Göttliche Beziehungen - Teil 2 -
von Elia -
Was ist eine "göttliche Beziehung"? – Teil 2.
Was die meisten Menschen aber nicht wollen, ist das, was zu dieser tiefen Verbindung geführt hat, zwischen mir und meinem Partner und was auch die anderen "göttlichen Beziehungen" meiner Meinung nach ausmacht.
Die vielen Stunden tiefster Verzweiflung, mit dem Rücken zur Wand, in denen wir uns lieber aufgelöst hätten, als noch mal einen Schritt aufeinander zuzumachen.
Die Momente in denen wir wussten, "jetzt kann mich nur noch die Wahrheit retten", aber die Wahrheit bedeutete, den anderen zu verletzen. Ihm Dinge zu sagen die wehtun, und von ihm wiederum alles fordern, um nicht in die Trennung zu gehen.
Nicht abzuspringen und wie gewohnt "erstmal Distanz zu schaffen", sondern im Feuer stehen zu bleiben. Den Schmerz zuzulassen. Die Angst zuzulassen.
Die Flammen der Egoverbrennung einfach lodern zu lassen und immer wieder, wie ein Phönix aus der Asche Deines verbrannten Ichs von gestern wieder aufzuerstehen.
Es gab Phasen in denen kam Transformation wie ein Orkan über uns. Hat die ruhige See unserer Liebe in der wir uns sicher wähnten immer wieder gnadenlos aufgepeitscht und unser Boot zum Kentern gebracht.
Wir ertranken hoffnungslos, willenlos - nur um auf dem Grund des Ozeans unserer Seele die Schätze zu finden, die uns wieder atmen ließen. Die uns unsere wundervolle Einzigartigkeit widerspiegelten.
So das wir uns wieder beruhigen konnten. Wieder erkennen konnten "aha, ok, das bin nur ich selbst, was mir da begegnet.
"Alles gut, es geht nur mal wieder darum, mich selbst ok zu finden, und weit darüber hinauszugehen."
Über dieses ich bin "ok". Mich selbst mit absoluter Hingabe und Inbrunst zu lieben, die mir mein göttlicher Partner im gleichen Moment widerspiegelt, wo ich sie auch fühlen kann.
Hingabe an mich selbst, gnadenlose kompromisslose Selbstliebe.
Egal, was ich getan habe.
Egal, wer ich glaube zu sein.
Selbstliebe die nicht in die Details geht, nicht sagt "das wollen wir uns aber mal genau anschauen, ob Du meiner Liebe würdig bist..."
Diese Liebe findest Du, wenn Du an der Härte Deiner Persönlichkeit zerbrichst.
Wenn alle Masken fallen und Dir die Kraft und Lust fehlt, auch nur eine davon wieder aufzuheben und aufzusetzen.
Wenn Du selbst Dich mit nichts weniger zufrieden gibst als Dich genau so zu lieben wie Du jetzt bist. Ohne auch nur einen Hauch von irgendetwas hinzuzufügen.
Und im selben Moment erstrahlt auch Deine göttliche Beziehung in einem nie zuvor geahnten Glanz. Erhebt sich auf die nächste Ebene.
Macht neue Erfahrungen möglich, auf allen Ebenen.
Wir erfahren uns neu als Partner, als spirituelles Wesen, als Mensch, als Eltern und auch als Geliebte oder Geliebter in der Sexualität.
Hier scheint es keine Grenzen zu geben in der "Entwicklung" bzw. Transformation.
Doch immer, wenn ich glaubte, "mehr geht nicht" und "so wie es jetzt ist kann es nun wirklich bleiben", kündigte sich der nächste Sturm an.
Der nächste Orkan, manchmal auch nur ein raues Lüftchen.
Was ich damit sagen will ist, dass eine göttliche Beziehung zu führen nicht bedeutet, Dich ans sichere Ufer zu retten, Dein kleines Lustschloss zu bauen und für immer und ewig in absoluter Herrlichkeit zu verharren.
Du hattest gute Gründe so vieles von Dir zu verstecken und zu verheimlichen.
Die göttliche Beziehung fordert Dich heraus, ja zwingt Dich sogar alles Verlorene und Verleugnete von Dir wieder hervorzuzerren und Dich zu zeigen. Genau so, wie Du schon immer warst.
Dein "göttlicher" Partner, Deine "göttliche" Partnerin will Dich ganz und echt.
Er gibt sich nicht zufrieden mit der Hülle die Du ihm anbietest, mit der sich ja schließlich auch alle anderen zuvor zufrieden gegeben haben.
Diese Form von Partnerschaft hilft Dir und Euch, in eure einzig wahre Form zu finden und den höchsten Ausdruck davon zu leben.
Und wenn dies so einfach wäre, wie viele Glauben, dann hätte wohl jeder diese Form von Beziehung bereits gewählt.
Aber dafür braucht es Mut und den Willen alles aufzudecken und loszulassen was nicht "wahr" ist.
Mich hat diese Göttliche Beziehung alles gekostet.
Meinen Stolz, mein Selbstbild, meine spirituellen Mäntelchen die ich mir teilweise selbst angelegt hatte und die mir auch von anderen übergestülpt wurden, meinen Anspruch an mich, an andere, meine Illusionen, vorübergehend jegliche Romantik, meine Hoffnungen, meine Träume, meine Wünsche, meine Vergangenheit.
Ich habe alles geopfert auf dem Altar dieser Liebe und dennoch vermisse ich nichts.
Ich fühle mich befreit und frei und suche dennoch nach nichts, außerhalb dieser Beziehung. Ich lebe mich, ich entwickle mich. Lasse geschehen.
Ich habe mich entspannt und weiß, das es einfach kein Entkommen gibt.
Diese Liebe, diese Anziehung ist so stark, so überwältigend und unausweichlich und gleichzeitig auch ganz unspektakulär und einfach.
Jeder Impuls vor meinem Partner oder vor mir selbst davonzurennen, wird sofort im Keim erstickt. Ich weiß einfach, ich kann dieser Liebe nicht entfliehen, und gleichzeitig weiß ich das sie "nur" Spiegel meiner Selbstliebe, meiner Begeisterung für mich selbst ist.
Und ich weiß, so ruhig und sicher die See auch erscheint, so getragen ich mich heute fühle, so sicher ist auch das nächste Gewitter.
Die nächste dunkle Nacht in der ich weder meine, noch seine Liebe spüren kann. In der mir unsere Verbundenheit vorkommen wird, wie eine lang vergangene Erinnerung, eine Vertraute Melodie die mir aus der Ferne erklingt und niemals aufhört.
Und ich werde wieder brennen, und ich werde wieder im Feuer stehen bleiben, ich werde wieder auferstehen und neugeboren und unsicher meine ersten Schritte gehen, konfrontiert mit meiner eigenen Verletzlichkeit.
Was ist eine Göttliche Beziehung?
Die Melodie, die Du mal aus der Nähe und mal aus der Ferne wahrnimmst, die nicht abreißt, wenn alle Stricke reißen, alle Brücken unter dir zusammenbrechen, wenn Dein Egopferd mit Dir durchgeht, die Welt Dich fallen lässt. Wenn Du Dich fallen lässt, bereit zu sterben.
Die Melodie Deines Herzens, Deiner Seele die Dich mit offenen Armen empfängt wenn Du bereit bist wieder aufzustehen, die Melodie die Dein Partner aufgreift beim Eintritt in diese Beziehung und die ihr für einander spielt, die unermüdlich erklingt im Hintergrund Deiner Lebensbühne, egal was gerade darauf gespielt wird, und Dich wissen lässt, Du bist geliebt.
Wenn Du bereit bist ALL Deine Konzepte über Dich selbst, den Mann, die Frau, den Sinn des Lebens, Partnerschaft und Liebe loszulassen, wenn Du bereit bist, Wahrheit Geschehen zu lassen, anstatt danach zu suchen, wenn Du bereit bist, Dich beizutragen und Dich der Welt zu schenken, genauso wie Du bist, dann hörst Du vielleicht schon bald ein leises klopfen an der Tür Deines Herzens.
Und wenn Du sie öffnest erklingt, zunächst aus der Ferne und wenn Du es zulassen kannst auch ganz nah, ein Lied das Dich erinnert, an bedingungslose Liebe, an all das, was in Dir ungelebt ist, an all das, was in Dir ungeliebt ist und nach Erfüllung schreit.
Ein Lied, das von Zweien gespielt wird und das von nun an nie mehr verklingt.
Namaste
Elia
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