Meditation - spirituelle Grunddisziplin für ein erfülltes Leben.
von Sevira Patricia Landsberg -
Was verändert sich in 20 Jahren Meditation?
Ein Erfahrungsbericht
Vor ungefähr 20 Jahren habe ich angefangen zu meditieren. 15 Minuten, zweimal am Tag, morgens und abends. „Das wird dir gut tun“, sagte mein spiritueller Lehrer.
In der ersten Zeit konnte ich das nicht empfinden. Es fühlte sich einfach an wie Rumsitzen und Nichtstun. Als bewegungsorientierter Mensch, der gewohnt war, innere Unruhe über Sport zu kompensieren, fiel mir das Stillsitzen in der Meditation nicht leicht.
Meditation: Reise nach innen mit schwierigem Start.
Zudem hatte ich erwartet, in der Meditation erhabene Eingebungen und Impulse zu erhalten - und wurde enttäuscht. Gedanken kamen und ließen mich nicht los, mein Fuß schlief ein, mein Rücken war verspannt. Oft ließ ich die Meditation sein oder brach nach einigen Minuten ab.
Und dennoch wollte ich das Thema Meditation noch nicht abhaken. Ich hatte die Information, dass Meditation etwas mit Regelmäßigkeit zu tun hat. Dass es um Absichtslosigkeit, um ein sich Einlassen geht. Irgendein innerer Impuls veranlasste mich daher, meine Meditationsecke doch immer wieder aufzusuchen – und mich damit anzufreunden, dass ich eben (noch) nichts Besonderes wahrnahm.
Zumindest sank meine Erwartungshaltung und ich konnte ab und zu entspannen in der Meditation.
Spirituelle Seminare, der Austausch mit einigen vertrauten Gleichgesinnten und monatliche gemeinsame Meditation waren ebenfalls hilfreich, um dran zu bleiben und eine gewisse Regelmäßigkeit zu etablieren.
Und mit der Zeit wurde tatsächlich ein Ritual daraus: Irgendetwas fehlte, wenn ich die Meditation ausließ.
Meditation heute – 20 Jahre später.
Donnerstag morgen, Januar 2016. Achtsam und vorsichtig puste ich die Kerze, die während meiner Meditationszeit brennt, aus. Noch ein kurzes Innehalten, einen Atemzug lang. Nun kann der Tag starten.
Das Ritual meiner Meditation ist seit Jahren gleich geblieben. Meine Gewissheit um ihre Bedeutung für mein Leben hat sich jedoch gewandelt. Stille Dankbarkeit erfüllt mich: für diesen Moment der inneren Leere, die in der Begegnung mit mir selbst und in Verbindung mit höheren Bewusstseinsebenen neu gefüllt wird.
Dankbarkeit für diesen tiefen inneren Frieden – und so vieles mehr in meinem erfüllten Leben. Mittlerweile ist sie da, die Wahrnehmung. Ich erlebe Eingebungen und wertvolle Impulse. Es stört mich auch nicht mehr, wenn diese nicht kommen, denn das Ritual der Stille tut mir immer gut. Es gibt meinem Tag einen ordnenden Rahmen.
Mein Leben, mein Alltag haben sich ebenfalls verändert. Die Auswirkungen regelmäßiger Meditation haben sich allmählich, fast unmerklich eingestellt. Hier sind einige Aspekte dieser Veränderung:
Friedfertigkeit durch Meditation.
Der innere Raum meiner Ruhe und meines Gleichmutes ist gewachsen und umgibt mich wie eine schützende Hülle. Es passiert mir seltener als früher, dass ich mich durch meine Umwelt oder das Verhalten meiner Mitmenschen genervt fühle – und analog reagiere.
Fast mühelos dehnt sich meine innere Ruhe einfach aus und mündet in eine stille, aufmerksame Präsenz. Diese Präsenz nimmt den anderen wahr und achtet seinen Raum – ohne Bewertung. Dies schafft eine neue Qualität in Begegnung mit anderen Menschen, absichtslos und nah.
Meditation für Intuition und Entscheidungen.
Früher dachte ich, eine gute Intuition würde sich dadurch auszeichnen, sehr genau im Vorfeld zu spüren, welche Entscheidung richtig oder falsch ist. Doch eine Entscheidung, die sich richtig anfühlt, kann auch immer andere Ergebnisse nach sich ziehen als erwartet und das kann unangenehm sein.
Anstatt mich darüber zu ärgern oder an mir zu zweifeln, lasse ich mich heute mehr auf das Unerwartete ein, öffne mich für Entwicklung und Erkenntnis. Mir ist bewusst, dass oft gerade hierdurch Wachstum möglich ist.
Meditation und Verständnis.
Ich arbeite mit sehr unterschiedlichen Menschen in vielfältigen Projekten zusammen. Naturgemäß läuft nicht alles reibungslos ab und es „menschelt“ zuweilen.
Früher haben mich vergleichbare Situationen aufgeregt und auch im Nachgang energie- und zeitraubend beschäftigt.
Heute habe ich gut verinnerlicht, in solchen Situationen bewusst Kontakt aufzunehmen zu meinem Herzraum.
Recht schnell fühle ich mich stabil und oft gelingt mir eine Wahrnehmung des Geschehens auf der Herzensebene. In diesem Innehalten kann ich spüren: Worum geht es hier gerade wirklich?
Mein Ärger weicht und macht wieder einer aufmerksamen Präsenz Platz. Ich nehme die Situation und mein Gegenüber nun umfassender wahr. Eventuell gewichte ich anders und kann Verständnis entwickeln. Die Energie kommt wieder in Fluss und ich habe oft einen Impuls, was zu tun – oder zu lassen ist.
Meditation und Gelassenheit.
Meine Ziele sind mir wichtig und ich setze mich gerne dafür ein. Doch wenn etwas nicht klappt oder sich anders entwickelt als erwartet? Wer weiß, wofür es gut ist - diese Haltung einnehmen zu können, ist für mich in solchen Situationen wertvoll geworden. Ich habe mehr Vertrauen in das Leben, lasse los und empfinde mehr Freude dabei. Ich öffne mich für neue Chancen – und bekomme so eher mit, wenn sich diese zeigen.
Meditation für Übersicht und Klarheit.
Es fällt mit heute leichter, die Haltung eines neutralen Beobachters einzunehmen und z.B. emotionale Muster und Verstrickungen zu identifizieren. Meditation unterstützt mich, meinen Emotionen Raum zu geben, sie aber nicht zügellos Regie führen zu lassen. Dies schafft Übersicht und Klarheit.
Die Herzmeditation.
Die von mir nun seit 20 Jahren praktizierte Meditation ist die Herzmeditation. Unser Herz steht für unsere ureigene, innere Wahrheit und unser Mitgefühl. Die Herzmeditation ist an keine Religion oder Lehre gebunden. Sie erinnert uns daran, dass wir im Ursprung unserer Seele reine Liebe und eins mit unserem Schöpfer sind.
In einer Welt voller Unfrieden und Abgrenzung setzt sie ein Zeichen der Versöhnung in Liebe: für Versöhnung mit uns selbst, mit unserem Leben und unseren Mitmenschen, Völkern dieser Erde und den Wesenwelten. Wenn wir gerade Konflikte oder Unfrieden in uns tragen, können wir diese mit in unser Herz nehmen und richten dort alles auf das Mantra *Gott ist Liebe* aus.
Meditation – spirituelle Grunddisziplin für ein erfülltes Leben.
Mein Fazit: Es lohnt sich, Meditation mit einer langfristigen Ausrichtung in den Alltag zu integrieren. Neben den vielen gesundheitlichen Vorteilen, die mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen sind, bereichert sie das Leben in individueller, vielschichtiger Art und Weise, mehrt inneren Frieden und heitere Gelassenheit, unterstützt tiefe und ehrliche Begegnung mit sich selbst.
Dies wirkt auf auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Meditation ist die spirituelle Grunddisziplin für Menschen, die Spiritualität in ihren Alltag integrieren möchten und ein bewusstes, erfülltes Leben anstreben.
Sinnvoll erscheint mir aus eigener Erfahrung, Meditation mit einer spirituellen Begleitung, entsprechenden Seminaren und ggf. Supervision zu kombinieren. So können entsprechende Impulse die individuelle Entfaltung fördern, Zusammenhänge des Alltags reflektiert werden und man kann sich immer wieder neu auf seinen Weg ausrichten.
Seit einigen Jahren begleite ich als Beraterin und Coach Menschen auf ihrem Weg und ermutige sie bei Interesse an Spiritualität, ihre eigenen Entwicklungsschritte durch eine regelmäßige Meditationspraxis zu fördern.
Kontakt: Sevira Patricia Landsberg, balance-und-bewusstsein.de
Sevira Patricia Landsberg ist Spiritual Coach und Kommunikationsexpertin (Training, Beratung, Design). Seit über zehn Jahren begleitet sie Menschen, die neue Wege gehen, Zeitgeist sowie Sinn-Zusammenhänge erkennen und inspiriert ihr Potenzial entfalten möchten. Inneren Frieden sieht sie als wesentliche Basis für erfüllte Beziehungen, verbindende Kommunikation und kreative Ideenfindung an.
Viel Freude und Inspiration mit Deiner täglichen Meditation
Sevira Patricia Landsberg