Befindest du dich in einem spirituellen Transformationsprozess?
von Tanis Helliwell -
Spiritueller Transformationsprozess.
„Nicht unsere Persönlichkeit, unser niederes Selbst, entscheidet über den Zeitpunkt unseres Erwachens, sondern unser höheres Selbst“. In der jetzigen Zeit der Menschheitsentwicklung machen viele von uns die verwirrende Erfahrung, dass ihre Rolle in der Gesellschaft, in der Familie und in Bezug auf ihre eigene Person sich verschiebt. Es scheint ihnen, als ob ihre früheren Rollen, Werte und Beziehungen nicht länger gültig seien. Sie hinterfragen den Zweck ihres Daseins und alles, was einst Bedeutung für sie hatte.
Ich spreche über sehr viel mehr als über eine Mid-Life-Krise, denn in diese Situation können wir in jedem Alter, vom Teenager bis zum älteren Menschen, geraten.
Dieser Prozess kann für den einen ganz plötzlich mit dem Ausbruch einer lebensbedrohlichen Krankheit beginnen; für einen anderen, der „alles hat“, kann er sich in Form einer eher schleichenden enttäuschten Abwendung von den Werten der Gesellschaft zeigen.
Es mag sein, dass der Einzelne gar nicht an spirituellen Themen interessiert ist und dennoch mit diesem Prozess konfrontiert wird, denn alle Menschen sind spirituell, genauso wie sie physisch, emotional und mental sind, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Deshalb kann diese Erfahrung sowohl im Leben von jemandem eintreten, der meditiert und spirituelle Praktiken durchführt als auch von einem, der nichts dergleichen tut.
Nicht unsere Persönlichkeit, unser niederes Selbst, entscheidet über den Zeitpunkt unseres Erwachens, sondern unser höheres Selbst, unsere Seele. Wenn du dich in einem spirituellen Transformationsprozess befindest, hast du vielleicht das Gefühl, die Kontrolle über dein Leben zu verlieren und stellst vielleicht sogar deine eigene Identität in Frage.
In diesem Gefühl spiegelt sich jedoch lediglich die Angst deiner Persönlichkeit vor Kontrollverlust wider.In Wirklichkeit ist es ein Zeichen von Stärke und geistiger und persönlicher Reife, wenn jemand durch diese spirituelle Krise geht.
In vielen Religionen und Kulturen finden sich Hinweise auf diesen Prozess. In der Bibel wird im Alten Testament in diesem Zusammenhang von der dunklen Nacht der Seele gesprochen. Der dreiundzwanzigste Psalm spricht von dieser Reise als vom „Wandern im finstern Tal“.
Im alten Griechenland, Ägypten, Indien und in anderen Kulturen gab es Weisheitsschulen, welche die Menschen durch diesen Prozess hindurch begleiteten. Sie wurden in die Abgeschiedenheit gebracht und in den inneren Mysterien unterrichtet – in den geistigen Wahrheiten, die das Fundament unserer Welt bilden.
„Ist es nötig, durch eine spirituelle Transformation zu gehen?“ fragst du vielleicht. Ja, es ist nötig, denn der Zweck dieser Transformation ist es, im Einklang mit dem göttlichen Willen zu einem bewussten Schöpfer auf diesem Planeten zu werden.
In unserer westlichen Welt erhalten wir nicht viel Unterstützung, um durch diese Transformation zu gehen. Nur sehr wenige genießen den Luxus, ihren Arbeitsplatz aufgeben zu können, um für den Rest ihres Lebens zum Meditieren nach Indien zu gehen. Das ist auch gar nicht nötig. Keinem von uns wird mehr aufgeladen, als er tragen kann.
Wir sind so konzipiert, dass diese Transformation gelingt und nicht fehlschlägt. Das bedeutet, wenn wir verheiratet sind, Kinder haben, einer ganz gewöhnlichen Arbeit von 9.00 bis 17.00 Uhr nachgehen, dass wir all das tun und trotzdem diese Transformation erfolgreich erleben können.
Und dies trifft selbst dann zu, wenn wir geschieden sind, nicht mit unseren Kindern klar kommen und gerade aus unserer Arbeit rausgeschmissen wurden. Jeder von uns erhält genau das, was er als Unterstützung für seine Transformation braucht.
Wenn wir bewusste Schöpfer werden wollen, müssen wir dies auf drei Ebenen tun: Transformation unserer selbst, Transformation unserer Arbeit und Transformation unserer Welt.
Dieser Prozess der spirituellen Transformation erfordert eine innere Verpflichtung, der Welt zu dienen, selbst wenn der Ort, an dem dies geschieht, die eigene Familie ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir zuerst uns selbst transformieren, damit unsere Ängste, unsere Bindungen und unser Eigennutz nicht die Effektivität unserer Arbeit in der Welt sabotieren. Es haben nicht nur unsere Handlungen eine Auswirkung auf andere, sondern auch die Tatsache, wer wir als Mensch sind.
Je stärker wir unser eigenes Persönlichkeitsgefäß reinigen, desto positiver wird sich unsere bloße Gegenwart auf andere auswirken.
Täglich steigt die Anzahl der Menschen, die sich dieser spirituellen Transformation unterziehen. Dies wird deutlich anhand der chronisch gewordenen leichten Depression, die wir bei Menschen überall auf der Welt erkennen können.
Es ergibt einfach keinen Sinn, dass Menschen in der entwickelten Welt, die ein schönes Zuhause haben, Arbeit, Autos und die Möglichkeit, fast alles zu kaufen, was sie wollen, sich deprimiert fühlen sollten – wenn es außer der Befriedigung ihrer materiellen Bedürfnisse nicht noch einen anderen Grund für ihre Depression gäbe.
Viele Menschen in der westlichen Welt, die ihre Persönlichkeit gestärkt und sie mit allem ‘gefüttert’ haben, was sie sich wünscht, beginnen einen gewissen ‘seelischen Hunger’ zu verspüren.
Kein noch so großes Maß an Besitztümern, Beziehungen oder Status wird diesen Hunger stillen.
Unsere innere Bereitschaft, anderen mehr zu dienen als uns selbst, wird während des ganzen Transformationsprozesses getestet werden, bis wir schließlich sagen können, dass es unser oberstes Ziel ist, dem göttlichen Willen auf Erden zu dienen.
Es ist immer noch möglich, ein gewöhnliches Leben mit Familie und Beruf zu führen, aber jetzt gilt unsere vorrangige Sorge nicht länger Geld, Status und Sicherheit, sondern wir beschäftigen uns sehr viel mehr mit dem Wunsch, anderen in irgendeiner Weise beizustehen.
Unsere Verpflichtung, etwas für andere und die Welt zu bewegen, erfüllt unser Leben mit Freude und Liebe.
In Liebe
Tanis Helliwell
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