Spiritualität: Ein Kurs in Liebe - Band zwei -
Vertrauen zum Göttlichen Weg - 6 -
von Barbara Bessen -
Der universelle Geist - Die Quelle allen Seins - Teil 73
Vertrauen zum Göttlichen Weg entwickeln - Teil 6
Dein Persönlichkeitsselbst ist der Anteil von dir, der gern in den Vordergrund tritt, wenn es darum geht, mit anderen zusammen zu sein. Es wird dich gern drangsalieren, wenn du in einer Gruppe im hinteren Bereich stehst und dein Selbstbewusstsein noch schwach ist, dies gut zu ertragen.
Unterstützt von dem Gruppenbewusstsein, das dort auch immer vorhanden ist, wird es alles in dir aktivieren, was dich die nächsten, möglicherweise unbedachten, peinlichen und unangebrachten Schritte tun lässt.
Es stupst dich an, wenn du das kleinste Stück Kuchen bekommst, obwohl du äußerlich sagst: „Oh, das macht nichts, es reicht mir, danke.”
Es gärt in dir, und wenn dann die Kaffeetasse, die zum Kuchen gereicht wird, nicht ganz voll ist, kann das für dein Ego das Fass zum Überlaufen bringen und du machst vielleicht eine spitze Bemerkung wie: „Ist wohl nicht genug Kaffee im Haus. Soll ich das nächste Mal eigenen mitbringen?”
Das Ego treibt dich aber auch voran, wenn du mal nicht mehr kannst und vermittelt dir: „Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen. Los, voran, du schaffst das!”
Mag dies auch aus mangelndem Selbstbewusstsein heraus geschehen, so ist es dennoch manchmal genau das Richtige, das dich einen Schritt nach vorne kommen und dich sogar eine riesige, sonst unüberwindbare Hürde nehmen lässt.
Das Ziel ist, das Persönlichkeitsselbst unter Aufsicht zu bekommen, es agieren zu lassen, aber Übertritte, die dich eher einen Schritt zurückwerfen, zu unterbinden oder zu korrigieren. Wie wäre es, wenn du deinem Persönlichkeitsselbst mal direkt in die Augen blicktest?
Schließe deine äußeren Augen und imaginiere deine innere Bühne, bitte dein Ego, dein Persönlichkeitsselbst, zu dir zu kommen. Was du jetzt siehst, mutet dir vielleicht sehr komisch an.
Das Ego wird dir so erscheinen wie es sich im Moment fühlt. Vielleicht steht plötzlich ein prunkvolles, sehr wichtig wirkendes Wesen vor dir, das dir seine starke Präsenz demonstrieren will. Vielleicht steht da aber auch eine zottelige, wirre, eher irrational wirkende Gestalt mit blitzenden Augen, die sich wehleidig beklagen möchte, dass sie nicht wahrgenommen wird.
Womöglich kommt ein gestikulierendes Wesen, das drastisch deine Aufmerksamkeit fordert, weil du es nicht genügend beachtest.
Oder es erscheint ein witziges Wesen, wie ein Narr, dass dir augenzwinkernd eine gewisse Bauernschläue vermitteln möchte, nach dem Motto: „Mich wirst du so schnell nicht umkrempeln, ich bin gewitzt und kenne jeden Weg, ohne dass du mir auf die Schliche kommst”.
Die ganze Übung kann auch sehr komisch sein. Schön, wenn du diesen Anteil, der für dich recht schwer einzuordnen ist, mit Humor nimmst.
Du weißt ja, Humor ist das i-Tüpfelchen auf allem. Lass dich auf diese interessante Begegnung ein und lausche, was dein Ego auf dem Herzen hat.
Ihre
Barbara Bessen