Manifest für das Leben - Teil 5 -
Sex, Das Dunkle, das Schmerzhafte und das Hässliche, Abenteuer, Nichtwissen & Staunen, Achtsamkeit
von Veit Lindau –
Sex.
Oh, ja! Wir spüren, genießen und feiern den Eros des Lebens – in unseren Lenden, unserem Herz und unserem Geist. Wir vögeln leidenschaftlich gern auf allen Ebenen. Genauso beGEISTert lassen wir uns vom Leben vögeln. Sex ist weit mehr als die physische Vereinigung zweier Körper, auch wenn dies eine wundervolle Art ist, Freude miteinander zu teilen. Sex ist Leben. Sex ist Schöpfung. Sex ist Hingabe und ein Tor zur Einheit aller Erscheinungen. Unsere ureigene Sexualität anzunehmen und zu leben ist essentielle Basis für unseren Selbstwert.
Das Dunkle, das Schmerzhafte und das Hässliche.
Wir missbrauchen wohlklingende Konzepte nicht, um der Dunkelheit des Lebens aus dem Weg zu gehen. Wir wissen, dass das Dunkle vor allem eins ist: ein begrenztes Urteil im Geist des Betrachters. Ausgrenzung und Verleugnung kreieren nur noch mehr Kampf. Wir sind bereit, unsere Urteile immer wieder los, und Geist und Herz vom Leben weiten zu lassen. Das sogenannte Dunkle ruft nach dem Licht unseres tieferen Verstehens. Das Schmerzhafte sehnt sich nach Mitgefühl.
Das Hässliche ist verborgene Schönheit, die darauf wartet, von uns erkannt zu werden.
Abenteuer.
Wir verpflichten uns, die Existenz und unsere Mitmenschen nicht zu langweilen. Wozu sind wir hier, wenn nicht, um immer wieder eine bessere, lustvollere, weisere, schönere, lässigere, wachere, gütigere, wildere und natürlichere Version unseres Selbst auf die Welt zu bringen?
Nichtwissen & Staunen.
Wir achten die Fähigkeiten unseres Geistes. Wir fordern ihn immer wieder zu Höhenflügen heraus. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass unsere Köpfe keinen Zutritt zum wahren Mysterium haben. Deshalb kultivieren wir Stille und Staunen. Der Frieden unserer Herzen beruht nicht auf den Siegen, die wir in der Welt der Dinge erringen. Der Frieden unserer Herzen entstammt dem Ozean der unberührbaren Stille. Hier ist unser wahres Zuhause.
Achtsamkeit.
Die Gefahr, wieder im Traum der Begrenzungen einzuschlafen, existiert bis zum Schluss. Deshalb trainieren wir Achtsamkeit bis zum letzten Atemzug.
Das Leben hat immer Recht. Jedes Teil hat das Recht, zu sein, wie es ist. Wir begegnen menschlichen Irrungen mit Mitgefühl und Klarheit. Alles ist Liebe und ist da, um dem Großen und Ganzen zu dienen.
So sei es.
Herzlichst
Veit Lindau
Der Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Seelengevögelt" von Veit Lindau.