Die »Intelligenzbestie« Mensch – Teil 1
von Frank Seefelder
Wenn wir uns mit der Funktion des Gehirns und dem Lernen befassen, treffen wir auch auf den Begriff »Intelligenz«. Sie kennen diesen Begriff sicherlich, aber wissen Sie, was die Intelligenz ist? Lassen Sie sich ruhig etwas Zeit mit der Beantwortung dieser Frage. Ich habe mir diese Zeit auch genommen, vieles geschrieben und doch wieder verworfen.
Damit ich Ihnen eine Vorstellung von Intelligenz vermitteln kann, überlegen Sie sich die folgenden Fragen:
1. Bedeutet Intelligenz eine schnelle Auffassungsgabe von Einzelinformationen?
2. Ist derjenige intelligent, der schnell Lösungen für Probleme findet?
3. Ist derjenige intelligent, der komplexe Zusammenhänge und Vorgänge erkennt?
4. Ist schnelles und richtiges Handeln ein Zeichen für Intelligenz?
5. Ist derjenige intelligent, der schnell Neues lernt?
Wenn Sie die Fragen bejaht haben, erkennen Sie die grundsätzlichen Fähigkeiten, die in der Gesamtheit die Intelligenz bestimmen. »Intelligenz« ist ein Sammelbegriff für die Fähigkeit, Teilinformationen schnell aufzunehmen und bei komplexen Ereignissen, die Details nicht aus den Augen zu verlieren. Wer dann noch ohne lange Bedenkzeit dazu in der Lage ist, eine klare Strategie für sich selbst und eine logische Handlungsweise zu finden, gilt als intelligent.
Die wahre Intelligenz vollendet sich dann in der Kommunikation, in der Sprache, die der Umwelt das Ergebnis eines intelligenten Denkprozesses verständlich machen kann. In den einzelnen Aspekten erkennen Sie Fähigkeiten, die viele Menschen und Sie selbst, besitzen. Je mehr Faktoren ineinander greifen, desto intelligenter ist der Mensch.
Intelligenz setzt nicht immer, aber oft, ein bestimmtes Maß an Wissen voraus. Sie haben bereits gelesen, dass unser Gehirn eines der größten Wunder dieser Welt ist, da es eine große Flut an neuen Informationen in kürzester Zeit mit gespeicherten Daten abgleicht. Wenn Informationen im Speicher fehlen, kann der Abgleich nicht vollzogen werden und ein fundiertes Ergebnis kann nicht gefunden werden.
Die Intelligenz spiegelt das natürliche Wesen des Menschen wieder: die Ganzheit. Detailinformationen werden im Gehirn erst zu einem Ganzen zusammengesetzt, bevor ein Ergebnis entstehen kann. Treffen wir auf einen Zusammenhang des Ganzen, den es zu bewerten gilt, leistet das Gehirn einen Arbeitsschritt mehr. Es abstrahiert die bereits komplexe Information in ihre Einzelheiten und setzt dann ein neues Gesamtbild zusammen, das in das Bewusstsein als Entscheidung weitergeleitet wird.
Der entscheidende Faktor bei der Bewertung von Intelligenz ist die Zeit. »Intelligenzbestien« schaffen die Bewertung in Sekundenbruchteilen, wofür andere Menschen Minuten oder Stunden brauchen. Wissen Sie schon, ob derjenige intelligent ist, der schnell Neues lernen kann?
Das Wissen ist eine wichtige Grundlage für Intelligenz, aber ein hoch spezialisiertes Fachwissen lässt nicht zwangsläufig auf Intelligenz schließen. Eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, Erfahrenes auch abrufbereit zu behalten, lassen sich trainieren. Die richtige Lerntechnik ist daher wichtig, um das notwendige Wissen für den Informationsabgleich in möglichst kurzer Zeit zu erlangen.
Bevor Sie erfahren, wie das Lernen funktionieren kann, ist es besser zu wissen, wie es nicht funktioniert.
Im Stress schaltet unser Körper auf Kampfbereitschaft oder Fluchtverhalten um. Die Anspannung, die unser Überleben in Gefahrensituationen sichert, breitet sich über den ganzen Körper aus. Auch das Gehirn bleibt davon nicht unberührt. Es ist auf die Gefahr fokussiert und wir werden im Denkprozess unflexibel. Das Lernverhalten ist auf Ganzheitlichkeit ausgerichtet. Unter massivem Druck lässt sich also im wahrsten Sinne nur schwer lernen. Anforderungen und gewünschte Ergebnisse durch Stress zu erreichen scheitert an den Abläufen im Gehirn.
Ihr Frank Seefelder
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