollte wie Atmen sein, sie sollte einfach deine Wesensqualität sein, gleichgültig, wo du dich befindest und mit wem du zusammen bist. Ja, sogar wenn du allein bist, strahlst du ständig Liebe aus. Es geht nicht darum, Liebe zu jemand Bestimmtem zu empfinden. Es geht darum, Liebe zu sein.“ Osho
Bereits mein erster Eindruck von Monika war der einer strahlenden Offenheit, mit der sie den Raum betrat. Ihre Präsenz hatte etwas Warmherziges und Einladendes. Verspielt und interessiert zugleich begegnete sie den anwesenden Menschen.
Zwei Tage später kam es zwischen uns zu einem herzlichen Kontakt, der in eine innige Umarmung mündete. Ein überraschender Moment verschmelzender Energien.
„Dir möchte ich begegnen!“, hörte ich mich schließlich sagen. Da stockte auf einmal ihr Atem. Ihr Blick schien irritiert und beinahe erschrocken. „Ich brauche Zeit“, murmelte sie.
Unsere Körper lösten sich sanft. Doch der Raum war immer noch erfüllt von der Intensität unserer überraschenden Begegnung. Wir ließen uns wieder ganz los und frei.
In den kommenden Tagen beobachtete ich, wie meine Gedanken und Aufmerksamkeit immer wieder zu ihr wanderten. Ihr Strahlen nahm zu, ihre Bewegungen wurden immer leichter und anmutiger, ihr Herz schien überschwänglich zu lachen. Sie verschenkte es großzügig an jeden, der in ihre Nähe kam. Es zog mich zu ihr und gleichzeitig war ich verunsichert. Hatte ich sie mit meiner unvermittelten Einladung verprellt?
In einem unerwarteten Moment begegneten wir uns wieder. Ich fühlte ein inneres Bedürfnis, mich für meine vielleicht unpassende und voreilige Bemerkung zu entschuldigen. Da überraschte sie mich erneut: „Nein, nein, nein! Das war ein riesiges Geschenk für mich! Das hat seit 24 Jahren niemand mehr zu mir gesagt!“ Jetzt war ich erstaunt und verwirrt. Wie war dies möglich bei einem so strahlenden Wesen? Welches Geheimnis verbarg sich hinter ihrem fröhlichen und unbeschwerten Verhalten?
Es dauerte noch einige Tage, bis sie mir einen Einblick in ihr derzeitiges Leben und die wichtigsten Stationen ihrer Vergangenheit gab. Wir hielten uns an den Händen, während wir im Regen leichten Schrittes durch die kraftvolle Landschaft wanderten. Da war auf einmal eine große Nähe und unser Glück schien vollständig.
Sie war über zwanzig Jahre verheiratet. Bereits in ihrer Jugend wurde sie durch eine lebensbedrohliche Krankheit aus ihrer bis dahin scheinbar normal verlaufenden Bahn geworfen. Ein langer, körperlicher und seelischer Leidensweg lag hinter ihr, den sie für tiefe Selbstbegegnung in jahrelangen Meditationen genutzt hatte.
Ihre Ehe war an einem Punkt angelangt, an dem sie es nicht mehr mit ihrem Mann aushielt. Sie hatte mit ihm eine Trennungszeit vereinbart. Moderne medizinische Eingriffe gewährten ihr nun – trotz aller Einschränkungen – eine neue Lebensqualität. Sie entdeckte das Leben ganz neu!
Wir verabschiedeten uns und verabredeten ein Wiedersehen in zwei Wochen. Ich zählte die Tage bis zu unserer nächsten Begegnung, die wir dann auch freudig feierten. Am späten Abend lud ich sie ein, zu mir in mein Zimmer zu kommen. Sie kam, und bald hielten wir uns in den Armen.
Es öffnete sich dabei ein Liebesraum, den ich nur als „heilig“ bezeichnen kann. Uns bewegte und führte eine Energie, die grenzenlos erfüllt von Licht, Staunen und Glückseligkeit war. Wir betraten gemeinsam ein Stück Himmel auf Erden.
Es folgten einige Monate, in denen wir uns im Abstand von zwei bis drei Wochen trafen. Die Intensität und Heiligkeit unseres wunderbaren Liebesflusses, die wir bereits am Anfang gefühlt und erlebt hatten, wurden nicht weniger. Im Gegenteil, sie schienen von Mal zu Mal zu wachsen, sich zu steigern und ihr volles Potenzial zu entfalten. Noch nie zuvor hatte ich eine solche Reinheit und Freiheit, sowie die Abwesenheit jeglicher Störungen erlebt.
„Was ist das nur?“, fragte sie immer wieder, und ich fand immer seltener eine Antwort.
Einmal, in einem sonnendurchfluteten Frühlingswald, sprachen wir über Vergänglichkeit und Tod. Sie wies mich zum ersten Mal darauf hin, dass sie wahrscheinlich nicht mehr lange in diesem Körper sein werde. In diesem Moment erhob sich ein Windhauch und bewegte sanft rauschend die Bäume, die uns umringten. „Ich werde ganz leicht und freudig verschwinden“, sagte sie mit ihrem strahlenden Blick. „So wie dieser sanfte Wind, der keine Spuren hinterlässt.“
Unvermittelt brach ich in Tränen aus und mich schüttelte ein heftiges Schluchzen. Mein Herz brach vollkommen auf. Ich fühlte, wie ihre Worte und vor allem ihre hingebungsvolle Präsenz, mich in meinem tiefsten Inneren erreichten und berührten.
Es war kein Verlustschmerz, der aus mir heraus brach. Da war vielmehr eine tiefe Ergriffenheit von einer großen, uns einhüllenden und durchdringenden Kraft. Ich spürte ganz deutlich die Präsenz einer alles umarmenden Liebe. Uns umhüllte die Gegenwart eines transzendenten Lichtes, in der nur das Wirkliche und Echte Bestand hatte.
Mich berührte ihre vollkommene Lebensbejahung und die gleichzeitige Bereitschaft, alles loszulassen, woran ihr eigener persönlicher Wille anhaften könnte. In diesem Moment war sie Geliebte und Meisterin zugleich. Für mich war sie schon immer bezaubernd schön gewesen.
Doch jetzt erkannte ich ganz neu ihre wahre innere Schönheit, ihre Größe und Freiheit, von der ich mich gerne überwältigen ließ.
Einige Monate lang trafen wir uns von Zeit zu Zeit und genossen unsere paradiesische Innigkeit. Irgendwann, ganz unerwartet, mitten in einer glückseligen Umarmung, hielt sie plötzlich inne und sagte mit klarer, bewegter Stimme: „Jetzt spüre ich, dass die Waagschalen unserer Liebe ganz genau im Gleichgewicht sind!“
Als ich daraufhin noch tiefer in diesen Moment hineinspürte, wusste ich genau, was sie meinte. Ich konnte selber ganz deutlich fühlen, was sie damit ausdrückte. Alles war rund und vollendet. Eine neue Ganzheit hatte sich in unserem Miteinander eingestellt.
Als wir uns am nächsten Tag verabschiedeten, ahnte ich bereits, dass wir uns nicht mehr wiedersehen würden. Doch so ganz realisierte ich es erst einige Zeit später. Unsere Begegnung auf der Mann-Frau-Ebene war vollendet. Wir hatten alles erlebt und abgerundet, wofür sich unsere Seelen in diesem Leben verabredet hatten.
Obwohl ich wirklich sehr gerne immer wieder und so oft wie möglich in diesen ekstatisch-glückseligen Raum mit ihr eingetaucht wäre, spürte ich die tiefe Stimmigkeit ihrer Entscheidung. Sie war jetzt bereit, ihrem Ehemann ganz neu zu begegnen.
Zu meinem eigenen Erstaunen habe ich sie seither nicht ein einziges Mal schmerzhaft vermisst, vielmehr voller Erfülltsein und Dankbarkeit an sie gedacht. Allzu klar konnte ich die Großartigkeit ihres besonderen Weges erfassen. Übrig blieb eine tiefe Bewunderung und grenzenlose Wertschätzung für ihren Mut, ihre Reife und Weisheit, mit der sie sich ihrem Seelenplan hingab.
Dennoch staunte ich über mich selbst, dass dabei Trennungsschmerz und Trauer über den Abschied von etwas so Wertvollem und Schönem keine Rolle spielten. Stattdessen fühlte ich in mir grenzenlose Freude.
„Ich brauche niemanden, um glücklich zu sein“, habe ich sie wiederholt während unserer Begegnungen sagen hören. Und doch waren wir jedes Mal so glücklich, wenn wir den Raum hatten, uns einander in unserer Liebesfülle zu schenken!
Erst nachdem wir uns nicht mehr trafen, konnte ich die volle Bedeutung ihrer Aussage in meinem eigenen Erleben nachvollziehen. Wir haben uns niemals gegenseitig glücklich gemacht, sondern ganz einfach das bereits vorhandene Glück unserer Wesen miteinander geteilt und gefeiert.
Seither schickt sie mir von Zeit zu Zeit eine Karte, und manchmal tauschen wir uns auch am Telefon aus. Sie schreibt und berichtet, wie gut es ihr mit ihrem Mann geht. Voller Dankbarkeit und Staunen erlebt sie nun, wie es zwischen ihnen zu einem ganz neuen, beglückenden und erfüllenden Miteinander gekommen ist.
Während sie vor unserer Liebesbegegnung immer wieder durch heftige innere Kämpfe und Krisen ging, lebt sie nun in einem stabilen und beständigen Raum tiefer Verbundenheit mit sich selbst und ihrem Leben. Wir müssen uns nun nicht mehr physisch treffen, um zu wissen und zu fühlen, dass wir für immer in Liebe und Freiheit verbunden und vereint sind. Die Momente, in denen wir uns begegnen durften, tragen wir als kostbare Perlen in unseren Herzen. Sie wurden für uns beide zu einer gegenseitigen Einweihung.
Herzlichst
Gerd Bodhi Ziegler
Gerd Bodhi Ziegler, Bestsellerautor verschiedener Tarot-Begleitbücher stellt in diesem Buch vor, wie bedingungslose Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft zu einem befreiten Leben führen kann.
Dies lehrt er in auch in seiner engagierten Seminararbeit und begleitet Menschen auf ihrem Weg in diese Befreiung. Das, was er in seinem Buch beschreibt, kann man in seinen Seminaren unmittelbar selbst erfahren und erleben.